Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
machen kann, dann kämpfe um ihn.“
Ashleys Worte hallten in ihrem Kopf wider, lange nachdem sie das Telefongespräch beendet hatte. Das war der große Unterschied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Damals hatte sie nicht gewusst, wie sie um Pete kämpfen sollte. Doch jetzt war sie erwachsen und sehr viel stärker, als ihr bisher bewusst gewesen war. Dieses Mal würde sie für das Glück, das sie erneut mit Pete gefunden hatte, kämpfen.
Und sie würde gewinnen, das spürte sie.
12. KAPITEL
A m Dienstagmorgen lief Jo durch den Garten des Rose Cottage und war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Sie hatte die Nacht in Petes Armen verbracht, und sie hatten lange über das Wochenende mit Davey gesprochen. Der Junge hatte wunderbar auf sie reagiert, und Pete hatte ihr erzählt, dass Davey noch auf dem Heimweg voller Begeisterung von ihr gesprochen hätte. Leider hatte er in seiner Begeisterung auch seiner Mutter gleich von seiner neuen Freundin erzählt, und Kelsey wusste nichts Besseres, als ihn zur Rede zu stellen. Sie wird sich schon daran gewöhnen, hatte Pete sie beruhigt, und Jo glaubte ihm. Er musste diese Frau ja schließlich kennen.
Auf jeden Fall wollte Jo sich den heutigen Tag nicht mit Sorgen verderben lassen. Die Sonne schien so angenehm warm, dass es den Eindruck machte, der Frühling würde sich bereits anbahnen. Der Schnee war geschmolzen, und man sah schon die Spitzen der ersten Krokusse aus der Erde kommen.
Leichten Herzens ging Jo schließlich wieder ins Haus zurück. Vielleicht würde sie heute sogar Mike anrufen und mit ihm ein Treffen vereinbaren, um über eine eventuelle Partnerschaft zu reden. Es war an der Zeit. Sie musste zugeben, dass sie nirgendwo anders mehr leben wollte. Ihre Zukunft lag hier in Virginia. Hoffentlich mit Pete, aber selbst wenn nicht, könnte sie genauso gut hier im Rose Cottage glücklich werden.
Als das Telefon klingelte, nahm Jo mit einem fröhlichen „Hallo“ ab. Doch dann wurde sie blass und ließ sich benommen auf einen Stuhl sinken. Eine Frau beschimpfte sie in einer Weise, dass es ihr die Röte ins Gesicht trieb.
Das muss Kelsey sein, dachte Jo, als ihr Verstand nach dem ersten Schock, so heftig angegriffen zu werden, wieder zu funktionieren begann.
„Ich werde mir das nicht anhören“, erklärte sie ruhig und legte auf.
Wie nicht anders erwartet, klingelte das Telefon erneut. Sie überlegte, ob sie nicht mehr abnehmen sollte, entschied sich dann aber für den Versuch, diese Unterhaltung auf eine zivilisierte Ebene zu bringen. Sie hatte Zweifel, dass ihr das gelingen würde, aber sie wollte wenigstens versuchen, mit dieser Frau einen Waffenstillstand auszuhandeln.
„Hallo, Kelsey“, begann sie gelassen, obwohl ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Sie war stolz, in dieser Situation so viel Fassung zu bewahren.
Offensichtlich brachte die Erwähnung ihres Namens die Anruferin völlig aus dem Konzept. Kelsey schwieg.
„Wenn Sie in Ruhe mit mir über alles reden wollen, dann ist das die Gelegenheit“, sagte Jo. „Aber ich werde mir nicht Ihre Beschimpfungen anhören.“
„Sie halten sich wohl für etwas Besonderes, nicht wahr?“, stieß Kelsey hitzig hervor. „Dabei sind Sie nichts als … Sie sind nicht besser als eine …“
Jo schnitt ihr das Wort ab. „Sie fangen ja schon wieder an. Ich sagte Ihnen doch, dass ich mir Ihre Schimpftiraden nicht anhören werde. Also, seien Sie jetzt vernünftig und lassen Sie uns ruhig miteinander reden. Schon um Ihres Sohnes willen.“
„Wagen Sie es nicht, von meinem Sohn zu sprechen“, keifte Kelsey erbost ins Telefon. „Dazu haben Sie kein Recht. Er gehört mir, und ich will nicht, dass Sie Anteil an seinem Leben haben. Haben Sie das verstanden?“
„Ich verstehe, dass Sie etwas dagegen haben, aber Sie werden in diesem Punkt Ihren Willen leider nicht bekommen können. Ich bin mit Pete zusammen, und ich werde mit ihm gemeinsam Zeit mit Davey verbringen. Er ist ein reizender Junge. Sie haben ihn gut erzogen, und Sie sind ihm eine wundervolle Mutter.“
Kelsey reagierte nicht sofort. Wahrscheinlich wusste sie einen Moment lang nicht, wie sie auf dieses Kompliment reagieren sollte. „Ich will nicht, dass Sie in die Nähe meines Sohnes kommen.“
„Ich kann verstehen, dass Ihnen das Sorgen macht, aber ich verspreche Ihnen, dass ich mich nicht in seine Erziehung einmischen werde. Sie sind seine Mutter. Ende.“
„Haben Sie mich nicht verstanden? Ich sagte, halten Sie sich von
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