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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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sein Schwert zur Seite und schlug erneut zu, wobei er Vanandel, die sich nicht mehr rechtzeitig aus seiner Reichweite bringen konnte, an der Schulter streifte.
    Â»Autsch«, sagte Vanandel vorwurfsvoll, sprang vor und rammte ihr Stockende in seinen Bauch.
    Groszbarrt, der damit ganz offensichtlich nicht gerechnet hatte, prustete laut und klappte zusammen.
    Â»Oh!« Vanandel ließ ihren Stock fallen und eilte zu ihm. »Groszbarrt, das wollte ich nicht!«
    Plötzlich lag sie auf dem Rücken, die Klinge des Holzschwertes unter ihr Kinn gepresst, und Groszbarrts Hundegesicht sah sie mit vergnügt blitzenden Augen an.
    Â»Nimm dein Knie da weg«, japste sie. »Das war gemein, Groszbarrt!«
    Er half ihr auf. »Das war gut, was du da eben gemacht hast. Aber es ist gefährlich, einen am Boden liegenden Gegner zu unterschätzen, Vanandel.«
    Â»Ich merke es mir.« Sie rieb sich verstohlen über das schmerzende Hinterteil.
    Unter seinem nächsten Schlag duckte sie sich wieder weg, und als er diesmal in Erwartung ihres Hiebes seinen Bauch schützte, sprang sie beiseite und zielte auf seinen Schwertarm. Er wirbelte herum, und sie streifte nur seine Schulter. Während ihr Stock zurückprallte, wechselte er sein Schwert in die andere Hand und traf mit einem unvermuteten Ausfall ihre Seite. Ihr blieb kurz die Luft weg, aber es gelang ihr, das Schwert mit ihrem Stock zu treffen – eine verbotene Aktion – und es ihm aus der Hand zu schlagen. Beide standen schwer atmend da, Vanandel eine Hand in die Seite gepresst, und grinsten sich an.
    Â»Das war dumm von dir«, sagte Groszbarrt. »Deine Waffe wäre jetzt hinüber, wenn ich ein echtes Schwert gehabt hätte.« Er bückte sich und hob das Holzschwert auf.
    Â»Aber ich hätte Zeit genug gewonnen, um mich aus dem Staub zu machen«, japste Vanandel.
    Â»Hättest du nicht. Du lägst hier am Boden und hättest andere Sorgen.« Er schaute besorgt auf ihre Seite. »Habe ich dich verletzt?«
    Vanandel schüttelte den Kopf, obwohl unter ihrem geliehenen Hemd mit Sicherheit gerade ein ordentlicher Bluterguss heranwuchs. Bei ihren ersten Übungsstunden hatte sie noch die gepolsterte Weste getragen, die vor den übelsten Treffern ein wenig schützte, aber da auch dieses Kleidungsstück ihr zu sehr am Leib geschlackert und ihre Beweglichkeit eingeschränkt hatte, verzichtete sie seit einigen Stunden darauf und riskierte lieber die eine oder andere Prellung.
    Â»Wir wollen aufhören«, sagte Groszbarrt.
    Â»Ich würde gerne noch ein wenig mit der Schleuder üben.« Vanandel schnitt eine Grimasse. »Du lässt mich ja nicht an die wirklich gefährlichen Waffen heran.«
    Groszbarrt runzelte die Stirn. »Eine Schleuder ist eine gefährliche Waffe. Wenn du mit ihr umgehen kannst, holst du einen angreifenden Reiter damit zuverlässig aus dem Sattel.«
    Vanandel verdrehte die Augen. Es war harte Arbeit gewesen, den Rudelführer dazu zu überreden, ihr überhaupt Unterricht im Kampf zu geben. Aber wenn es um die Frage der Handhabung von Schwertern, Armbrüsten, Bogen, Dolchen und Ähnlichem ging, war er nicht bereit, auch nur eine Handbreit von seiner Meinung abzuweichen, dass das für eine Prinzessin viel zu gefährlich und außerdem in höchstem Maße unschicklich sei. In diesem Punkt war er sich mit dem Geist ihrer Gouvernante sogar einmal einig.
    Â»Wie schicklich ist es eigentlich, sich mit einem Holzschwert vertrimmen zu lassen?«, brummelte sie, als Groszbarrt davonging, und betastete vorsichtig ihre schmerzenden Rippen.
    Groszbarrt kehrte zurück, Schleudern und Munition in der Hand, und blieb wie angewurzelt stehen, den Blick auf den Eingang zum Hof gerichtet. Er ließ die Schleudern fallen und nahm Haltung an.
    Vanandel verharrte an Ort und Stelle, während eine ungute Ahnung ihr die Nackenhaare aufrichtete.
    Â»Rudelführer«, sagte eine ihr wohlbekannte Stimme. »Ich habe dich vergeblich in der Wachstube gesucht. Ich wusste nicht, dass du auch Privatstunden gibst.«
    Â»Hoheit!«, salutierte Groszbarrt zackig.
    Vanandel regte keinen Muskel. Ihr Bruder betrat nur selten und höchst ungern die Gefilde der Bediensteten oder Soldaten. Er wollte etwas von Groszbarrt und dann würde er ganz sicher wieder verschwinden, ohne dem schwitzenden Gemeinen, der da mitten im Hof stand, Beachtung geschenkt zu haben.
    Aber ihre Gebete fanden

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