Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)
18. Jh. war das Sch.laufen zum Wintervergnügen (auch) der Großbürger und des Adels geworden. Die Dichter nicht zu vergessen, sie erhoben den Sport zur «edlen Kunst». Goethe, auf seine Art ja auch ein Fürst, war ein ebenso begeisterter Eisläufer wie z. B. Herder oder Claudius, Klopstock wurde noch als 73-Jähriger auf Sch. gesehen. Die ältere Bezeichnung «Schrittschuhe» weist auf die ursprüngliche Funktion hin, nämlich nicht das schnelle Gleiten, sondern das sichere Gehen auf dem glatten Eis; sie war im späten 18. Jh. noch gebräuchlich.
Schott’sche Karre Zu Beginn des 17. Jh. wurden Sträflinge vor hohe zweirädrige Wagen gespannt, um den (Straßen-)Unrat einzusammeln und zum «Gassenkummerplatz» in die Vorstadt St. Georg zu bringen. Einer der ersten «Karrengefangenen», Michael Schott, diente oder dienerte sich rasch zum Aufseher über seine Mitgefangenen hoch. Obwohl diese Strafe schon nach elf Jahren wieder abgeschafft wurde – womöglich hatte sie zu gute Gelegenheiten zur Flucht geboten –, wurden solche Karren bis ins 20 Jh. hinein nach diesem Aufseher bezeichnet.
Schout oder Wasserschout Zunehmend Ärger mit unzuverlässigen und unfähigen Seeleuten führte 1691 nach holländischem Vorbild zur Anstellung eines Wassersch. Bald durften nur noch vom Sch. überprüfte und registrierte Jungen und Männer als Seeleute geheuert werden, ab 1766 mussten er oder einer seiner Gehilfen nur noch bei der Musterung durch den Schiffer anwesend sein. Er schrieb die Musterrolle (eine Art Arbeitsbuch bzw. Namensliste der angeheuerten Besatzung eines Schiffes) jedes in Hamburg geheuerten Seemannes und eine Kopie für den jeweiligen Steuermann. Bei Verbrechen von Seeleuten auf dem Wasser wie an Land hatte der Sch. Polizeibefugnisse, er sollte Streit schlichten, Straftäter arretieren und dem Richter vorführen. Jeglicher Ärger, jeder Vertragsbruch an Bord, auch die im 18. Jh. zunehmenden Frachtdiebstähle sollten ihm gemeldet werden.
Schreiber Die Bezeichnung meinte so eine Art Geschäftsführer, wenn hier auch vom Ersten Schreiber die Rede ist, dient das der Verdeutlichung und Abgrenzung gegen die anderen Männer im Kontor, die nachgeordneten Schreiber und Handels- oder Kaufmannslehrlinge
Schute In der Mitte des 18. Jh. ein flaches, meist offenes Fluss- oder Hafenboot ohne Segel, das gezogen oder geschoben wurde. In den Häfen wurde die Sch. zum Transport der Waren zwischen Schiffen auf Reede und Lagerhäusern oder Märkten an Land eingesetzt. In den Hamburger Fleeten und anderen flachen Gewässern wurden Sch. auch gestakt.
Soffitte (lat. suffigere = anheften) Bemaltes, vom Schnürboden herabhängendes, die Kulissenbühne oben abschließendes Dekorationsstück.
Sonnin, Ernst George (1713 – 1794). Nach dem Studium der Theologie, Philosophie und Mathematik in Halle arbeitete S. in Hamburg als Privatlehrer und entwickelte mechanische und optische Geräte. Erst mit 40 J. begann er als Baumeister zu arbeiten. Seine aus fundiertem Wissen entwickelten bautechnischen Methoden galten teilweise als verwegen. Die Michaeliskirche, inzwischen das Hamburger Wahrzeichen, war sein berühmtestes Werk (mit Baumeister und Steinmetzmeister J. L. Prey, Innendekorationen von S.s Mitarbeiter und Freund seit seiner Jugend C. M. Möller).
Spinnhaus Das Gefängnis und Arbeitshaus zunächst nur für «junge Diebe und liederliche Frauenzimmer», d. h. gewerbsmäßige Prostituierte, wurde 1666 an der östlichen Binnenalster erbaut. Anders als das Werk- und Zuchthaus diente es ausschließlich dem Strafvollzug und bedeutete meistens lebenslängliche Haft bei harter Arbeit und körperlichen Strafen wie Stäupung, die Auspeitschung am Pranger.
Teufelsort Wohl bis zur Umgestaltung des östlichen Ufers der Binnenalster nach dem «großen Brand» von 1842 zur repräsentativen Straße, wurde dort ein kurzer Straßenabschnitt T. genannt. Der Name soll auf einen Turm der mittelalterlichen Befestigung zurückgehen, von dessen Höhe der Teufel Selbstmörder zum Sprung ins nasse Alstergrab veranlasste. Der Turm, rund und mit spitzem Dach, wurde 1570 abgebrochen.
Tiepolo, Giambattista (1696 – 1770). Als einer der Superstars der ital. Barock- und Rokokomalerei ist T. bes. durch seine diffizilen, so lichten wie kraftvollen Wand- und Deckenfresken in oberitalienischen Kirchen, Palästen und Villen, in der Würzburger Residenz und dem Königsschloss in Madrid beühmt.
Twiete meint im Niederdeutschen eine kleine Gasse oder
Weitere Kostenlose Bücher