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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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auf den Fersen. Kahlan sah, wie die dunkle Masse der Jäger ihm in den Durchgang folgte, spürte ihr Herz schlagen.
    »Ich wollte, daß du im Haus der Seelen bleibst. Warum bist du nicht dort geblieben, wo du in Sicherheit gewesen wärst?«
    Sie kannte diesen zornigen Unterton – die Magie des Schwertes. Die Hand, mit der sie ihn am Ärmel hielt, fühlte sich feucht und warm an. Sie sah ihn an und stellte fest, daß Blut seinen Arm hinunterlief, über ihre Hand. »Weil ich dich liebe, du Ochse. Und untersteh dich, so etwas noch mal zu machen.«
    »Sollten wir hier je lebend herauskommen, lege ich dich übers Knie.«
    Sie gingen weiter rückwärts durch die gewundene Gasse. »Sollten wir je lebend herauskommen, darfst du das sogar. Was machen deine Kopfschmerzen?«
    Richard schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Eben noch konnte ich kaum atmen, jetzt sind sie verschwunden. Gleich nachdem sie verschwunden waren, habe ich dieses Wesen hinter der Tür gespürt und sein grauenhaftes Lachen gehört.«
    »Vielleicht hast du nur geglaubt, es zu spüren, weil du es gehört hast.«
    »Das weiß ich nicht. Kann sein. Auf jeden Fall war es ein höchst seltsames Gefühl.«
    Sie zog ihn am Ärmel in eine Seitengasse. Hier war es dunkler. Mondlicht fiel hoch oben links auf einen Mauerrand. Sie fuhr zusammen, als sie die finstere Gestalt des Screelings wie einen riesigen, schwarzen Käfer über die mondbeschienene Mauer huschen sah. Kahlan mußte sich zwingen weiterzuatmen.
    »Wie macht er das?« hauchte Richard.
    Sie wußte keine Antwort. Hinter ihnen tauchten Fackeln auf. Jäger kreisten sie ein, versuchten, den Angreifer zu umzingeln.
    Richard sah sich um. »Wenn diese Leute versuchen, das Wesen einzufangen, wird es sie alle töten.« Sie traten auf eine mondbeschienene Kreuzung zweier Gassen. »Das kann ich unmöglich zulassen, Kahlan.« Er sah nach rechts, zu einer Gruppe von Jägern, die sich mit Fackeln näherten. »Geh zu diesen Männern. Halt sie auf!«
    »Richard, ich lasse dich nicht…«
    Er versetzte ihr einen Stoß. »Tu, was ich sage! Sofort!«
    Sein Ton ließ sie zusammenfahren. Gegen ihren Willen wich sie zurück. Richard stand reglos im Mondschein und hielt beidhändig das Schwert, dessen Spitze auf dem Boden ruhte. Er hob den Kopf und sah den Screeling an der Mauer hängen. Der stieß ein heulendes Gelächter aus, als hätte er gerade erkannt, wen er vor sich hatte.
    Der Screeling löste seine Krallen, stürzte senkrecht nach unten und landete mit dumpfem Aufprall.
    Kahlan sah, wie Richard in wütender Entschlossenheit das Kinn vorreckte, während er verfolgte, wie der kaum zu erkennende Fleck in einer Staubwolke auf ihn zugerast kam. Die Schwertspitze ruhte noch immer auf dem Boden.
    Das ist doch nicht möglich, dachte sie, das kann nicht sein. Jetzt, wo endlich alles so ist, wie es sein soll. Dieses Untier könnte ihn töten. Ihn tatsächlich töten. Damit wäre alles aus. Der Gedanke raubte ihr den Atem. Der Blutrausch des Konfessors kochte donnernd an die Oberfläche. Ein Kribbeln ging von oben bis unten durch ihren Körper.
    Der Screeling sprang in die Höhe und griff Richard an. Die Schwertspitze zuckte nach oben und pfählte die dunkle, um sich schlagende Gestalt. Sie konnte erkennen, daß gut anderthalb Fuß Stahl aus seinem Rücken ragten und im Mondschein blinkten. Wieder stieß der Screeling sein grauenerregendes, heulendes Gelächter aus. Er krallte sich an das Schwert und zog sich an der Klinge entlang auf Richard zu. Beim Umklammern der Klinge trennte er sich selbst mehrere seiner krallenbewehrten Finger ab, während er immer weiter vorwärts zappelte. Richard holte zu einem mächtigen Schlag aus. Der Screeling glitt von der Klinge und schlug krachend in die Mauer.
    Ohne zu zögern, ging er sofort wieder auf den Sucher los. Richard schwang bereits sein Schwert. Kahlan spürte eine Woge aus Panik und Wut. Ohne zu merken, was sie tat, hatte sie einen Arm hochgerissen und die Faust auf dieses Wesen gerichtet, das gerade versuchte, Richard, den Mann, den sie liebte, umzubringen – den einzigen, den sie je lieben würde.
    Der Screeling hatte ihn fast erreicht, das Schwert den Schlag beendet. Kahlan spürte, wie die Kraft ihren Körper in einer atemberaubenden Woge durchtoste. Sie ließ sie frei. Ein gespenstisches, blaues Licht schoß explosionsartig aus ihrer Faust und zerriß die Nacht mit einem blendenden, taghellen Blitz.
    Schwert und blauer Lichtblitz trafen den Screeling im selben Augenblick. Der

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