Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
genauso wie immer. Wir sind wieder sofort im Bett gelandet, ohne dass wir die Chance gehabt hätten, auch nur ein Wort miteinander zu reden. Wie können wir uns so näher kennenlernen?“, meinte sie. „Leidenschaft allein reicht nicht.“
„Aber deswegen bin ich doch gekommen. Ich will Zeit mit dir verbringen, damit wir uns besser kennenlernen.“
„Im Bett?“, erwiderte sie bitter.
Er seufzte. „Nicht nur im Bett.“
„Warum haben wir dann niemals woanders Zeit miteinander verbracht? In Boston hast du es kaum erwarten können, mich aus jedem Restaurant oder von jeder Party so schnell wie möglich wieder zu dir oder mir ins Bett zu schleppen.“
„Aber wir waren doch bei dem Fototermin für deine Zeitschrift einen ganzen Tag zusammen, ohne auch nur einen Kuss auszutauschen.“
Obwohl Maggie aufgebracht war, musste sie lächeln. „Weil wir uns noch nicht kannten. Kaum hatten jedoch alle dein Studio verlassen, lagen wir schon auf der Schlafcouch in diesem Hinterzimmer.“
Er zuckte mit den Schultern. „Das beweist nur, wie stark die Anziehungskraft zwischen uns beiden ist.“
„Anziehungskraft und Leidenschaft verpuffen schnell“, erwiderte sie trocken.
Rick schaute sie prüfend an. „Und genau das ist dein Problem, nicht wahr? Du hast Angst, dass unsere Beziehung nicht halten würde.“
„Das wird sie auch nicht.“
„Wahrscheinlich.“
„Warum sollen wir dann zusammenbleiben?“
„Weil sie jetzt noch da ist“, entgegnete er locker. „Was ist so schlimm daran, in der Gegenwart zu leben. Ich bin lieber im Moment hundertprozentig lebendig, als mich zu Tode zu langweilen.“
„Und du meinst, dazwischen gibt es gar nichts?“
„Ich habe es bisher noch nicht gefunden. Du etwa?“
„Nein“, erwiderte sie ehrlich. Doch das war genau das, was sie sich wünschte. Sie wusste, dass es existierte. Ihre Eltern waren dafür das beste Beispiel. Und Melanie hatte es mit Mike gefunden. Maggie hatte außerdem genug Affären hinter sich, um zu wissen, dass sie mehr als das wollte.
„Jetzt mal ganz ehrlich, Maggie. Willst du immer noch, dass ich abfahre?“
Die einzig vernünftige Antwort wäre natürlich ein Ja gewesen, aber sie konnte das Wort einfach nicht hervorbringen. So unrealistisch es auch war, sie wünschte sich mehr von Rick, von einem Mann, der offensichtlich niemals länger als einige Wochen mit derselben Frau zu-sammenblieb.
„Ich kann mit leerem Magen nicht denken“, behauptete sie statt einer Antwort. „Wir haben die Schokocroissants bereits ausgelassen. Aber wir brauchen jetzt sowieso etwas Deftigeres. Ich werde uns etwas zubereiten.“
Er suchte ihren Blick. „Und danach?“
„Danach werden wir weiterreden.“
Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Bis wir alles zu Tode geredet haben?“
„Vielleicht“, gab sie zu. „Aber ein wenig reden wäre mal eine Abwechslung. Oft haben wir das schließlich noch nicht getan.“
Er lachte. „Also gut, Maggie. Wir werden reden, solange dein Herz es begehrt, wenn es dir nichts ausmacht, dass ich hin und wieder das tue, was ich am besten kann.“
„Und das wäre?“
„Dich überreden, endlich den Mund zu halten und mit mir ins Bett zu gehen.“
Zu ihrem Erstaunen fuhr ihr bereits bei seinen Worten ein Schauer der Erregung über den Rücken. „Du kannst es ja versuchen.“
„Danke“, erwiderte er. „Du weißt, wie gut ich darin bin.“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Arroganz ist keine sehr anziehende Eigenschaft.“
„Na gut, dann werden eben meine Taten für sich sprechen.“
Maggie seufzte. Sie hatte gefürchtet, seinem Charme zu erliegen, und genau das war passiert.
4. KAPITEL
Z u Ricks Überraschung verlief das Zubereiten des Abendessens kurz darauf angenehmer als alles andere, was er je mit einer Frau außerhalb des Bettes erlebt hatte. Maggie hantierte wie ein Feldwebel in der Küche herum, erteilte Befehle und bereitete mit einer unglaublichen Geschicklichkeit das Essen zu.
„Hast du jemals daran gedacht, zur Armee zu gehen?“, zog er sie auf, als er die von ihr geforderten Gewürze in einer Reihe neben dem Herd aufstellte.
Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Wie kommst du denn auf diese Idee?“
„Mir kam gerade in den Sinn, wie praktisch deine Kenntnisse beim Küchendienst wären.“
„Sehr witzig.“
Er wies auf die Gewürze, die sie für die Spaghettisoße brauchte. „Wäre es nicht einfacher, eine Fertigsoße im Glas zu kaufen?“, fragte er, obwohl er wusste, dass für
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