Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
greifen, wollte verzweifelt glauben, dass alles möglich war.
Aber Melanie war bereits aus der Küche gelaufen und hatte ihn zurückgelassen. Sie war nicht die erste Frau, die ihn zurückließ, aber es schmerzte wie noch nie zuvor.
Zum ersten Mal in seinem Leben spürte er, was Verzweiflung und Einsamkeit wirklich bedeuteten.
13. KAPITEL
M ike wusste, dass er zu Jeff und Pam fahren musste, um Jessie abzuholen, aber es fiel ihm schwer. Er befürchtete, dass man ihn mit tausend Fragen bombardieren würde, Fragen, die er nicht beantworten konnte und nicht beantworten wollte. Er war nicht sicher, ob er das Mitleid in Pams und Jeffs Augen ertragen könnte, wenn er ihnen gestand, dass Melanie seinen Antrag abgelehnt hatte.
Er hatte auch Angst davor, dass die beiden ihn auslachen würden, wenn er gestand, dass er so dämlich gewesen war und im Namen von Jessie um Melanies Hand angehalten und nichts von seinen eigenen Gefühlen preisgegeben hatte. Er wusste immer noch nicht, was ihn abgehalten hatte, ihr seine Liebe zu gestehen. Aber es musste Angst gewesen sein. Diese Angst, die ihn seit Jahren davon abgehalten hatte, sich einer anderen Frau zu öffnen.
Selbst wenn ihm bewusst war, dass er ihr den Heiratsantrag niemals im Namen von Jessie hätte machen dürfen, fühlte er sich zurückgewiesen. Auch Linda hatte ihn nicht gewollt. Er war Linda nicht gut genug gewesen, und mit Melanie war es jetzt genauso.
Noch während er all dieses dachte, wurde ihm klar, wie lächerlich seine Gedanken waren. Linda hatte ihn nicht verlassen, weil er nicht gut genug für sie war, sondern weil sie drogenabhängig war. Und was Melanie betraf, so spürte er, dass sie anders reagiert hätte, wenn er ihr sein Herz geöffnet hätte.
Als er das Haus von Jeff und Pam erreichte, ging er langsam zur Tür und wappnete sich. Glücklicherweise war es Jeff, der ihm die Tür öffnete. Pams prüfenden Blick hätte er jetzt nicht ertragen.
„Du siehst erschöpft aus. Ich nehme das als ein gutes Zeichen“, stellte Jeff fest.
„Leider liegst du falsch“, erwiderte Mike. „Wo ist Jessie?“
Jeff sah ihn prüfend an. „Sie ist draußen mit Lyssa. Sie schwimmen. Heute ist ein wundervoller Tag, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest. Ich könnte dir eine Badehose leihen, wenn du Lust auf eine Abkühlung hast. Aber komm erst mal rein. Pam und ich frühstücken gerade. Es ist noch genug für dich da.“
„Nein, danke“, erwiderte Mike kurz. „Ich will nur Jessie abholen und verschwinden. Sie hat euch bestimmt schon genug genervt.“
„Eigentlich hat sie sich wie ein kleiner Engel benommen“, meinte Jeff und betrachtete stirnrunzelnd seinen Freund. „Du bist derjenige, der mir Sorgen macht. Was ist los? Ist etwas zwischen dir und Melanie passiert?“
Mike warf ihm einen finsteren Blick zu. „Hör zu, spiel jetzt nicht den Einfühlsamen. Du bist nicht gut in dieser Rolle.“
Da sie sich lange genug kannten, fühlte Jeff sich durch Mikes Worte nicht angegriffen. Er schüttelte nur den Kopf. „Jetzt mache ich mir wirklich Sorgen. Soll ich Pam holen?“
„Du meine Güte, nein!“, rief Mike entsetzt. „Bitte, sei ein Freund. Hol mir Jessie, und verrate nicht, dass etwas nicht stimmt.“
„Pam reicht ein Blick, und sie weiß alles“, warnte Jeff ihn. „Vielleicht solltest du noch mal zu Melanie fahren und die Sache in Ordnung bringen.“
„Auf keinen Fall“, entgegnete Mike mürrisch. „Würdest du jetzt bitte Jessie holen, oder muss ich es selbst tun?“
Jeff zögerte nur einen Moment und seufzte dann. „Wie du willst, Mann.“
Eine Minute später hörte Mike Jessies Protest. Er stöhnte leise, er hätte wissen müssen, dass heute nichts glatt lief.
Bevor er noch in den Garten gehen konnte, kam Pam schon wie ein Wirbelwind auf ihn zu. „Warum willst du Jessie unbedingt mitnehmen, wenn sie gerade so viel Spaß hat?“, fragte sie. „Und warum stehst du hier an der Tür herum und holst sie nicht selbst?“
Mike ignorierte die zweite Frage, da er schlecht sagen konnte, dass er es hatte vermeiden wollen, ihr unter die Augen zu treten. „Ich bin gekommen, weil es für Jessie Zeit wird, nach Hause zu gehen“, behauptete er.
Pam schaute ihn ebenso prüfend an, wie Jeff es kurz zuvor getan hatte. „Aber nicht, wenn du so üble Laune hast“, betonte sie. „Ich werde Jessie sagen, dass sie bleiben kann, und du und ich werden uns mal ernsthaft aussprechen.“
„Nein, das tun wir nicht“, widersprach Mike heftig. „Ich
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