Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
das Seil, wie es sich gehörte.
    Das Trio ließ das Gildenhaus hinter sich, bahnte sich einen Weg aus der geschäftigen Stadt und nahm den Weg, der über die Ebene führte. Die drei waren nicht weit vom Vorgebirge entfernt. Ein gutes Stück vor dem Sonnenuntergang bogen sie vom Hauptweg ab und nahmen den Pfad in Angriff, der sie in die Berge führte. Delaa quengelte herum und lehnte erst den einen, dann den anderen Lagerplatz als unpassend ab. Endlich stießen sie auf einen Ort, der ihr genehm war. Sharyl stieg dankbar ab, breitete Decken auf dem Boden aus und machte Feuer. Delaa sammelte die Chervines ein und führte sie zum Bach hinüber, um sie zu tränken.
    »Ich schau mir mal den Weg an«, sagte Octavia, löste ihr Schwert von der Rückseite ihres Tornisters und warf ihn dabei um. Sie machte sich nicht die Mühe, ihn gerade hinzustellen, sondern marschierte den Pfad entlang. Als Delaa mit den Reittieren zurückkehrte, bemerkte sie es und verzog das Gesicht.
    Sie versorgte weiterhin die Reittiere, doch dann, ihr Rücken war starr vor Verärgerung, richtete sie sich auf und stellte alle drei Gepäckstücke so ordentlich wie Zinnsoldaten nebeneinander.
    Das Feuer brannte. Im Wasserkessel über den Flammen weichte gerade der getrocknete Reiseproviant auf, als Octavia zurückkehrte.
    Sharyl schaute erleichtert auf. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht.
    Octavia lächelte und hielt ein Kaninchen an den Hinterbeinen hoch.
    »Welch perfekter Termin zur Rückkehr!«, sagte Delaa ironisch.

    »Nachdem alle Arbeit getan ist!«
    »Ja, ich sehe, dass du etwas getan hast«, fauchte Octavia und musterte die Tornister. »Aber wenn man den Weg überprüft, ob es vor uns vielleicht einen Steinschlag gibt, und die Richtung markiert, von der Fleischbeschaffung ganz zu schweigen, ist dies auch Arbeit!«
    »Danke, Octavia«, mischte Sharyl sich ein. »Das Essen ist zwar schon fertig, aber wir können das Kaninchen zerlegen und die Teile braten.«
    Dies taten sie dann auch und aßen es, wobei das heiße Kaninchenfett an den Spießen entlang und über ihr Kinn lief.
    Niemand beschwerte sich; heißes, frisches Kaninchenfleisch schmeckte viel besser als jeder vorbereitete Reiseproviant.
    Kurz nachdem sie fertig waren, legten sie sich hin. Sharyl knurrte leise, als sie sich noch einmal erheben und hier und dort einige Eicheln unter der Decke entfernen musste. Obwohl sie den Boden sorgfältig abgesucht hatte, gab es in jeder Gegend ein, zwei Steine oder Eicheln, die man erst spürte, sobald man lag.
    Als Sharyl am nächsten Morgen ihr Haar bürstete, war es voller Tannennadeln, die sich stur weigerten, wieder zu verschwinden.
    Ihre Glieder schmerzten wegen des kalten Bodens. Es wäre eine Überraschung gewesen, wenn danach niemand gemurrt hätte, aber in der Regel, meinte Sharyl, ging man gutmütiger miteinander um als Delaa und Octavia. Als sie ihre Decke verstaut und die Satteltaschen an ihrem Reittier befestigt hatte, war sie für die Weiterreise bereit.
    »Musst du noch mal zum Bach runter?«, wandte Delaa sich m Octavia.
    »Manchen Menschen ist Sauberkeit eben wichtig«, murmele Octavia, die in ihrem Beutel kramte und ihren kleinen Gesichtswaschlappen suchte. Sie fand ihn und marschierte an den Bach zurück.
    »Soll das etwa heißen, dass ich mir das Gesicht nicht wasche?«, rief Delaa hinter ihr her. »Ich mache nur nicht so viel aufhebens darum!«
    »Pssst«, sagte Sharyl müde. »Es besteht kein Grund, jedem Lebewesen zwischen uns und den Hellers unsere Anwesenheit mitzuteilen!«
    Delaa verzog zwar das Gesicht, sagte aber nichts, als Octavia zurückkehrte, ihr Gepäck zusammenband und auf ihr Chervine stieg. Endlich ritten sie los, und Sharyl übernahm die Führung.
    Obwohl Delaa eine Führerin war und sie selbst Fechterin, war Sharyl mit dem Vorgebirge am vertrautesten. Sie war nämlich dort aufgewachsen.
    Normalerweise entspannte sie sich völlig, wenn ihr Reittier sich an den Aufstieg machte, und erfreute sich an den Bäumen ihrer Kindheit und der erfrischend dünneren Luft. Doch diesmal wurde ihr Friede von den beiden hinter ihr reitenden Frauen gestört.
    Zunächst gelang es Delaa, aus jeder Beobachtung, ob sie nun einen Felsen oder den Himmel betraf, eine Beleidigung zu machen. Dann, ein Stückchen Wegstrecke weiter, konnte man Octavian laute Antwort vernehmen.
    Als das Genörgel der beiden den Gesang einer Thirene zum Verstummen brachte, wandte Sharyl, deren Geduld nun erschöpft war, sich im Sattel um und schrie: »Haltet

Weitere Kostenlose Bücher