Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
gestellt!«
    »Wird nicht wieder vorkommen … Ich hätte nicht gedacht … Ich bin doch erwachsen.«
    »Wir sind alle erwachsen. Aber Entsagende reisen aus einem bestimmten Grund nicht allein. Keine von uns ist unbesiegbar. Du bist mit deinem Schwert und deinen Reithosen für die meisten Männer eine besondere Provokation. Und auch für manche Frauen.
    Jemand könnte vielleicht beschließen, die Welt zu verbessern, indem er dich aus ihr entfernt.«
    »Ja, ich weiß. Tut mir Leid. Ich war nur … Jayla, die junge Frau, mit der ich gesprochen habe, hat eine Halbschwester im Gildenhaus von Neskaya. Sie hat mich gefragt, ob wir von dort kommen Und
    …« Octavia zuckte verlegen die Achseln. »… dann hat eins zum anderen geführt. Ich hab ihr in der Küche geholfen, und nachdem euch serviert worden war, haben wir weiter geredet. Seid bitte nicht länger böse.«
    »Entschuldigung angenommen«, erwiderte Sharyl. »Aber denk bitte auch an die anderen. Du hast gewusst, dass du in Sicherheit bist. Wir jedoch nicht. Und du, Delaa, hör auf, an anderen herumzunörgeln. Wenn dir etwas echten Kummer macht, besprich ihn auf vernünftige Weise. Aber deine Art, dies mit höhnischen Bemerkungen zu tun, ist kindisch und passt nicht zu dir. Und hör endlich auf, jedermann nach deinem Ebenbild zu formen. Du bist weder vollkommen, noch ist deine Lebensweise auf alle anwendbar.

    Wäre jeder gerüstet, Führer zu sein, wäre zwar für Pferde und Chervines bestens gesorgt, aber es gäbe auch ein paar sehr verwaiste Gebärtische. Von schlecht gekochtem Essen ganz zu schweigen.«
    »Ja, Sharyl.«
    »Wenn es gilt, eine unbekannte Umgebung zu erforschen, ist Octavia unschlagbar. Sie erkennt rasch neue Möglichkeiten und kann sich geistig sehr schnell umstellen. Für dich ist Sprunghaftigkeit eine Schwäche. Verstehst du nicht, dass ihre Schnelligkeit sie zu einer so guten Fechterin macht?«
    Delaa starrte Sharyl verwirrt an: »Ich … ich …«
    »Und ebenso machen dich deine Beobachtungsgabe bei Einzelheiten, dein Organisationstalent und dein gutes Erinnerungsvermögen zu einer guten Führerin.«
    »Und dein Mitgefühl und dein Verständnis für Menschen machen dich zu einer guten Hebamme«, sagte Octavia leise, so dass ihre Worte wie eine Mischung aus Entschuldigung und Kompliment klangen.
    Sharyl zuckte die Achseln. »Es gibt Leute, die genau dies als Fehler ansehen, die sagen, dass ich für eine Entsagende zu weiblich bin, dass ich mich zu sehr benehme, wie die Männer es gern bei allen Frauen sähen. Dazu kann ich nur anmerken, dass ich den Eid ebenso hochhalte wie jede andere Entsagende, aber nur das sein kann, was ich bin. Mehr kann keine von uns sein. Trotz allem, was die Männer behaupten oder glauben, sind wir nicht alle gleich. Es kommt sogar noch schlimmer: Wir brauchen unsere Unterschiede. Sie machen die Entsagenden erst stark. Jedwede Gruppierung wird durch Unterschiede stark.«
    Der Rest der Mahlzeit verlief erfreulicher als jede andere, die sie bisher zusammen eingenommen hatten. Trotzdem fühlte Sharyl sich zu erschöpft, um den Frieden zu genießen.
    Als sie fertig waren, kamen einige Dorfbewohner in den Gemeinschaftsraum der Schenke. Sharyl registrierte mit leichter Besorgnis, dass auch einige Frauen darunter waren. Die drei Entsagenden zogen mehr als einen Blick auf sich.
    »Lasst uns gehen«, sagte sie leise zu den anderen.
    »Richtig«, stimmten die ihr rasch zu, und sie verließen den Gemeinschaftsraum, um sich in die Privatsphäre ihrer Kammer zurückzuziehen. Sharyl beäugte die einfache Tür, die weder ein Schloss noch einen Riegel aufwies. Sie wuchtete das breite Flachbett dagegen.
    Delaa wollte gerade, wie üblich, die gesamten Tornister ordentlich aufstellen, als sie innehielt und die anderen verlegen anschaute.
    »Es hat schon einen Sinn«, sagte Octavia, die erkannte, dass Delaa sich fragte, ob auch dies zu den schlechten Angewohnheiten gehörte, die sie aufgeben sollte. »Dann geht morgens alles schneller.«
    Delaa schenkte ihr ein dankbares Lächeln, dann reihten die beiden gemeinsam Tornister, Seile und anderes Gerät nebeneinander auf, legten frische Kleider für den nächsten Tag auf die provisorisch geschlossenen Laschen und schoben die zur Vorsicht mitgenommenen

    Kurzschwerter

    griffbereit

    in

    die
    Tornisterschlaufen. Am nächsten Morgen brauchten sie die getragenen Kleider und Toilettenartikel nur einzupacken, die Laschen anzuziehen, die Tornister zu schultern und waren abmarschbereit. Delaa war

Weitere Kostenlose Bücher