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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Arbeit.
    Wer machte sich an die Arbeit? Als Shaya sich später an das Geschehene zu erinnern versuchte, war ihr, als hätte es nur Substanz und Bewegung gegeben. Die Substanz waren Zellkörper, Zellwände, die Kohäsion zwischen Gewebe und sich sammelnden Flüssigkeiten. Die Bewegung war die von Wind, Schnee, Sternen und Sonnenschein und einer Wildheit, die alles zusammen zu einem wunderschönen und zielgerichteten Durcheinander vermischte.
    Das Ganze war schwer zu handhaben und verlangte die größten Anstrengungen, die Shaya als Kreiszentrum je erlebt hatte. Dennors Turbulenzen waren kurz davor, außer Kontrolle zu geraten und die sie verbindende Kohäsion zu zerreißen, außerdem drohte das pumpende Blut in Magwyns Gehirn die neuen, von der Kraft und der Führung der vereinten Geister sorgfältig verbundenen Zellwände zu zerreißen. Gegen diese Zerschlagung sammelten sie sich und schoben ihren Geist noch tiefer ineinander, bis Shaya den Eindruck hatte, sie selbst sei Sonnenschein, Sterne, Frühlingsbrise, Schneefall - und Tornado. Denn Dennor griff in den Kampf um den Bestand der Einheit ein und richtete all seine Kraft darauf, den Mittelpunkt zu stabilisieren. Er wollte die Verbindung der anderen ebenso erhalten, wie er das pulsierende Blut in Magwyns Gehirn vernichten wollte.
    Es hätte ein paar Minuten oder die ganze Nacht dauern können.
    Zu den Elementen und Gefühlsausbrüchen, die mal stärker und mal schwächer wurden und sich schließlich verbanden, gehörte die Zeit nicht. Doch schließlich war es vorbei, und Magwyn lag friedlich schlafend da. Sie atmete tief und regelmäßig. Als Shaya den Kreis liebevoll auflöste und die anderen aus der persönlichsten vorstellbaren Intimität entließ, liefen Tränen über ihr Gesicht.
    Es dauerte ziemlich lange, bis jemand das Wort ergriff oder ein Bedürfnis dazu verspürte.
    Dann sagte eine der Anwesenden, indem sie die Hand einer anderen - ja, es war Shayas Hand - berührte: »Davon hast du uns erzählt, nicht wahr? So fühlt sich ein echter Matrixkreis in.«
    Shaya nickte. Dann lachte sie leise. »Jetzt weiß ich, warum es so lange gedauert hat. Ich habe die Angehörigen unserer Truppe zu sorgfältig ausgewählt. Wir haben uns so sehr bemüht, liebevoll miteinander umzugehen. Wir haben zu gut zusammengepasst. Was uns gefehlt hat, war ein solcher …
    … Zwist.«
    Dennor grinste nur.

    Über Annette Rodriguez und ›Gebrochene
    Schwüre‹
    Annette sagt, sie lebe mit einem ›lebhaften kleinen Engelfisch‹
    zusammen, der (da er zumindest keinen Lärm macht) ein idealer Zimmergenosse sei. Ihre Reaktion auf die Nachricht, dass ihre Erzählung angenommen wurde, lautete ›WOW!‹ Sie hat noch nie zuvor etwas veröffentlicht und einen Abschluss in Biologie, weswegen ich mich ihr sehr unterlegen fühle, da ich es nur geschafft habe, an einem kleinen College in Texas einen Bachelor-Abschluss zu ergattern. Ich bin der einzige mir bekannte Mensch ohne Magistertitel; sie hingegen plant eine Laufbahn in den Fächern Molekularbiologie und Genetik. Annette ist in Kuba zur Welt gekommen und hat keine Kinder, was für unverheiratete Frauen wohl natürlich ist - oder etwa nicht? Es sei denn, man ist Filmstar.
    Diese Geschichte beschäftigt sich mit einem Problem der Entsagenden, das von Anfang an zu sehr beunruhigenden Fragen geführt haben muss. Es gibt immer einige Entsagende, die sich verlieben. Seit ich dies zum ersten Mal erwähnte, wurde ich immer wieder in Briefen gefragt, was anschließend aus ihnen werde. Nicht alle können den gleichen Weg beschreiten wie Jaelle n’ha Melora. -
    MZB

    Gebrochene Schwüre
    von Annette Rodriguez
    Erschöpft von dem eisigen Wind, der aus den Hellern herüberwehte, völlig durchgefroren und vor Schmerz nach einem Hundebiss auf einem Bein hinkend, schleppte Aleta sich dem fernen Licht des Gildenhauses entgegen. Der Abend war gnadenlos gewesen und ließ sie nur noch an ein Obdach denken. Sie hob die schweren Röcke hoch, dankbar für die Wärme, die sie ihr spendeten, und stolperte erneut. Es war vergebens; sie würde es nicht schaffen.
    Doch der heulende Wind brachte Geräusche mit sich, und da ein leises Rascheln, das ihre Furcht noch steigerte, da sie nicht wusste, woher es stammte.
    Banditen? Sie rappelte sich auf. Es war besser, tot umzufallen, als in den Händen solcher Männer zu enden.
    Die Lichter des Gildenhauses von Neskaya flackerten zaghaft.
    Würde man ihr Klopfen überhaupt hören, wenn sie zu dieser späten Stunde kam?

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