Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
genug, um mit Maggie erneut in ein Universum der Lust einzutauchen. Nie zuvor hatte er eine Frau getroffen, die so gut im Bett und gleichzeitig eine so fantastische Köchin war. Sie wusste, wovon sie in ihrer Zeitschrift schrieb, und vermutlich verbrachte sie viele Stunden in ihrer Testküche.
Sie war aber nicht nur unglaublich sexy, sondern auch eine fantastische Köchin. Außerdem hatte sie einen messerscharfen Verstand, und sie konnten stundenlang über Gott und die Welt diskutieren. Manchmal stimmte er mit ihrer Meinung überein, aber oft hatten sie hitzige Wortgefechte geführt, die dann jedoch immer im Bett endeten. Er hatte nicht gewusst, wie stimulierend eine Unterhaltung sein konnte. Guter Sex begann vor allen Dingen im Kopf, nicht nur in gewissen Körperteilen.
Er musste lächeln, als er an ihre letzte, vehement geführte Diskussion dachte, die dann in einer ebenso heißen Liebesnacht endete.
Verflixt. Es war bereits eine Woche vergangen, und sein Körper hatte offensichtlich Entzugserscheinungen. Er musste unbedingt die Gedanken von Maggie ablenken und sich auf etwas konzentrieren, das ihn beruhigen würde, sonst würde er in dieser Nacht wohl kaum ein Auge zubekommen.
Wie er es bereits in den letzten Tagen gemacht hatte, schleppte er sich zu der Schlafcouch hinüber, die in seinem Atelier stand, und ließ sich in die zerwühlten Laken fallen. Wenige Minuten später war er eingeschlafen. Unglücklicherweise jedoch verfolgte Maggie ihn bis in seine Träume und bescherte ihm auf diese Weise eine unruhige Nacht.
Einen Becher mit Maggies Lieblingskaffee in der rechten Hand, betrat Rick am nächsten Morgen erwartungsvoll ihr Büro, musste jedoch leider feststellen, dass sie weggefahren war. Ziel unbekannt.
„Aber ich bin ja hier“, bot Veronica ein wenig aufdringlich an und klapperte mit den Wimpern, auf die sie mindestens vier Lagen Wimperntusche aufgetragen hatte. „Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“
Der Ton des letzten Satzes war unmissverständlich, doch Rick ignorierte das Angebot. „Ist es normal, dass Maggie einfach so verschwindet?“, fragte er ihre Assistentin.
„Nein“, gab Veronica beleidigt Auskunft. Offensichtlich hatte es sie gekränkt, dass er nicht auf ihre Flirtversuche einging.
„Wo ist sie denn hingefahren?“
„Ich weiß es nicht.“
„Und wann wird sie zurückerwartet?“
Veronica zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“
Rick gab sich Mühe, seine Ungeduld zu verbergen. „Sie haben nicht mit ihr gesprochen?“
„Sie hat nur eine Nachricht hinterlassen. Sie meinte, dass sie sich hin und wieder melden würde und dass wir sie per E-Mail erreichen könnten, wenn etwas Dringendes anstehen sollte. Das ist alles, was ich weiß.“
Da Veronica ihm keine weiteren Informationen mehr geben wollte, legte er die Fotos für die Zeitschrift auf ihren Schreibtisch und ging dann hinunter, um im Café das Frühstück einzunehmen, das er eigentlich in der Gesellschaft von Maggie hatte genießen wollen.
Maggies plötzliches Verschwinden kam ihm seltsam vor. Obwohl er sie noch nicht sehr lange kannte, sagte ihm sein Instinkt, dass Maggie normalerweise nicht so handelte. Irgendwie passte das nicht zu ihr.
Sie ging ein Problem grundsätzlich an, wenn es auftauchte, und traf dann beherzt Entscheidungen. Als ihr Fotograf sie im Stich ließ und er für seinen Freund einsprang, hatte sie sich, ohne zu zögern, auf ihn eingestellt. Doch obwohl er sich weltweit einen Namen als Modefotograf gemacht hatte, schien sie von seinem Können nicht sehr überzeugt gewesen zu sein.
Er musste lächeln, wenn er daran dachte, wie wenig sie ihm vertraut hatte. Sie war ständig an seiner Seite gewesen und hatte immer wieder selbst einen Blick durch die Linse geworfen, um sich zu überzeugen, dass er die Kompositionen auch tatsächlich so fotografierte, wie sie es wollte. Normalerweise wäre Rick über diese Einmischungen verärgert gewesen, aber er hatte den engen Kontakt mit ihr zu sehr genossen, als dass er sich beschwert hätte.
Jetzt stellte sich die Frage, was eine so unabhängige und willensstarke Frau veranlasst haben könnte, sich plötzlich in Luft aufzulösen. Und Rick kam zu dem Entschluss, dass es Angst sein musste. Er selbst hatte einige Male in seinem Leben einen hastigen Rückzug angetreten, wenn ihm eine Bindung zu eng wurde. Er war also mit den Symptomen vertraut. Und tatsächlich hatte ihre Beziehung dermaßen rasch eine Intensität angenommen, dass es gefährlich werden konnte.
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