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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Wohnung für sich allein. Raisie war zuerst mit den Kindern zur Schule und dann zur schiwa gegangen, nachdem sie ihm vorher eine Kanne frischen Kaffee gemacht und die New York Times hingelegt hatte. Jonathan war schon früh mit der U-Bahn zur Arbeit gefahren und hatte ihm die Wagenschlüssel dagelassen.
    Bei der zweiten Tasse Kaffee klingelte sein Handy. Es war Rina. »Wie geht's deinem Gesicht?«
    »Es ist noch da.«
    »Peter.«
    »Die Schwellung ist ziemlich zurückgegangen. Ich fühl mich viel besser.« »Das Darvocet wirkt.«
    »Gott sei Dank gibt's Medikamente.« Decker legte die Zeitung aus der Hand. »Du klingst ausgeschlafen.«
    Tatsächlich hatte Rina in den letzten dreißig Stunden nur drei davon geschlafen. Als sie in Orlando ankam, war es schon fast neun gewesen. Die Autofahrt zu den Deckers, die außerhalb von Gainesville wohnten, hatte auch noch einmal eine Stunde gedauert. »Ich bin froh, dass ich hier bin. Schade, dass du noch fehlst.«
    »Ich bin bald bei euch, Schatz. Sind auch alle nett zu dir?« »Sehr, und Hannah hat schon zwei Bleche Kekse gebacken.« »Kann ich mit ihr sprechen?«
    »Sie ist mit deiner Mutter im Garten, rote Bete ernten. Danach wollen sie Kuchen backen. Und anschließend machen Hannah und ich vielleicht eine Radtour.«
    »Das Wetter muss ja die reinste Wohltat sein nach New York.«
    »Ja, wir haben schon fast fünfzehn Grad, und es soll noch w ärmer werden. Strahlender Sonnenschein. Lockt dich das nicht?«
    »Du bist mir so eine Hexe.«
    Rina konnte kaum ein Gähnen unterdrücken. »Eigentlich müsste ich mal nachsehen, was sie so treiben.« Eigentlich müsste ich mal schlafen. »Randy steht hinter mir, und ihm gefällt es genauso wenig wie mir, dass du dich immer noch in New York herumtreibst. Er will mit dir sprechen.«
    »Was hast du ihm denn erzählt?«
    »Nur ein paar nicht unwesentliche Details zur Lage in New York, die du ihm wohlweislich verschwiegen hattest.«
    »Du machst es mir nicht gerade leicht.«
    »Genau. Ich möchte nämlich, dass du schnellstens herkommst.«
    »Gib ihn mir mal.«
    Sie reichte Randy den Hörer und machte ihm ein Zeichen, dass sie sich jetzt hinlegen würde.
    Randy nickte und wandte sich an Peter. »Wie geht's deinem Gesicht?«
    Seine Stimme klang ernst - ganz Polizeibeamter.
    »Ausgezeichnet«, antwortete Peter, »sicher hat Rina furchtbar übertrieben.«
    »Das glaub ich nicht. Ich hab mich mit ihr unterhalten, mein Lieber. Muss ich wieder Feuerwehr spielen, weil jemand mit Streichhölzern hantiert?«
    »Also, ich sitze hier am Küchentisch, lese die New York Times und trinke Kaffee. Hört sich das etwa nach James Bond an?«
    »Wir müssen mal ein paar Takte miteinander reden, Peter. Telefonierst du von einem Festanschluss?«
    »Nein. Ich ruf dich sofort zurück.« Zwei Minuten später m eldete er sich wieder. »Also, wolltest du mich nur runterputzen, oder hast du auch ein paar Fakten für mich?«
    »Austeilen kannst du, aber einstecken nicht.«
    Peter verkniff sich eine Bemerkung, denn Randy klang wirklich ernst. »Hast du was Neues für mich?«
    »Okay, kommen wir zur Sache«, lenkte Randy ein. »Ich habe den Namen Lieber in alle Datenbanken im Miami/Dade County eingegeben, aber Fehlanzeige. Kein Chaim Lieber, kein Ephraim Lieber, nichts über den Alten. Dann hab ich Lieber in allen umliegenden Bezirken suchen lassen - wieder kein Ergebnis. Dann landesweit im NCIC-Fahndungscomputer. Wieder nichts. Es gibt noch andere Datenbanken, aber das kann dauern. Und da du den Fall sowieso am Freitag abschließt, können wir uns das eigentlich schenken.«
    »Stimmt.«
    Randy zögerte einen Moment. »Das heißt, du kommst wirklich am Freitag?«
    »Ja, ich komme wirklich am Freitag, das hab ich Rina versprochen, und Hannah auch. Und jetzt versprech ich's dir.«
    »Gut. In dem Fall erzähl ich dir, was ich rausgekriegt hab. Ich habe >Quinton< in unsere lokale Datenbank hier eingegeben, ohne wirklich zu erwarten, dass ich etwas finden würde. Aber tatsächlich kam dabei heraus, dass einige Leute von da oben Immobilien an unserer >Goldküste< besitzen, in Miami/Dade County, Boca Raton und Fort Lauderdale. Auch über chassidische Juden aus Quinton konnte ich ein paar Informationen herausfischen, die meisten über Veruntreuung öffentlicher Schulgelder. Weißt du schon darüber?«
    »Ein wenig. Erzähl mal.«
    »Mehrere Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die im Schulrat saßen, sind angeklagt, öffentliche Schulgelder als Mittel für religiöse Schulen

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