Die Schwesternschaft des Schwertes - 8
Tierschau brauchst.«
Lange nachdem sie gegangen war, und lange nachdem das Lächeln meiner Enkelin mein Leben allmählich mit einer Freude anderer Art erfüllte, war der verhaltene Duft von Evandas Blumen noch in meinem kleinen Haus zu spüren.
Über Diann S. Partridge und ›Varzils Rächer‹
Eine weitere Figur, die ziemlich regelmäßig in den mir zugesandten Erzählungen auftaucht, ist Varzil, ein legendärer Bewahrer aus dem Zeitalter des Chaos, der in den Darkover-Romanen zwar oft erwähnt wird, aber, wie ich glaube, in der Serie selbst nur selten auftritt: in Die Zeit der hundert Königreiche und in Der verbotene Turm.
Es freut mich immer, wenn ich etwas Neues über meine Charaktere erfahre. Diann Partridge ist in Sachen Darkover-Erzählungen kein Neuling, da sie schon in meiner (inzwischen längst vergriffenen) Fanzeitschrift mit Darkover-Storys hervorgetreten ist und Siegerin eines von mir veranstalteten Wettbewerbs war. Für jene meiner Leser, die Darkover von Anfang an verfolgt haben, sollte ich erwähnen, dass sie in verschiedenen Fan-Publikationen auch unter dem Namen Patricia Partridge aufgetreten ist. Auf die erste Seite der folgenden Geschichte, die zu den ersten gehörte, die bei mir eintrafen, hatte ich eine kurze Notiz gekritzelt. Sie besagt, die Vorstellung einer Entsagenden, die über Laran verfügt, sei zwar grundsätzlich unhaltbar, doch andererseits sei diese Geschichte so gut, dass ich sie trotzdem verwenden möchte. Dies hatte ich geschrieben, bevor mir klar wurde, dass sich diesmal das genaue Gegenteil bei den besseren Autorinnen als populär erweisen würde. Miss Partridge lebt in Wyoming und hat drei Kinder, von denen zwei gerade im Teenageralter sind. Mein Beileid. - MZB
Varzils Rächer
von Diann S. Partridge
Aislinn Aillard hinkte die Gildenhaustreppe hinauf, indem sie sich auf das Geländer stützte, ihr steifes Bein eine Stufe weiter schwang und auf dem rechten hüpfte. Avarra, fluchte sie in sich hinein, alt zu werden ist schrecklich.
Wie zur Antwort ertönte ein dumpfes Grollen und ließ das ganze Gebäude erbeben. Aislinn stolperte der obersten Stufe entgegen. Sie hielt sich am Geländer fest und drehte sich, um sich hinzusetzen.
Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn das nächste Rucken fühlte sich an, als hätte Avarra das Haus persönlich mit beiden Händen gepackt, um es ordentlich durchzuschütteln. Rufe und Schreie ertönten, dazu das Geräusch zerbrechenden Geschirrs. Draußen auf der Straße schrie jemand Feuer! Dann ertönte das helle Ding-Ding-Ding der Brandglocke.
Plötzlich griffen Hände unter Aislinns Arme, zogen sie über die letzte Stufe nach oben und über den Treppenabsatz. Sie wurde nach hinten gerissen, bis sie im Türrahmen stand. Lucie Valeron, ihre Retterin und Base, hockte sich neben sie hin. Wieder bebte der Boden, und alles wackelte.
»Fast wie in den alten Zeiten, Cara, hm?«, sagte Lucie leise und schlang beide Arme um Aislinn. Die alte Frau stieß einen rüden Ton aus und schwang ihr steifes Bein in eine bequemere Position.
Sie warteten. Als ihr galoppierender Herzschlag sich wieder normalisierte und das letzte Beben verklungen war, erhob Aislinn sich allein auf die Beine. Nun riefen die restlichen Entsagenden sich gegenseitig beim Namen und schauten sich die Schäden an.
Aislinn hob den Umhang auf, der Lucie hingefallen war. Der winzige Metallsplitter, der ihr als Nadel diente, steckte ordentlich im Saum. Ihre letzte Schöpfung waren einige Pferdchen, die ein Gespann übersprangen. Aislinn gab ihn ihr zurück, und Lucie klemmte ihn unter ihren Gürtel.
Inmitten des Durcheinanders rief jemand nach ihnen, der am Fuße der Treppe stand.
»Lucie, hier ist jemand, der dich sprechen will. Er wartet draußen.«
Aislinn schaute ihre Base an. »Es muss Fergus sein. Kein anderer würde mitten in einem Erdbeben hier aufkreuzen.«
Lucie bot Aislinn die Schulter an, damit sie die Treppe hinabgehen konnte, aber die lehnte ab. »Geh ruhig vor. Warte nicht auf mich.«
Lucie trat mit untrüglicher Sicherheit ans Treppengeländer und marschierte nach unten. Aislinn biss sich auf die Unterlippe und beobachtete das bestickte Band, das um Lucies ordentliche graue Zöpfe gebunden war. Es verdeckte die gezackten Löcher, die einst ihre Augen gewesen waren. Im Laufe der Jahre hatte Lucie gelernt, ihr Laran so einzusetzen, dass es ihrem verlorenen Augenlicht entsprach.
Aislinn hüpfte so schnell wie möglich die Treppe hinunter und hielt sich dabei am
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