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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dich!«
    Rakk sprang - genau über die verdutzten Gardisten hinweg. Sie landete in der Hocke, kam wieder auf die Beine und jagte dem Haupttor entgegen. Einen verdutzten Augenblick später eilten die beiden Gardisten laut rufend hinter ihr her. Rakk fegte durch das Tor und prallte mit einem Gardisten zusammen, der gerade um die Ecke bog. Der Mann flog zurück.
    Die Frau musterte den großen Exerzierplatz der Burg. An einer Seite lagen die Stallungen, an der anderen stapelte sich Bauholz.
    Dem Torweg genau gegenüber befand sich eine Reihe breiter Treppenstufen, die zu einer großen Doppeltür aus Eichenholz hinaufführten. Vor diesem Tor standen wiederum zwei Gardisten, die nun auf sie zu rannten.
    »Sean!«, schrie Rakk und jagte auf den Holzstapel zu. »Sean, ich will mit dir reden!« Sie erreichte den Stapel und riss einen langen, dicken Balken an sich. Sie schwang ihn herum und hielt damit die fünf auf sie einstürmenden Gardisten in Schach. »Sean! Bitte, hörst du mich? Sean!« Ihre Stimme wurde von den Steinmauern zurückgeworfen. Ein Gardist zu ihrer Rechten wollte dem Balken mit dem Schwert beikommen, doch sie schlug ihm die Waffe aus der Hand.
    Dann stürzten sich die beiden mittleren Gardisten auf die Angreiferin. Rakk traf den Schwertarm des ersten und hörte das Knacken brechender Knochen. Sie hatte jedoch keine Zeit, den zweiten Mann abzuwehren. Sie ließ den Balken fallen, stürmte zwischen dem entwaffneten und dem verletzten Gardisten her und rannte über die Treppe zur Doppeltür der Burg hinauf. »Sean, allmählich wird es verdammt eng hier unten! Du solltest mir jetzt lieber antworten!« An einem der oberen Fenster erblickte sie ein blaues Funkeln, wie eine Reflexion auf dem Glas, und einen Moment lang glaubte sie, es sei Sean. Im nächsten Augenblick spürte sie, wie sich eine Präsenz in ihrem Geist ausbreitete. »Sean«, schrie sie noch einmal, dann fasste sie sich an den Kopf und brach zusammen.
    Am nächsten Tag betrat Rakk das Büro des Koordinators. Trotz des Schmerzmittels, das die Sanitäter ihr verabreicht hatten, nahmen die Kopfschmerzen nicht ab. Sie war, ohne zu wissen, wie es sie dorthin verschlagen hatte, im terranischen Krankenhaus zu sich gekommen.
    Montgomery, der Koordinator für Darkover, schaute von einem Bericht auf, den er zu lesen vorgab. »Sie sind also Rakk«, sagte er.
    »Ja«, erwiderte Rakk. Sie war von den Drogen noch immer leicht benebelt.
    »Was haben Sie dort gewollt, verdammt?«, schrie Montgomery.
    Die Frau zuckte zusammen.
    »Sie verlassen die Handelsstadt, verprügeln Einheimische, greifen die Palastwachen der Herrschenden an und bedrohen einen Comyn
    …«
    »Ich hab ihn nicht bedroht«, fiel Rakk dem Mann ins Wort. »Ich wollte doch nur mit ihm reden.«
    »Sie haben ihn nicht bedroht, was? Wie können Sie das sagen, nachdem Sie einen seiner Wächter fast umgebracht haben?«
    »Sie wollten mich daran hindern, ihn zu treffen!«, schrie Rakk zurück. Dann stöhnte sie auf, denn ihr Kopf tat weh. »Ich hab versucht, es ihnen zu erklären, aber sie haben nur ihre Schwerter auf mich gerichtet.«
    »Natürlich wollten sie nicht, dass Sie mit ihm reden. Nicht mal ich kann einfach da reinspazieren und mit einem Comyn reden.«
    Montgomery lehnte sich in seinem Sessel zurück und schüttelte den Kopf. »Welch ein Glück für mich, dass Sie niemanden umgebracht haben. Sie waren betrunken, stimmt’s?«
    »Na ja, vielleicht ‘n bisschen …«
    »Sie waren betrunken«, sagte der Koordinator. »Über was wollten Sie eigentlich mit ihm reden, verdammt noch mal?«
    »Es ist … eine Privatangelegenheit.«
    »Eine Privatangelegenheit. Tja, jetzt ist es keine mehr. Ist Ihnen eigentlich bewusst, was Sie mit unseren Beziehungen zu diesem Hinterwäldlerplaneten angerichtet haben? Wir können nur Gott danken, dass der Mann, den Sie bedroht haben, zu diesem Zeitpunkt auf der Jagd war und dass Fürst Hastur uns leiden kann.
    Er hat zugestimmt, den Zwischenfall zu vergessen, wenn wir zu einigen Zugeständnissen bereit sind. Mein Gott, Sie haben unsere Bemühungen um ein Jahrzehnt zurückgeworfen, wenn nicht gar um mehr!«
    Rakk starrte Montgomery an. »Soll das heißen, Sean weiß gar nicht, dass ich dort war?«
    »Natürlich nicht. Und ich hoffe, er wird es auch nie erfahren. Man wird es ihm bestimmt nicht sagen. Die Burgwachen haben Befehl, Sie sofort festzunehmen, wenn Sie noch mal dort aufkreuzen. Mich persönlich überrascht es, dass man Sie überhaupt zurückgebracht hat. Aber

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