Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)
führte erst 1823, nach der franz. Besetzung und deren Vorbild, zum Erfolg. Da das Waisenhaus stets überfüllt war, wurde ein Teil der bedürftigen Kinder hier untergebracht und sicher mehr zur Arbeit erzogen als unterrichtet, insbesondere zu versorgende Kinder armer Witwen.
Zitzkattun Die aufwändigere Form des Kattun (Baumwollstoff ) geht zurück auf die zumeist vielfarbigen, mit reichen Vogel- und Blumenmotiven und häufig mit Gold- und Silberfäden durchwirkten Stoffe, die für Kleidung reicher Inder verwandt wurden ( chint von Sanskrit chitra = vielfarbig). Sie waren den bisher in Europa üblichen, mit in Pflanzenölen verriebenen Farben bedruckten Stoffen an Reinheit, Leuchtkraft und Haltbarkeit weit überlegen. Schon im frühen 17. Jh. wurden auch in Hamburg über Holland, Spanien, Frankreich und England bes. die farbigen Kattune eingeführt. 1678 wurde in den Niederlanden die erste «Sitsedruckerei op de Oostinidische manier» eröffnet, fast gleichzeitig in Frankreich und England. Nach Hamburg kam der Zitzdruck über Holland um 1690. Nach Augsburg, bald ein weiteres Zentrum der Kattundruckerei auf ostindische Manier, nach erfolgreicher Werkspionage in Amsterdam etwa zur gleichen Zeit.
Zollenspieker Die östl. von Hamburg gelegene und oft umkämpfte lukrative Zollstelle an der hier die Elbe kreuzenden Hansischen Handelsstraße Nr. 1 ist seit dem frühen 13. Jh. belegt, ab 1420 gehörte sie wie das umliegende Land Hamburg und Lübeck gemeinsam. Vom «Spieker», einer Art Aussichtsturm (spieken), an der Elbbiegung gegenüber der Ilmenau-Mündung waren Schiffe und Flöße mit zollpflichtiger Fracht leicht zu sehen. Im 18. Jh. waren es jährlich ca. 900 bis 1000. Das Zollhaus, ein großes Doppelgebäude, stand oberhalb des Fähranlegers für die wichtigste Querung der Niederelbe, die Überfahrt von einem knappen Kilometer dauerte je nach Wetter und Strömung eine halbe bis eine Stunde, bei Sturm wurde der Preis nach Belieben der Fährleute (in der Anfangszeit mit einem Zöllner, einem Zollschreiber und drei Knechten besetzt, 1811 arbeiteten hier 38 Männer) erhöht. Die Fähre setzte nicht nur Kutschen, Fuhrwerke, Reiter und andere Reisende über, seit dem 15. Jh. auch alljährlich bis zu 19 000 Ochsen auf der Trift entlang dem «Ochsenweg» von Jütland und Schleswig und durch den an Hamburgs nördlicher Grenze gelegenen «Ochsenzoll» weiter nach Süden und Westen. Die Fähre ist heute noch in Betrieb, das einstige Zollhaus Gaststätte und Hotel.
Informationen zum Buch
Tanz mit dem Tod
Hamburg, 1773. Unmittelbar nach dem Karnevalsball treibt eine tote Frau in der Alster, eine zweite stirbt, eine dritte entkommt knapp einem Anschlag - in Hamburg geht wieder ein Mörder um. Die Komödiantin Rosina hat die erste Tote entdeckt, Anlass genug, selbst nach dem Täter zu suchen. Doch wer hatte einen Grund, die Frauen zu töten? Was verband sie?
Die Spuren führen ins Waisenhaus und ins Gängeviertel, zu den Flößern am Holzhafen, in das Haus eines Seidenhändlers, zu einer schießwütigen Gutsherrin nach Wandsbek.
Rosina, Weddemeister Wagner und die Kaufmannsfamilie Herrmanns müssen sich beeilen, wenn sie dem nächsten Mord zuvorkommen wollen …
Rosinas neunter Fall
Informationen zur Autorin
Petra Oelker, geboren 1947, arbeitete als freie Journalistin und Autorin von Sach- und Kinderbüchern, bevor sie mit dem Schreiben von Kriminalromanen begann. «Tod am Zollhaus» war der Auftakt der erfolgreichen Reihe, in deren Mittelpunkt die Komödiantin Rosina und das historische Hamburg stehen.
Weitere Veröffentlichungen:
Tod am Zollhaus
Der Sommer des Kometen
Lorettas letzter Vorhang
Die zerbrochene Uhr
Die ungehorsame Tochter
Die englische Episode
Der Tote im Eiskeller
Mit dem Teufel im Bunde
Daneben schreibt sie in der Gegenwart angesiedelte Kriminalromane, darunter «Der Klosterwald», «Die kleine Madonna» sowie «Tod auf dem Jakobsweg».
Impressum
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2009
Copyright © 2009 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
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Umschlaggestaltung any.way, Cathrin Günther
(Abb.: Henry Louis Christian Mecklenburg, Das Blockhaus «Neptunus» am Binnenhafen [Hamburg], um 1850)
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