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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Handbewegung.
    Â»Also, wenn es dir wieder so gut geht, dass du pampig werden kannst, kannst du mir auch verraten, wer Siiri ist. Ich kenne keinen Gast dieses Namens.«
    Lluigolf verdrehte die Augen. »Sie ist nicht unter den Gästen«, sagte er steif. »Eine alte Geschichte, längst vorüber.« Im Geiste bat er Siiran um Entschuldigung für seine Worte.
    Vanandels Gesicht blieb misstrauisch. »Längst vorüber, soso. Und deswegen fällst du hier in Ohnmacht?«
    Er biss sich auf die Lippen, zwischen dem Topf und dem Feuer gefangen. Endlich entschied er sich, ihr von der Tochter des Herrn von Wasserberg zu erzählen.
    Vanandel schlug die Hand vor den Mund, um einen spitzen Schrei zu unterdrücken. »Chaantrea, das Biest?«, sagte sie atemlos. »Lluis, du bist verrückt. Sie verspeist Männer zum Frühstück!«
    Â»Das glaube ich nicht«, sagte er. »Sieh sie dir an, sie ist so hold und zart wie der junge Morgen.«
    Vanandel japste. »Ach du meine Güte. So schlimm hat es dich erwischt? Habt ihr euch denn überhaupt schon geküsst?«
    Lluis stand auf und griff zum Vorhang. »Du kannst dich leicht lustig machen«, sagte er erstickt. »Du mit deinem Erno!« Er ging hinaus und ließ Vanandel in der Nische sitzen. Aber er kam nicht weit, sie eilte hinter ihm her und hielt ihn fest. »Mach mir hier keine Szene«, flüsterte sie. »Herr Anselm sieht schon her!«
    Lluigolf konnte den Haushofmeister zwar nirgends erblicken, aber er ließ sich trotzdem wieder zurück in die Nische zerren. Vanandel schloss energisch den Vorhang und hielt ihn fest. »So, raus damit«, sagte sie. »Was ist zwischen euch geschehen, wo habt ihr euch überhaupt kennengelernt und was bildest du dir ein, was ihr Vater dazu sagen wird?«
    Â»Nichts, gar nichts ist zwischen uns geschehen. Ich habe sie hier zum ersten Mal gesehen, sie hat mich gefragt, wie ich heiße, und …«
    Â»Und was?«
    Â»Und nichts«, murmelte er.
    Vanandel lachte wider Erwarten nicht, sondern sah ihn mit sonderbar mitleidiger Miene an. »Du Armer«, sagte sie überflüssigerweise.
    Er funkelte sie an. »Wieso? Sie fand mich immerhin einer Beachtung wert, auch wenn du das für überspannt halten magst.«
    Vanandel schüttelte den Kopf. »Du bist jeder Beachtung wert, Lluis«, sagte sie nachdrücklich. »Ich glaube, jedes zweite Dienstmädchen hier im Schloss ist in dich verliebt.«
    Â»Nur jedes zweite?«, versuchte er zu scherzen.
    Â»Jedes zweite im mannbaren Alter«, versetzte Vanandel todernst. Beide kicherten, und der Schleier, der gerade noch Lluigolfs Gemüt verdüstert hatte, hob sich wieder.
    Â»Ich muss zurück an meine Arbeit.«
    Vanandel seufzte. »Und ich zu meinem Verlobten.« Sie schnitt eine Grimasse und setzte die Maske wieder auf. »Ich reiß ihm den Kopf ab, wenn er nicht endlich seine Arbeit macht«, sagte sie düster.
    Â»Deinem Verlobten?«, fragte Lluigolf verdutzt.
    Â»Nein, dem Magister«, erklärte Vanandel und verschwand durch den Vorhang.
    Es widerstrebte ihm, in den turbulenten Saal zurückzukehren, in dem die Luft dick und die Mischung aus Musik, Stimmen und Gelächter eine Qual für seine Ohren war. Wahrscheinlich suchte man schon nach ihm, denn er hätte längst den Gästen an den Tischen mit Leckereien aufwarten sollen. Der Rüffel war ihm gewiss, aber das beunruhigte ihn nicht weiter. Sollten sie ihn doch hinauswerfen – womöglich wäre das das Beste, was ihm passieren konnte. Welche Elfenschönheit würde sich schon mit einem Lakaien einlassen?
    Mit einer heftigen Bewegung zog er das Fenster auf und sprang auf die Terrasse. Er stieg über die Brüstung, fühlte weiches Gras unter seinen Füßen und lief gedankenverloren tiefer in den Garten hinein. Der Lärm und das Licht blieben hinter ihm zurück, rundum war es dunkel und still bis auf die nächtlichen Geräusche des Windes und kleiner Tiere, die ihren Geschäften nachgingen.
    Auf einer Bank an einem kleinen Seerosenteich ließ er sich nieder. Er blickte auf das dunkle Wasser und lauschte dem Gesang eines Nachtvogels. Und es überraschte ihn nicht, als Schritte sich ihm näherten und mit dem leisen Rascheln von Seide und einem betörenden Duft von Rosen die Maskierte neben ihm auf die Bank sank. Eine kühle Hand legte sich in seinen Nacken. »Da bist

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