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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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war vor einem Jahr. Beide ließen Stripteasetänzerinnen für sich arbeiten, und beide hatten Kontakte zur israelischen Mafia - Orgad... Jacob Orgad. Das war der andere Typ. Aber weißt du, welche Masche sie vor den Erotiktänzerinnen hatten?«
    »Ich kann's mir fast schon denken.«
    »Chassidische Juden. Junge Pärchen, frisch verheiratet, oft erst Anfang zwanzig. Ein paar von den Frauen waren schwanger. Also packten die Dealer die Pillen in Socken und erzählten denen, es seien Diamanten drin. Die Sache flog natürlich auf. Interessant ist das vor allem in einer Hinsicht.«
    »Nun sag schon.«
    »Der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Nachdem die Polizei die beiden Kerle hochnahm, übernahmen andere Israelis den Job, und diesmal ging die Sendung zu einem anderen Hafen -Miami/Dade. Im Drogendezernat liegen Haft- und Durchsuchungsbefehle für ein paar von ihnen bereit - Shalom Weiss, Ali Harabi und Yusef Ibn Dod.«
    »Die letzten beiden Namen klingen eher nach Arabern als nach Israelis.«
    »Es sind israelische Araber. Tja, im Nahen Osten herrscht Frieden, aber nicht so, wie man sich das vorstellt. Einer meiner jüdischen Kollegen vom Drogendezernat hat mir erzählt, dass die Israelis und die Araber nur auf drei Märkten kooperieren; Drogen, Sex und - ganz im Ernst - Wassermelonen.«
    Decker lachte. »Und hast du eine Ahnung, wo die Kerle stecken?«
    »Nein. Wir haben uns ein paar von den Tänzerinnen hier geschnappt. Eine von ihnen war schwer auf Turkey, und als sie nicht mehr so richtig weiterwusste, hat sie die besagten Namen ausgespuckt. Aber die Männer waren schon über alle Berge, als wir das Mädchen einkassierten.«
    »Klingt alles sehr interessant.« »Ja, aber jetzt bist du dran, Pete.« »Ich frag mich nur, ob Lieber Shalom Weiss kannte.« »Ich mich auch. Hast du einen bestimmten Verdacht?« »Ich war da auf etwas gestoßen, das ich mir nicht erklären konnte. Aber vielleicht versteh ich's jetzt.«
    »Spuck's aus.«
    »Der Polizeichef von Quinton, Virgil Merrin. Ich traf ihn im Tattlers.« »Was zum Teufel treibst du im Tattlers?«
    »Lange Geschichte, aber unwichtig. Ich fragte mich nur, warum Merrin dort war. An einem politisch so unkorrekten Ort so nah bei seinem Wohnort?«
    »Vielleicht ist er einfach nur ein geiler Bock, der nicht gern weit fährt.«
    »Vielleicht war er ja auch wegen Geschäften dort, Randy. Überleg doch mal, was du mir gerade erzählt ha st. Teenager aus Quinton werden in Miami wegen Besitz von Ecstasy festgenommen. Die Israeli-Mafia schmuggelt Ecstasy mithilfe von Erotiktänzerinnen. Ich begegne dem Polizeichef von Quinton in einem Lokal, dessen Hauptattraktion erotische Tänzerinnen sind. Drei flüchtige Israelis, die wegen Ecstasyschmuggels gesucht werden. Und das ermordete Mädchen, Shaynda Lieber. Sie hing mit einigen Jugendlichen rum, die in Quinton wohnen. und das Ganze ausgerechnet vor sechs Monaten.«
    »Klingt spannend.«
    »Zufall kann es schlecht sein, da kommt einfach zu viel zusammen«, überlegte Decker weiter. »Aber vielleicht ist das auch nur Wunschdenken. Randy, kannst du mir ein Bild von Weiss faxen? Beziehungsweise von allen dreien - wie hießen die anderen noch mal?«
    »Harabi und Ibn Dod.«
    »Genau, alle drei, wenn ihr sie dahabt.«
    »Sicher. Aber sag mir erst mal ganz ehrlich, ob du die drei im Visier hast, Pete.«
    »Das würde ich dir natürlich sagen, Randy. Glaubst du wirklich, ich verheimliche dir was?«
    »Kein Kommentar.«
    »Nun ja, ganz falsch liegst du nicht. Ich hab zwar keinen bestimmten Verdacht, aber doch so meine Vorstellungen, denn ich frage mich natürlich, wo sich diese Kerle verstecken, ohne aufzufallen.«
    »In einer der vielen israelischen oder arabischen Gemeinden.« »Oder in einer chassidischen.«
    »Araber?«, fragte Randy skeptisch. »Ausgerechnet jetzt?«
    »Wenn es wirklich israelische Araber sind, dann sprechen sie bestimmt Hebräisch und haben genügend Schwarzhüte gesehen, um selbst in die Rolle zu schlüpfen. Und wenn andere New Yorker Chassidim an Transporten beteiligt waren, dann hatten diese Typen ja sowieso schon Kontakte hier.«
    »Also in Quinton?«
    »Na ja, wenn sie die Leute hier beliefert haben, warum nicht?«
    »Dann komme ich schnellstens.«
    »Noch nicht, Randy. Wenn sie sich hier in Quinton aufhalten und du auftauchst, machen sie sich wieder aus dem Staub - und wer weiß, wohin dann? Vielleicht brauch ich dich ja bald hier, aber erst will ich allein recherchieren. Ich falle nicht so auf wie jemand Neues;

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