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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Wirbelsäule hinaufkroch.
    »Was ist?« erkundigte sich Kahlan, das Gesicht starr vor Bestürzung. Ohne zu antworten, drehte er sich von Angst gepackt um und ließ den Blick suchend über das Grasland schweifen. Leere starrte ihm entgegen.
    Vor seinen Augen kräuselten sich Wellen üppigen Grüns, vom Sonnenlicht mit kühnem Strich gemalt. In der Ferne zuckten flackernd Blitze im Innern dunkler Wolkenballungen. Obwohl er den Donner nicht hören konnte, spürte er gelegentlich den Trommelschlag unter den Füßen.
    »Wo ist Du Chaillu?«
    Cara, die ein paar Schritte abseits stand und ein Auge auf die untätigen Männer hielt, deutete die Richtung an. »Vor ein paar Minuten noch habe ich sie dort drüben gesehen.«
    Richard suchte, konnte sie aber nicht entdecken. »Was tat sie?« »Sie weinte. Dann sah es so aus, als wollte sie sich hinsetzen und ausruhen oder vielleicht beten.«
    Genau das hatte Richard auch gesehen.
    Er rief Du Chaillus Namen über das Grasland. In der Ferne trällerte ein Wiesenstärling sein kristallklares Lied durch die grenzenlose Stille der Ebene. Er formte seine Hände zu einem Trichter und wiederholte seinen Ruf. Als beim zweiten Mal wieder keine Antwort kam, wurden die Meister der Klinge mit einem Schlag munter, schwärmten aus und machten sich auf die Suche.
    Richard trabte los in die Richtung, die Cara angedeutet hatte, in die Richtung, wo er sie ebenfalls zuletzt gesehen hatte. Kahlan und Cara folgten ihm dicht auf den Fersen, als er sich, durch Pfützen platschend und immer schneller werdend, einen Weg durch das hohe Gras bahnte. Die Meister der Klinge und die Jäger suchten im Laufen, und ihre Suche nahm, als auf ihr gemeinsames Rufen keine Antwort erfolgte, immer hektischere Züge an.
    Das Gras, ein eigentümlich wogendes, zu Empfindungen fähiges Wesen, beseelt, so schien es, von spöttischer Verachtung, neckte sie mit wogendem Nicken, wodurch es das Auge erst hier-, dann wieder dorthin lenkte und anzudeuten schien, nie aber klar verriet, wo es sie verborgen hielt. Aus den Augenwinkeln erblickte Richard eine dunkle Silhouette; sie hob sich deutlich vom sanften Grün des frischen Grases ab, das sich über dem ausgewaschenen Braun der abgestorbenen Stengel unterhalb der Wellenbewegung hob und senkte. Er schwenkte nach rechts, mühte sich bleischwer durch ein schwammiges Gelände, wo die Grasnarbe, die auf einem Meer aus Schlamm zu schwimmen schien, immer wieder unter seinen Füßen nachgab.
    Der Boden wurde fester. Er erblickte die nicht hierher gehörende dunkle Form und korrigierte, durch eine ausgedehnte Fläche stehenden Wassers stapfend, leicht seine Laufrichtung.
    Richard wäre fast über sie gestolpert. Du Chaillu lag ruhig im Gras und sah aus, als ob sie schliefe. Ihr Kleid war bis zu den Knien glatt heruntergezogen, ihre Beine darunter von teigig weißer Farbe.
    Sie lag mit dem Gesicht nach unten in nur zolltiefem Wasser. Richard, der durch das feuchte Gras angerannt kam, sprang über sie hinweg, um nicht über sie zu stürzen. Er packte die Schultern ihres Kleides, riß sie zurück und wälzte sie im Gras auf den Rücken. Die Vorderseite ihres völlig durchnäßten Kleides schmiegte sich um ihren deutlich angeschwollen Bauch. Strähnen nassen Haars hingen in ihr blutleeres Gesicht. Du Chaillu starrte aus dunklen, toten Augen in den Himmel. Sie hatte denselben eigenartig sehnsuchtsvollen Blick in den Augen wie Juni, als Richard ihn ertrunken in einem seichten Bach vorgefunden hatte. Richard schüttelte ihren erkalteten, schlaffen Körper. »Nein! Du Chaillu! Nein! Ich hab dich doch noch vor einer Minute lebend gesehen! Du kannst nicht tot sein! Du Chaillu!«
    Der Mund erschlafft, die Arme unbeholfen ausgebreitet, zeigte sie keinerlei Reaktion. Als Kahlan ihm eine tröstende Hand auf die Schulter legte, zuckte er mit einem wütenden, gequälten Aufschrei zurück. »Eben hat sie noch gelebt«, meinte Cara. »Noch vor wenigen Augen blicken habe ich sie lebend gesehen.«
    Richard vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich weiß. Bei den Gütigen Seelen, ich weiß. Hätte ich doch nur begriffen, was hier vor sich geht.« Cara zog ihm die Hände vom Gesicht. »Ihre Seele weilt vielleicht noch in ihrem Körper, Lord Rahl.«
    Ringsum fielen die Meister der Klinge und die Jäger auf die Knie. Richard schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Cara. Aber sie ist verloren.«
    Lebhafte, beharrliche Bilder von ihr in lebendigem Zustand schossen ihm ungefragt durch den Kopf.
    »Lord

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