Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)
einen schmalen Gang, ursprünglich als Durchgang zwischen zwei (twee) größeren bzw. breiteren Straßen.
Veterinär V.e wurden zuerst vom Militär benötigt und ausgebildet, die Bezeichnung für den Tierarzt kommt aus dem Lateinischen für altes Pferd. Die ersten Tierarznei-Schulen wurden in Lyon (1762) und in der Nähe von Paris (1766) eröffnet, es folgten die Wiener Pferdekur- und Operationsschule (1767), in Deutschland die Schulen in Hannover (1778), Dresden (1780) und Berlin (1790).
Vorsetzen Verstärkung des Ufers durch wandartige Gebilde zumeist aus Eichenbohlen, um ein Ausspülen und weiteres Abbrechen der Ufer zu verhindern. Schiffe mit geringem Tiefgang konnten direkt an den mit V. verstärkten Ufern festmachen.
Vorwerk oder Neues Werk (in Hamburgs Osten) Da die starke Hamburger Befestigung aus der ersten Hälfte des 17. Jh. zwar ein Erstürmen der Stadt verhinderte, nicht aber den Beschuss, wurde ab Herbst 1679 bis 1682 östlich und zum Schutz der Vorstadt St. Georg mit dem Bau eines weiter vorgeschobenen und zum Teil sehr hohen weiteren Festungswalls begonnen, dem Neuen Werk. Die Bastionen trugen hier keine Namen, sondern Nummern (1 – 6), zu den vier Toren gehörten auch das Berliner T. und das Lübecker T., Letzteres wurde wegen des Schlagbaums auch Lübscher Baum genannt.
Waisengrün Das Volksfest unterstützte die Finanzierung des Waisenhauses, die W.kinder zogen geschlossen mit Musik und Sammeldosen durch die Stadt, das abschließende große Fest wurde vor dem Steintor gefeiert. Das W. fand seit 1633 jährlich am 1. Donnerstag im Juli statt, zuletzt 1876.
Wandsbecker Bothe Die ambitionierte Zeitung, viermal wöchentlich je vier Seiten auf billigem Papier, drei für Nachrichten, eine für Literatur, wurde von Matthias (→) Claudius redigiert. Sie sollte mit launiger Literatur, Rezensionen und Kommentaren mit klarer Meinung gefüllt werden, ihr Prinzip folgte Weisheit, Vernunft und Toleranz. So wurde auch entschieden gegen die Sklaverei Stellung bezogen, mit der der Besitzer des Dorfes, der deutsch-dänische Staatsmann und Großkapitalist Schimmelmann, u. a. zu seinem immensen Reichtum gekommen war. Der W. B. gehörte zu den renommiertesten Blättern des späten 18. Jh., die anonym erscheinenden Beiträge stammten von allen in der aufklärerischen Literatur und Publizistik bedeutenden Autoren, die Zeitung fand nie genug Leser und wurde 1775 eingestellt.
Wedde Die Organisation der Hamburger Behörden und Verwaltungen im 18. Jh. unterschied sich stark von der heutigen. Die W. ist nicht mit der heutigen Polizei gleichzusetzen, zu ihren Aufgaben gehörte u. a. die Registrierung von Eheschließungen und Begräbnissen, die Aufsicht über «die allgemeine Ordnung» und z. T. Jagd auf Spitzbuben aller Art. Kein Prediger durfte ohne Erlaubnisschein der W. für das Brautpaar eine Trauung vornehmen. Die der W. vorgesetzte Instanz wurde Praetur genannt. Dass der gleich vier Senatoren vorstanden, zeigt Bedeutung und Vielzahl der Aufgaben. Als Praetoren waren sie in «Criminalsachen» entfernt der heutigen Staatsanwaltschaft mit einer guten Prise Kriminalpolizei ähnlich. Die Position eines Weddemeisters gab es meines Wissens in der hier dargestellten Form nicht, sie wurde eigens für die Romane um die Komödiantin Rosina kreiert.
Werk- und Zuchthaus an der östlichen Seite der Binnenalster wurde 1622 eröffnet und später erweitert. Es war Armen- und Arbeitshaus für Arme und hilflose Alte und «etliche, die ihre Kost wohl verdienen könnten, aber wegen ihres faulen Fleisches und der guten Tage willen solches nicht thun, sondern gehen lieber betteln», und für «starke, faule, freche, geile, gottlose, mutwillige und ungehorsame, versoffene Trunkenbolde und Bierbalge sowohl Frauen als Mannspersonen, die in Untugend, Hurerei, Büberei und allerlei Sünde und Schande erwachsen …». 1666 wurde es um das (→) Spinnhaus, die Extra-Abteilung für «junge Diebe und liederliche Frauenzimmer» erweitert. Danach war das W. fast ausschließlich Arbeits- und Armenhaus. Nach der Theorie, nur Arbeitsscheue seien arm, sollten die Insassen mit Gebeten und Disziplin ans Arbeiten gewöhnt werden. Kinder sollten auch lesen und schreiben lernen. Mit der Veränderung der Strafpraxis, d. h. weniger Todesurteile, wurden ab den 1770er Jahren trotz Protestes der Verwalter auch strafrechtlich Verurteilte eingewiesen. Die Diskussion um die Trennung in Armenhaus und Zuchthaus, in Arbeitshaus und Gefängnis,
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