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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Screeling zerplatzte zu einem Niederschlag aus blutleeren, schwarzen Fetzen. Kahlan hatte gesehen, wie das Schwert der Wahrheit dasselbe mit lebendigem Fleisch gemacht hatte. Sie wußte nicht, ob diesmal das Schwert oder der blaue Lichtblitz dafür verantwortlich war.
    Donnergrollen, vom Blitz ausgelöst, hallte in der plötzlichen Stille nach.
    Sie lief zu Richard und schlang die Arme um ihn, als er sich keuchend nach vorn beugte. »Alles in Ordnung?«
    Er drückte sie mit seiner freien Hand an sich und nickte. Sie hielt ihn lange Minuten fest, während die aufgebrachten Jäger mit den Fackeln sie umringten. Richard ließ das Schwert zurück in seine Scheide gleiten. Im Schein der Fackeln sah sie den häßlichen Riß an seinem Oberarm. Sie riß ein Stück von seinem Ärmel ab und wickelte es um die blutende Wunde.
    Daraufhin wandte sie sich den Jägern zu, die alle mit schußbereitem Bogen oder einem Speer warteten. »Sind alle in Sicherheit?«
    Chandalen trat in den Schein der Fackeln und sprach zu Kahlan. »Ich wußte, daß ihr Arger mit euch bringt.«
    Sie erwiderte seinen harten Blick, schließlich dankte sie ihm und seinen Männern jedoch für den Versuch zu helfen.
    »Kahlan, was war das für ein Untier? Und was in aller Welt hast du getan?« Richard sackte in sich zusammen.
    Sie legte ihm den Arm um die Hüfte. »Man nennt sie Screelings, glaube ich. Und was ich getan habe, weiß ich selbst nicht ganz genau.«
    »Screeling? Was ist ein …?«
    Er preßte sich die Hände an die Schläfen, zuckte zusammen und schloß die Augen. Dann sank er auf die Knie. Kahlan konnte sein Gewicht nicht halten. Savidlin war zur Stelle und wollte nach ihm greifen, doch noch bevor er den Arm um Richard legen konnte, kippte Richard nach vorn aufs Gesicht. Er brüllte etwas in den Staub.
    »Savidlin, hilf mir, ihn zurück ins Haus der Seelen zu schaffen, und schicke jemanden, der Nissel holen soll. Bitte sag ihnen, sie sollen sich beeilen.«
    Savidlin brüllte, einer seiner Leute solle laufen und die Heilerin holen. Er und einige andere hoben Richard auf. Nur Chandalen, auf seinen Speer gestützt, sah zu.
    Eine von Fackeln beschienene Prozession wand sich zurück zum Haus der Seelen. Savidlin und die Männer, die Richard trugen, begleiteten Kahlan ins Haus. Sie legten Richard vor dem Feuer ab und plazierten seinen Kopf vorsichtig auf eine Decke. Savidlin schickte seine Männer hinaus, blieb aber selbst bei ihr.
    Kahlan kniete neben Richard nieder und befühlte mit zittriger Hand seine Stirn. Der Sucher war eiskalt und schweißgebadet und schien kaum mehr bei Bewußtsein zu sein. Sie biß sich auf die Lippe und versuchte, nicht loszuheulen.
    »Nissel wird ihn wieder auf die Beine bekommen« , versuchte Savidlin sie zu beruhigen. »Du wirst sehen. Sie ist eine gute Heilerin. Sie wird wissen, was zu tun ist.«
    Kahlan konnte nur nicken. Richard murmelte Unverständliches und warf den Kopf hin und her, als suchte er nach einer Stellung, die ihm keinen Schmerz bereitete.
    Sie saßen schweigend da, bis Savidlin fragte: »Mutter Konfessor, was war das gerade? Wie hast du diesen Blitz erzeugt?«
    »Wie ich es gemacht habe, weiß ich nicht genau. Aber es ist ein Teil der Zauberkraft eines Konfessors. Man nennt es Con Dar.«
    Savidlin musterte sie eine Weile, während er dahockte und die sehnigen Arme um die Knie geschlungen hatte. »Ich wußte nicht, daß Konfessoren den Blitz herbeizaubern können.«
    Sie sah ihn an. »Ich weiß es selbst erst seit ein paar Tagen.«
    »Und was war dieses schwarze Ungeheuer?«
    »Möglicherweise eine Kreatur aus der Unterwelt.«
    »Vom selben Ort, wo damals auch die Schatten herkamen?« Kahlan nickte. »Und warum sollte es ausgerechnet jetzt auftauchen?«
    »Tut mir leid, Savidlin, aber darauf weiß ich keine Antwort. Aber wenn noch weitere kommen, dann sag deinen Leuten, sie sollen sich langsam gebend rückwärts von ihnen entfernen. Bleibt weder stehen, noch lauft fort. Geht einfach weg und holt mich.«
    Er dachte schweigend über ihre Worte nach. Schließlich öffnete sich quietschend die Tür, und eine gebückte Gestalt, flankiert von zwei Fackelträgern, kam herein. Kahlan sprang auf, lief ihr entgegen und ergriff ihre Hand. »Nissel, danke, daß du gekommen bist.«
    Nissel tätschelte lächelnd ihre Schulter. »Wie geht es seinem Arm, Mutter Konfessor?«
    »Er ist verheilt. Das hat er dir zu verdanken. Nissel, irgend etwas stimmt mit Richard nicht. Er hat fürchterliche Kopfschmerzen…«
    Nissel

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