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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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offensichtlich dafür sorgen, dass entweder Eindringlinge draußen oder jemand oder etwas drinnen sicher verwahrt blieb.
    Â»Gib mir Licht und halte mir den Rücken frei.« Vanandel kniete vor der Tür nieder und untersuchte das Schloss, während Trurre wachsam hinter ihr stand.
    Vanandel legte ein Ohr an die Tür und schloss die Augen. So verharrte sie reglos einige Atemzüge lang. Dann packte sie den Türknauf und versuchte, ihn zu bewegen.
    Trurre trat einen Schritt zurück und hob seinen Knüppel, bereit, ihn jedem über den Kopf zu ziehen, der aus der Tür stürmen würde.
    Vanandel schüttelte den Kopf und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Ein paar Schritte von der verschlossenen Tür entfernt flüsterte sie: »Da kommen wir nicht ohne weiteres rein. Ich könnte versuchen, das Schloss zu knacken, aber nicht geräuschlos. Und wir wissen nicht, was uns hinter der Tür erwartet.«
    Â»Also weiter?«, fragte Trurre, und sie nickte.
    Sie kamen an einigen offenen Verschlägen vorbei, die nur mit Holzgittern verschlossen waren. Trurre versicherte sich, dass niemand hinter oder vor ihnen war, und ließ seinen Zauberstab kurz aufleuchten, um das Innere der Gelasse zu erleuchten. Doch sie waren allesamt bis auf Mäusedreck und Spinnweben leer.
    Nach zwei Biegungen führte der Gang wieder zurück zu der Treppe, von der sie gekommen waren. Vanandel hockte sich auf die unterste Stufe. »Wonach suchen wir eigentlich?«, fragte sie verdrossen. »Das ist ein leeres Haus mit einem leeren Keller.«
    Â»Ein leeres Haus, in dem deine Ork-Wache herumgeistert«, gab Trurre zu bedenken. Er rieb sich nachdenklich die knollige Nase. »Und eine sorgfältig verschlossene Tür in einem ansonsten leeren Keller, hinter der jemand Wache hält.«
    Vanandel seufzte. »Du hast natürlich recht. Ich weiß nur nicht, was wir jetzt tun sollen. Warten wir auf Maris und Tijan?«
    Trurre wiegte den Kopf. »Sicher nicht hier im Keller«, sagte er. »Außerdem kann ich mir vorstellen, dass sie längst eingetroffen sind.«
    Vanandel nickte entschlossen und stand auf. »Wir kehren zu der verschlossenen Tür zurück«, sagte sie. »Wer nicht wagt …« Sie grinste. »Wenn wir in die Klemme geraten, kann ich ja immer noch unsere Wache zu Hilfe rufen.«
    Trurre musterte sie von der geflickten Hose bis zur schiefsitzenden Kappe, die sie übers Haar gestülpt hatte. »Na, die werden Augen machen«, murmelte er.

    Ohne Zwischenfälle erreichten sie die Tür, die sie abweisend anzublicken schien. Vanandel legte ihre Drähte zurecht und begann mit der von leisem Klicken und Kratzen begleiteten Arbeit. Von Zeit zu Zeit hielt sie inne, um zu lauschen, aber drinnen rührte sich nichts. Nach einer halben Ewigkeit steckte Vanandel ihr Werkzeug wieder ein und sah Trurre an. Sie nickte, und er löschte das Licht bis auf einen kaum wahrnehmbaren Schimmer, der gerade ausreichte, um sie die Umrisse ihrer Umgebung erkennen zu lassen.
    Mit angehaltenem Atem legte Vanandel ihre Finger um den Türknauf und schob die Tür ein winziges Stück auf. Nichts geschah. Hinter der Tür schien es dunkel zu sein, kein Licht fiel durch den Spalt. Vanandel atmete aus und drückte die Tür weiter auf. Dunkelheit und Stille empfing sie. Trurre riskierte es, sein magisches Licht zu verstärken. Es erhellte den vorderen Teil eines Raumes voller Kisten, Möbel, Gerümpel und Gerätschaften. Sie warteten angespannt, ob jemand das Licht sehen und herbeikommen würde, aber als es weiterhin still blieb, stahlen sie sich in den Raum und schlossen die Tür hinter sich.
    Es war drückend still und die Luft schwer wie ein feuchtes Tuch. Das dumpfe Geräusch ihrer Schritte klang in ihren eigenen Ohren seltsam weit entfernt.
    Â»Vorsicht«, murmelte Vanandel. »Wenn sich jemand hier aufhält …«
    Â»â€¦ hören wir ihn vielleicht nicht rechtzeitig«, ergänzte Trurre grimmig.
    Sie bewegten sich so leise wie möglich zwischen all dem Gerümpel, das dicht an dicht überall in dem großen Kellerraum verteilt war und nur schmale Durchgänge frei ließ. Trurre blieb hier und da stehen und probierte, ob eine der Kisten und Truhen zu öffnen war, aber sie schienen allesamt sorgfältig vernagelt oder zugebunden. »Warum schließen sie einen Raum mit Gerümpel so sorgfältig ab und bewachen ihn?«,

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