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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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leicht darüber und bewunderte den eingefassten Stein. »So ein hübscher kleiner Ring, aber das ist doch kein Schmuckstück für einen Mann«, neckte sie ihn. »Komm, gib ihn mir, mir steht er bestimmt viel besser!« Sie zog spielerisch an dem Reif und Lluis riss seine Hand aus der ihren.
    Chaantreas Lächeln verblasste. »Du bist wohl nicht besonders freigebig, hm?«, sagte sie kühl. »Nun gut, was kann man von einem Lakaien auch erwarten.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und rauschte davon.
    Lluis blieb zurück wie ein begossener Pudel. Er hatte sich nicht nur benommen wie ein Trottel, jetzt stand er auch noch als Flegel da. Und er hatte die ganze Zeit außer seinem Namen keine Silbe von sich gegeben. Sie musste ihn für abgrundtief dumm halten.
    Wie gelähmt blieb er in der Fensternische stehen, und erst als ein kicherndes Paar den Vorhang öffnete, schlüpfte er mit einer gemurmelten Entschuldigung hinaus und stand eine Weile verloren im Saal zwischen all den lachenden, tanzenden, schwatzenden Maskierten.
    Dann berührte eine Hand seinen Ellbogen, und er machte einen kleinen Satz.
    Â»Was siehst du denn so belämmert in der Gegend herum?«, fragte die Maskierte und nahm seinen Arm. »Hast du nichts zu tun?«
    Â»Du bist es, Hadm… Prinzessin«, stöhnte er. »Du hast mich zu Tode erschreckt!«
    Â»Na, mit wem hatten wir denn gerechnet?« Ihre Augen blitzten übermütig hinter der Maske hervor. »Sag nicht, ich hätte dir gerade ein Rendezvous verdorben!«
    Â»Wieso bist du so gut gelaunt?«, fragte Lluigolf etwas patzig zurück. »Ist dein Verlobter etwa vom Pferd gefallen und hat sich den Hals gebrochen?«
    Â»Aha, ich habe anscheinend ins Schwarze getroffen«, konstatierte Vanandel mit Genugtuung. »Lluis, ich muss mich wundern. Immerhin ist das hier eine illustre Gesellschaft. Welche von den Damen hat dir denn den Kopf verdreht?«
    Â»Sei bitte ruhig«, flehte er. »Bitte! Ich habe mich ohnehin schon bis auf die Knochen blamiert.«
    Sie lachte und schob ihn in eine Fensternische – eine andere, wie er erleichtert feststellte. »Komm, erzähl«, sagte sie und schob mit einer ungeduldigen Bewegung die juwelenbesetzte Maske hoch. Sie ließ sich auf das zierliche Kanapee fallen und zog ihn neben sich. »Ah, sitzen«, stöhnte sie. »Meine Füße! Verdammter Magister!« Den letzten Ausruf erklärte sie nicht weiter, obwohl Lluigolf sie fragend ansah.
    Â»Also, los, spann mich nicht weiter auf die Folter. Wer ist die Auserkorene?«
    Lluis drehte unschlüssig an Siirans Ring. Der Gedanke allein war Verrat an seiner Liebsten, wurde ihm siedendheiß bewusst. Die Hitze schoss in seinen Kopf und brandete durch seine Glieder, floss wieder zurück und ließ ihn in eiskalten Schweiß gebadet zurück. Wieder lag dieser enge Reif um seine Brust, er bekam kaum noch Luft. In weiter Ferne hörte er Hadmuts Stimme: »Was denn, kippst du mir hier etwa um? Warte, ich mache das Fenster …«
    Als er seiner Sinne wieder mächtig war, fand er seinen Kopf in einen wohlriechenden Schoß gebettet und eine sanfte Hand streichelte seine Schläfen. »Siiri, Liebste«, murmelte er.
    Die Hand hielt inne. »Nein, leider nicht. Geht es wieder?« Vanandels Stimme klang besorgt. Er rappelte sich eilig auf.
    Â»Das war … wenn jemand hier hereingekommen wäre!«, stammelte er.
    Vanandel winkte ab und glättete ihre zerdrückten Röcke. Sie musterte ihn scharf und lächelte dann etwas schief. »Du siehst besser aus. Was war das, Lluis? Soll ich den Magister holen lassen?«
    Lluis stieß einen Laut des Entsetzens aus, und Vanandel grinste. »Nein, im Ernst«, sagte sie dann. »Hast du das öfter? Bekommst du nicht genug zu essen oder bist du krank?«
    Lluis verneinte verlegen. Vanandel runzelte die Stirn. »Warte mal, so was hab ich mit dir doch schon mal erlebt.« Sie griff nach seiner Hand und zog ihn näher heran, um seine Pupillen zu studieren. »Zeig mal deine Zunge«, befahl sie.
    Lluis machte sich los und richtete verlegen seine Jacke. »Es ist alles in Ordnung, danke«, erwiderte er schärfer als beabsichtigt.
    Vanandel schüttelte den Kopf. »Sprich nicht mit mir wie mit einer Dienstmagd«, sagte sie nicht minder scharf.
    Lluigolf entschuldigte sich, und sie vergab ihm mit einer großzügigen

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