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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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das war doch nicht…«
    Du Chaillu klammerte sich an Richards Arm, während sie keuchend immer mehr Wasser ausspie. Richard strich ihr tröstend das Haar aus dem Gesicht, um ihr zu zeigen, daß sie bei ihr waren. Der feste Griff auf seinem Arm verriet ihm, daß sie verstand.
    »Cara«, fragte Kahlan, »was habt Ihr getan? Wie habt Ihr sie aus dem Tod zurückgeholt? War das Magie?«
    »Magie!« schnaubte Cara verächtlich. »Nein, keine Magie. Nichts, was Magie auch nur ähnlich wäre. Ihre Seele hatte den Körper noch nicht verlassen, das ist alles. Wenn die Seele noch keine Gelegenheit hatte, aus dem Körper zu fliehen, bleibt einem manchmal etwas Zeit. Aber man muß augenblicklich handeln, dann kann man einem Menschen den Atem des Lebens wiedergeben.«
    Die Männer plapperten wild gestikulierend durcheinander. Sie waren soeben Zeugen eines Wunders geworden, das mit Sicherheit der Ursprung einer Legende werden würde. Ihre Seelenfrau war in die Welt der Toten eingegangen – und zurückgekehrt.
    Richard starrte Cara offenen Mundes an. »Das könnt Ihr? Ihr könnt Toten den Atem des Lebens wiedergeben?«
    Kahlan zupfte Du Chaillu, ihr leise aufmunternde Worte zuflüsternd, die nassen Strähnen aus dem Gesicht. Sie mußte ihre Arbeit unterbrechen und das Haar zurückhalten, als das Gehuste der Frau von dem nächsten Würgeanfall unterbrochen wurde. So schlimm und krank Du Chaillu auch aussah, das Atmen fiel ihr bereits wieder leichter.
    Kahlan nahm eine Decke, die ihr die Männer reichten, und hüllte sie um Du Chaillus bebende Schultern. Cara beugte sich dicht zu Richard, damit niemand mithören konnte.
    »Wie, meint Ihr wohl, hat Denna Euch so lange vor dem Tod bewahrt, als sie Euch folterte? Niemand war darin besser als Denna. Ich bin eine Mord-Sith, ich weiß, was man Euch angetan hat, und ich kannte Denna gut. Sie hat dies bestimmt so manches Mal tun müssen, um zu verhindern, daß Ihr sterben würdet, bevor sie mit Euch fertig war. Nur dürfte es in Eurem Fall Blut und kein Wasser gewesen sein.«
    Auch daran konnte Richard sich nur allzu gut erinnern – an das Ausspeien schäumenden Blutes, bis er glaubte, darin ertrinken zu müssen.
    Denna war Darken Rahls Favoritin, denn sie war die Beste; es hieß, sie könne ihre Gefangenen länger als jede andere Mord-Sith an der Schwelle des Todes halten. Und dies war eine ihrer Techniken.
    »Aber ich hätte nie gedacht…«
    Cara runzelte die Stirn. »Was hättet Ihr nie gedacht?«
    Richard schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, daß so etwas möglich wäre. Nicht, nachdem jemand gestorben ist.« Sie hatte soeben etwas sehr Nobles getan, daher brachte er es nicht übers Herz, Cara zu sagen, er sei in dem Glauben gewesen, sie befriedige einen widerwärtigen Trieb aus ihrer Vergangenheit. »Ihr habt etwas Wundervolles getan, Cara. Ich bin stolz auf Euch.«
    Caras Miene verfinsterte sich. »Hört auf, mich anzusehen, als sei ich eine Große Seele, die in unserer Welt erschienen ist, Lord Rahl. Ich bin eine Mord-Sith. Jede Mord-Sith wäre dazu in der Lage gewesen. Wir wissen alle, wie man so etwas macht.«
    Sie packte den Kragen seines Hemdes und zog ihn zu sich. »Ihr wißt es auch. Denna hat es Euch beigebracht, das weiß ich. Ihr hättet es ebenso leicht tun können wie ich.«
    »Ich weiß nicht, Cara. Ich habe den Atem des Lebens nur empfangen. Nie gespendet.«
    Sie ließ seinen Kragen los. »Das ist dasselbe, nur umgekehrt.« Du Chaillu streckte sich in Richards Schoß. Zärtlich, voller Mitgefühl, strich er ihr das Haar glatt. Sie klammerte sich an seinen Gürtel, in sein Hemd, an seine Hüfte, hielt sich fest, als ginge es ums Überleben, während er versuchte, sie zu beruhigen.
    »Mein Gemahl«, brachte sie zwischen Husten und Keuchen hervor, »du hast mich … vor dem Kuß des Todes gerettet.«
    Kahlan hielt eine von Du Chaillus Händen fest. Richard nahm die andere und legte sie auf das in Leder gehüllte Bein.
    »Cara war es, die dich gerettet hat, Du Chaillu. Cara hat dir den Atem des Lebens zurückgegeben.«
    Du Chaillus Finger kneteten Caras in Leder gehülltes Bein und tasteten sich hinauf, bis sie ihre Hand gefunden hatten.
    »Und das Kind des Caharin … du hast uns beide gerettet … ich danke dir, Cara.« Sie rang ein weiteres Mal nach Atem und sog rasselnd Luft ein.
    »Richards Kind wird leben, und das verdankt es dir. Ich danke dir.« Richard hielt dies nicht für den geeigneten Augenblick, seine Vaterschaft zu betonen.
    »Schon gut. Lord Rahl

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