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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Hochgravitationsplaneten aussehen.
    Der Mann stellte das Glas ab und leckte sich das Bier von den Lippen. »Auf die Magie«, sagte er und hob es wieder an.
    Rakk prostete ihm zu, dann sagte sie provokativ: »Es gibt überhaupt keine Zauberei.«
    Der Mann lächelte sie an. »Ich habe nicht über Terrani-Ma gie gesprochen«, lallte er leicht. »Ich rede von Matrixsteinen und Türmen, von darkovanischer Magie. Die hat’s nämlich in sich.«
    Rakk fiel auf, dass er nun ironisch wurde.

    »Magie besteht entweder aus blöden Tricks, mit denen man Dummköpfe reinlegt, oder aus Wissenschaften, die Narren unverständlich sind«, sagte die Frau. »Für euch Hinterwäldler ist alles übernatürlich, was ihr nicht versteht. Ich arbeite mit Sternenantrieben, Datenbanken und Steuersystemen. Damit kann man erstaunliche Dinge tun … zum Beispiel mit Überlichtgeschwindigkeit von einem winzigen Punkt zum anderen fliegen. Es sieht vielleicht wie Zauberei aus, aber wie es funktioniert, steht in jedem Reparaturhandbuch. Wäre ein Fünfjähriger von einer echten Welt wie Ktoll jetzt hier, bräuchte er sich eure so genannte Magie nur anzuschauen. Er wüsste sofort, worauf sie basiert und könnte sie innerhalb einer Woche verbessern.«
    Die Augen des Mannes blitzten auf. Rakk sah, dass sie genau ins Schwarze getroffen hatte.
    »Du bist dumm, arrogant und verstehst einen Reish davon«, erwiderte er.
    Obwohl Rakk die Sprache der Darkovaner nicht fließend beherrschte, hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, zuerst ihre Flüche zu erlernen. Deswegen reagierte sie mit einer Cahuenga -
    Redensart, laut derer der Karottenkopf ihres Gegenübers durch eine Vereinigung seiner Großmutter mit einem rotmähnigen Hengst zu Stande gekommen war.
    Der Mann fuhr hoch und enthüllte knapp zwei Meter wohlgeformter, fester Muskeln. Was für ein Spaß!, dachte Rakk.
    Außerdem enthüllte er über einen Meter scharfen, kalten Stahls, der an seiner Seite baumelte. Da das Fechten mit Schwertern - selbst wenn sie eins dabei gehabt hätte - nicht gerade zu Rakks Stärken zählte, nahm sie an, es sei am besten, wenn sie den ersten Schritt machte. Sie riss den Tisch hoch und warf ihn dem Mann entgegen.
    Er sprang zurück und rutschte fast auf dem verschütteten Bier aus, doch er gewann das Gleichgewicht sofort wieder. Rakk grinste.
    Schnell und beweglich - es wird wirklich ein guter Kampf werden. Dann rief der Theker irgendetwas, und der Rothaarige stürzte sich mit geballten Fäusten auf sie.
    Danach gerieten Rakks Erinnerungen ordentlich durcheinander.
    Sie wusste noch, dass sie ein paar heftige Hiebe des Rotschopfes eingesteckt hatte und selbst nur ein- oder zweimal richtig zum Zug gekommen war. Sie wusste auch, dass ein Krug sie seitlich am Schädel getroffen und anschließend den Rausschmeißer ausgeschaltet hatte, der sie mit einem Nackenhebel festhalten wollte.
    Schließlich fiel ihr auch noch ein, dass sie sich vor der Schenke im Matsch gewälzt hatte. Sie hatte sich auf einen Arm gestützt und dem Rausschmeißer ein paar fröhliche Verwünschungen hinterhergerufen, als dieser mit dem Theker in die Schenke zurückwankte. Dann hatte sie sich umgeschaut und den jungen Mann mit ausgestreckten Gliedmaßen neben sich auf der verdreckten Straße liegen sehen. Er wollte sich erheben, aber es gelang ihm nicht ganz. Rakk stand auf und zog ihn mit einer Hand auf die Beine.
    »Mann«, sagte sie, »das war eine der besten Kneipenschlägereien, an der ich je teilnehmen durfte.«
    Der junge Mann stierte mit leerem Blick geradeaus, dann konzentrierte er sich auf sie.
    »Man darf nicht zulassen, dass ein Rauschmeißer einen auf diese Weise gegen eine Wand knallt«, fuhr sie fort und wischte den gröbsten Teil des Schmutzes vom Hemd des Mannes ab. »Es kann verdammt wehtun. He, ich geb einen aus, in Ordnung?«
    Der Mann nickte. »Die Schenke … da drüben …«, sagte er und deutete die Straße hinauf.
    »Großartig.« Rakk half ihm bei den ersten Schritten, bis er wieder fest auf den Beinen stand. »Sag mal, hast du gesehen, wer der Schwachkopf war, der mich während der Schlägerei fortwährend mit Krügen beworfen hat? Immer wenn ich hingeschaut habe, war er wieder weg. Der Bursche muss schnell wie der Blitz gewesen sein.«
    »Dasch war ich«, sagte der Mann.

    »Was?« Sie fragte sich, wie fest er gegen die Mauer geknallt war.
    »Ich, ich«, wiederholte er. »Ich bin … Ich heiße … Sean.«
    »Freut mich, dich kennen schu lern’, Sean. Ich bin Rakk vom Planeten

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