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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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erschrak. Er war überrascht, wie wenig Mühe es ihm bereitete, ihre Arme auf dem Rücken festzuhalten, obwohl sie sich mit aller Kraft dagegen sträubte. Sie war durcheinander und verdutzt. Als Morley sah, daß Snip sie in seiner Gewalt hatte, sprang er aus den Schatten hervor.
    Bevor sie groß schreien konnte, verpaßte ihr Morley einen Schlag in die Magengrube. Der mächtige Hieb hätte sowohl sie als auch Snip beinahe von den Beinen gerissen.
    Claudine Winthrop krümmte sich und spie Erbrochenes über die gesamte Laderampe. Snip ließ ihre Arme los, sie verschränkte sie vor dem Unterleib und fiel, sich heftig übergebend, auf die Knie. Sowohl er als auch Morley wichen zurück, als es über Rampe und Kleid spritzte, waren aber nicht gewillt, sich mehr als eine Armeslänge von ihr zu entfernen.
    Nach einigen längeren Krämpfen richtete sie sich wieder auf. Sie schien fertig zu sein und versuchte, keuchend nach Atem ringend, wieder auf die Beine zu kommen. Morley half ihr hoch und wirbelte sie herum. Er packte zu und bog ihr die Arme auf den Rücken.
    Snip wußte, das war seine Chance, sich zu beweisen. Dies war seine Chance, den Minister zu beschützen. Dies war die Gelegenheit, Dalton Campbell stolz auf ihn zu machen.
    Snip boxte sie in den Magen, so fest er sich traute.
    Außer seinen Freunden hatte er noch nie jemanden geboxt, und das war nur zum Spaß gewesen. Noch nie so wie hier, nicht ernsthaft, nicht, um absichtlich jemanden zu verletzen. Ihre Taille war schmal und nachgiebig.
    Ihm wurde übel. Ihm war, als müßte er sich ebenfalls übergeben. Genau so hatten sich seine hakenischen Vorfahren aufgeführt. Genau aus diesem Grund waren sie so schrecklich. So wie er.
    Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen versuchte sie ein ums andere Mal, Luft zu holen, was ihr aber nicht zu gelingen schien. Verzweifelt rang sie nach Atem, während sie ihn mit den Augen fixierte wie ein Schwein seinen Schlächter. Genau wie ihre anderischen Vorfahren die seinen angestarrt hatten.
    »Wir sollen dir etwas ausrichten«, meinte Snip.
    Sie hatten sich darauf geeinigt, daß Snip das Reden übernahm. Morley konnte sich nicht so gut merken, was sie Claudine Winthrop ausrichten sollten. Snip hatte schon immer das bessere Gedächtnis gehabt.
    Schließlich gelang es ihr, wieder zu Atem zu kommen. Snip ging mit gebeugtem Oberkörper auf sie los und landete drei Treffer. Schnell. Hart. Wutentbrannt.
    »Hörst du mir auch gut zu?« knurrte er.
    »Du kleiner hakenischer Bastard…«
    Snip schlug mit voller Wucht zu. Der mächtige Schlag tat ihm an der Faust weh, selbst Morley wankte einen Schritt nach hinten. Sie hing vornübergebeugt in Morleys Griff und erbrach sich, trocken würgend. Snip hatte sie ins Gesicht schlagen, ihr die Zähne einschlagen wollen, Dalton Campbell hatte ihnen jedoch unmißverständlich zu verstehen gegeben, sie nur dort zu schlagen, wo man nichts davon sehen konnte.
    »An deiner Stelle würde ich ihn nicht nochmal so nennen.« Morley packte eine Hand voll ihrer Haare und riß brutal hoch. Das gewaltsame Hochbiegen bewirkte, daß ihre Brüste aus dem Ausschnitt sprangen. Snip erstarrte. Er spielte kurz mit dem Gedanken, die Vorderseite ihres Kleides wieder hochzuziehen. Morley beugte sich über ihre Schulter, um selbst einen Blick darauf zu werfen. Er sah Snip feixend an.
    Sie blickte an sich herunter und gewahrte das Malheur. Daraufhin legte sie resigniert den Kopf in den Nacken und schloß die Augen.
    »Bitte«, sagte sie, nach Atem ringend, »tut mir nicht mehr weh, ja?«
    »Bist du bereit, uns zuzuhören?«
    Sie nickte. »Ja, Sir.«
    Das überraschte Snip noch mehr als der Anblick ihrer nackten Brüste. Sein Lebtag hatte ihn noch nie jemand mit ›Sir‹ angeredet. Die beiden bescheidenen Worte klangen so fremd in seinen Ohren, daß er einfach dastand und sie anstarrte. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob sie sich über ihn lustig machen wollte. Ihr Gesichtsausdruck, als sie ihm schließlich in die Augen sah, verriet ihm, daß dem nicht so war.
    Die Musik erfüllte ihn mit gänzlich ungekannten Gefühlen. Noch nie war er wichtig gewesen, noch nie hatte ihn jemand ›Sir‹ genannt. Noch am Morgen hatte man ihn ›Schnapp‹ gerufen. Und jetzt redete eine Anderierin ihn mit ›Sir‹ an. Und alles wegen Dalton Campbell.
    Snip versetzte ihr einen weiteren Hieb in die Magengrube. Einfach so, weil ihm danach war.
    »Bitte, Sir!« greinte sie. »So hört doch auf, bitte! Sagt mir, was Ihr wollt. Ich werde

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