Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
eine gute Köchin dieser Vorschlag eine grobe Beleidigung war.
„Wenn dein Gaumen an Fertiggerichte gewöhnt ist, dann bereite dich auf ein kleines kulinarisches Wunder vor“, erwiderte sie spöttisch. „Glaub mir, es gibt keinen Vergleich.“
„Wenn du das sagst“, meinte er und musste lächeln, als er die unterdrückte Entrüstung in ihrer Stimme hörte. Maggie ein wenig zu ärgern war fast so unterhaltsam wie Sex. „Und was soll ich jetzt tun?“
„Jetzt kannst du spazieren gehen oder sonst etwas tun. Hauptsache, du stehst mir hier nicht im Weg herum!“
„Aha, du hast bloß Angst, dass ich hinter dein Geheimrezept komme.“
„Kaum, ich glaube, wir stimmen beide darin überein, dass du kein Gourmetküchenchef bist.“
Rick musste ein Lachen unterdrücken. „Wirklich? Woher willst du das wissen?“
„Deine Bemerkung, dass man Spaghettisoße auch im Glas kaufen könnte, ist mir Hinweis genug.“
„Ich meinte ja nur, dass es leichter zum Zubereiten wäre. Ich meinte nicht, dass eine gekaufte Soße besser schmeckt.“
Sie betrachtete ihn kritisch. „Worauf willst du hinaus? Du möchtest mir doch nicht etwa weismachen, dass du kochen kannst?“
„Ein paar Gerichte kann ich schon“, erwiderte er bescheiden. Er war seit Langem Junggeselle und liebte gutes Essen. Zwangsläufig hatte er das Kochen gelernt, und zwar nicht schlecht. Er könnte es vermutlich jederzeit mit ihr aufnehmen.
„Willst du etwa die Soße machen?“, forderte sie ihn heraus.
„Gerne.“
Sie sah ihn erstaunt an und trat mit einer großzügigen Handbewegung zurück. „Bitte sehr!“
„Bist du sicher?“
„Warum nicht. Ich habe einen kräftigen Magen.“
„Es gibt keinen Grund, beleidigend zu werden.“ Diese Bemerkung hatte sie nicht umsonst gemacht. Er würde die Soße seines Lebens zubereiten, nur um ihre Überraschung zu sehen.
Mit geschickten Bewegungen gab er die Zutaten in den Topf und begann dann, die Gewürze hinzuzufügen. Schließlich spürte er, wie Maggie über seine Schulter interessiert in die Kasserolle schaute.
„Stimmt was nicht?“, fragte er.
„Was hast du eben noch aus dem Schrank geholt?“
„Noch ein oder zwei Gewürze.“
„Welche?“
„Ich denke, ich warte mit der Antwort, bis du probiert hast. Dann kannst du ja raten, was es war.“
Sie griff zu einem Löffel, doch er wehrte ab. „Nicht jetzt, das Ganze muss erst noch eine Weile köcheln.“
„Es gibt nichts Schlimmeres als einen besserwisserischen Koch, der glaubt, alles kontrollieren zu müssen“, murmelte sie und ging zum Tisch hinüber.
„Etwas, woran du dich erinnern solltest“, erwiderte er. „Hast du Wein im Haus? Du könntest uns ein Glas einschenken.“ Ein Glas war normalerweise sein Limit, aber heute Abend würde er eine Ausnahme machen.
Sie lachte. „Warte, bis ich wieder am Herd stehe. Ich zahle dir alles zurück. Aber Wein können wir trotzdem trinken.“
Zwanzig Minuten später stand das Essen auf dem Tisch. Als die Spaghetti vor ihr auf dem Teller lagen und Rick ihr Parmesankäse darüberrieb, sog Maggie genüsslich den würzigen Basilikumduft der Tomatensoße ein.
„Das sieht großartig aus“, gab sie zu. „Und außerdem duftet es himmlisch.“
„Es sind doch nur Spaghetti mit Tomatensoße.“
Sie lachte. „Nur Spaghetti gibt es nicht bei Italienern. Essen ist immer das Essen der Götter.“
„Dann hoffe ich, dass ich vor deinem gestrengen Gaumen bestehe.“
Sie nahm die erste Gabel voll und seufzte. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du hast bestanden und die Erwartungen der Italienerin in mir sowie der Chefredakteurin der Gourmetabteilung eines Journals mehr als erfüllt. Sogar mein Vater wäre beeindruckt, und er ist nur sehr schwer zufriedenzustellen. Er behauptet nämlich, dass niemand auf der Welt so gut kochen kann wie seine Mama. Das fordert meine Mutter immer wieder zu Höchstleistungen heraus. Seine Töchter dagegen folgen ihrem Beispiel zu seinem Bedauern nicht alle. Ashley zeigt überhaupt kein Interesse am Kochen, Melanie ist kaum in der Lage, Wasser aufzusetzen, und Jo liebt es unkompliziert. Ich bin die Einzige, die sein Herz erfreuen kann, wenn es ums Essen geht.“
„Dann muss ich auch mal für ihn kochen.“
„Bist du sicher, dass du nicht zu sehr unter Erfolgszwang stehen und nervös werden würdest?“
„Ich bin höchstens nervös, weil ich gerne deine Erwartungen erfüllen möchte“, erwiderte er und schaute sie ernst an. „Ich möchte es richtig machen,
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