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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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guter Mensch, Mahlon«, sagte sie und umfasste seine Hand mit den ihren. »Ich habe es nie bemerkt, und es tut mir Leid.
    Wir haben uns einfach nicht verstanden.«
    »Und wenn ich dir verspreche …«
    Linzel schüttelte langsam den Kopf, und er verstummte. »Ich möchte es nicht, Mahlon. Ich wollte mich stets frei in der Welt bewegen. Ich wusste nur nicht, dass es auch möglich ist. Jetzt weiß ich es, und deswegen muss ich gehen. Bitte, Mahlon, lass uns die Sache in Frieden beenden.«
    Seine dunklen Augen blickten lange und eingehend in ihre grünen. Beide hatten Tränen in den Augen. Endlich nickte er.
    »Dann gehe in Frieden«, sagte er. »Das verdammte Pferd kannst du gleich mitnehmen. Außer dir kann es jetzt ohnehin niemand mehr reiten.«
    »O Mahlon, was für ein herrliches Geschenk!«, rief Linzel, die nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte.
    »Schneidest du dir auch das Haar ab?«, fragte er. Er nahm eine glänzende Strähne zwischen seine Finger, so dass der Feuerschein darauf spielte. »Ich habe dein schönes Haar immer geliebt.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Linzel sanft. »Jedenfalls nicht hier.« Sie verfielen in Schweigen, saßen da, hielten sich an den Händen und schauten lange Zeit in die Flammen.

    Als sie durch das Tor ins Freie ritten, hielt Mahlon sich nicht auf dem Burghof auf. Linzel saß wie ein Mann auf dem großen Rennpferd. Alane ritt neben ihr. Die junge Frau wusste, dass ihr Gemahl sie vom Schlafzimmer hoch oben beobachtete. Ihr rotbraunes Haar wehte frei in der Brise des frühen Morgens und strahlte in den ersten Sonnenstrahlen wie schimmerndes Kupfergold. Linzel ritt hoch aufgerichtet, mit geraden Schultern und erhobenem Kopf, in die wartende Welt hinein. Und sie warf keinen Blick zurück.

    Über Patricia D. Novak und ›Carlinas Berufung‹
    Wenn ich für meine Anthologien Geschichten begutachte, suche ich unter anderem immer nach einem Aspekt: Enthält sie einen beliebten Charakter aus meinen Büchern und wird dessen Geschichte weitererzählt? (Ich sollte vielleicht darauf hinweisen, dass ich jedes Jahr doppelt so viele gute Geschichten erhalte, wie ich verwenden kann, und die Auswahl auf einer immer gleichen Grundlage treffen muss - doch auch nachdem ich die allzu amateurhaften zurückgeschickt habe, bleiben noch genug übrig, aus denen man wahrscheinlich ein ebenso gutes Buch machen könnte.) Jene unter Ihnen, die mit den Darkover-Romanen vertraut sind, erinnern sich vielleicht an Carlina aus dem Roman Die Zeit der hundert Königreiche.
    Pat sagt, sie sei bei ihrer Geschichte von der Annahme ausgegangen, dass der in ihrem Werk auftauchende König Carolin der gleiche ist, der in Die Zeit der hundert Königreiche erwähnt wird und vielleicht noch lebt.
    Pat Novak ist Assistenzprofessorin für Landwirtschaft an der Auburn University, 33 Jahre alt und lebt mit ihrem Ehemann Jim, drei Katzen und zwei Hunden in Opelika, Alabama. Bevor dieses Buch erscheint, wird ihr erstes Kind geboren sein. (Ja, Anthologien haben eine längere Tragezeit als Menschen.) Ihre erste veröffentlichte Kurzgeschichte hieß ›Haftfeuer‹ und wurde in Die Domänen abgedruckt. - MZB

    Carlinas Berufung
    von Patricia D. Novak
    Mutter Liriel - in weltlichen Kreisen hatte man sie Carlina di Asturien genannt - schlief und träumte. In einer Vision erschien ihr ein Busch voller blühend roter Vallaria -Blumen, um die sich die Ranke einer dunklen Robinie schlang. Die schwarzen Blätter umliefen die scharlachroten Blüten; ihre Farben vermischten sich zu einer einzigartigen Pracht.
    Die junge Priesterin lächelte im Schlaf. Das Miteinander war gut.
    Natürlich und richtig. Die Göttin Avarra würde sich freuen.
    Mit einer gnadenlosen Plötzlichkeit zerbrach das erfreuliche Bild, und Carlina zuckte hoch und saß kerzengerade in ihrem Bett. Ihr Herz schlug heftig, ihr Geist wurde von einem Entsetzen überspült, das nicht aus ihr selbst heraus kommen konnte. Sie lag im Sterben, sie spürte es, das Schwangerschaftsfieber hatte sie niedergestreckt.
    Sie presste die Hände auf ihren schlanken, unbefruchteten Leib und weinte um das Kind, das seine Geburt nicht erleben würde.
    »Jandria, hilf mir!«, stöhnte sie laut, obwohl sie wusste, dass sie kein Recht hatte, eine Angehörige der Schwesternschaft des Schwertes zu rufen. Sie hatte ihnen abgeschworen.
    Der Alptraum hielt Carlina so fest im Griff, dass sie Anya, die ihr auf Grund ihrer Schreie zu Hilfe kam, zuerst gar nicht sah.
    Die Herbeigeeilte stellte die

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