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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nun will man kein Risiko mehr eingehen. Von heute an dürfen Sie die Basis nicht mehr verlassen. Wenn Sie es trotzdem versuchen … Ich habe unserem Wachpersonal die Anweisung erteilt, Sie unter allen Umständen daran zu hindern.«
    »Aber …«, sagte Rakk. Sie war sprachlos.
    »Ach, schauen Sie nicht so besorgt drein«, fuhr Montgomery fort.
    »Sie brauchen das Leid nicht lange zu ertragen. Ich habe nämlich um Ihre Versetzung ersucht. In einem Monat habe ich Sie vom Hals.
    Dann sind Sie das Problem eines anderen.«
    »Aber … aber …« Die Frau fuchtelte mit den Armen.
    »Freuen Sie sich, dass ich Ihnen nicht sieben Strafpunkte anhänge und Sie aus dem Dienst entlasse«, sagte der Mann. »Sie haben mir nämlich bestimmt mehr als einen Grund dafür geliefert. Und jetzt hauen Sie ab! Wenn das Glück mir hold ist, hab ich Sie jetzt bis zum Start des Schiffes zum letzten Mal gesehen.«
    Rakk wandte sich schweigend um und ging.
    Im Frauenquartier drosch Rakk die Faust gegen die Wand und durchdrang ohne Probleme das dünne Brett über der Isolierung.
    Dann setzte sie sich auf ihre Koje und verbarg das Gesicht in den Händen.
    Du blöde Kuh!, dachte sie. Kannst du eigentlich gar nichts richtig machen? Du kannst nicht mal Verbindung zu einem Menschen auf einem blöden Hinterwäldlerplaneten aufnehmen. Du bist unbrauchbar, für dich selbst und alle anderen. Nutzlos.
    Als sie hörte, dass die Tür aufging, riss sie sich schnell zusammen.
    »Rakk?«, fragte jemand hinter ihr.
    »Ja«, sagte sie mürrisch.
    Ein rothaariger Mann nahm auf der Koje Platz, die der ihren gegenüberstand. »Kennen Sie mich noch? Ich bin der Typ, der Sie vor einer Weile in die Zange genommen hat, weil Sie Lord Gabriel angefasst haben.«
    »Ach ja, Mister Haldane«, sagte Rakk und schüttelte ihm die Hand.
    »Ich hab gehört, dass der Alte Ihnen den Kopf gewaschen hat, weil Sie versucht haben, einen Comyn aufzusuchen.«
    »Yeah.«
    »Er hat Sie ganz schön zur Schnecke gemacht, was?«
    »Hab schon Schlimmeres erlebt.«
    »Bezweifle ich. Montgomery hat zwar keine Ahnung von nichts, aber er weiß, wie man Leute zusammenstaucht. Er hat’s oft genug mit mir gemacht. Allerdings bin ich nicht hier, um darüber zu reden. Ich frage mich, ob Sie Sean kennen.«
    »Yeah«, sagte Rakk. »Wir haben uns vor zwei Monaten in einer Kaschemme kennen gelernt.«
    Haldane schaute zwar überrascht drein, sagte aber nichts. Er wartete darauf, dass Rakk ihm mehr erzählte, aber sie schaute ihn nur ausdruckslos an. »Tja, kennen Sie ihn gut?«
    »Nein. Wir waren nur einen Abend zusammen.«
    »Und warum wollen Sie dann mit ihm reden?«
    »Na, hören Sie mal. Was ist denn so ungewöhnlich daran, wenn man sich mit einem Menschen unterhalten will?«
    Haldane schaute einen Moment unbehaglich drein, dann sagte er:
    »Hören Sie … Möglicherweise begegne ich ihm in einer Woche.
    Wenn Sie also eine Botschaft für ihn haben, bin ich vielleicht in der Lage, sie ihm zukommen zu lassen.«
    »Könnten Sie mich denn mit ihm zusammenbringen?«, fragte Rakk plötzlich begeistert.
    »Nein, das könnte ich nicht arrangieren«, sagte Haldane. »Ein paar hochrangige Beamte des Imperiums sind zum Mittsommerball in die Comyn-Burg eingeladen worden. Da Sean zu den örtlichen Comyn gehört, müsste ich ihm dort begegnen. Ich kann jedoch nicht garantieren, dass ich wirklich dazu komme, mit ihm zu reden. Dazu müsste mich jemand zu ihm bringen, was manchmal nicht einfach ist. Aber wenn er mich anspricht, kann ich ihm Ihre Botschaft mitteilen. Dass Sie irgendwie auf dieses Fest gelangen, sollten Sie schnell wieder vergessen. Wir können schon froh sein, dass die Herrschenden uns eingeladen haben.«
    Rakk saß eine geraume Weile da und stierte mit gerunzelter Stirn ins Nichts. Schließlich sagte sie: »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen das einfach so mitteilen kann. Die Sache ist zu persönlich. Ich muss selbst mit Sean sprechen.«
    Auf Haldanes Gesicht zeigte sich ein enttäuschter Zug. »Tut mir Leid, das zu hören«, sagte er. »Offen gesagt, ich glaube, dass dies die einzige Chance ist, die Sie kriegen, wenn Sie ihm etwas übermitteln wollen, bevor Ihnen Schwingen wachsen und Sie abfliegen.« Er stand auf, um zu gehen. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Wenn Ihnen doch noch die richtigen Worte einfallen, sagen Sie mir Bescheid. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, erwiderte Rakk mechanisch.
    »Schön«, sagte Haldane. »Hat mich gefreut, mit Ihnen zu reden.«
    Er ging hinaus.
    Rakk legte sich

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