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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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damit machen?«
    »Heb ihn auf die Schulter.«
    Beata hievte ihn hoch, legte ihren Arm, leicht nach vorne geschoben, um den Sack, damit sich die Muskeln wölbten und das Holz nicht auf ihren Schulterknochen zu liegen kam. Sie wartete.
    »Na gut«, meinte Lieutenant Yarrow. »Du kannst ihn wieder absetzen.«
    Beata stellte ihn an seinen alten Platz zurück.
    »Du hast bestanden«, meinte der Lieutenant. »Meinen Glückwunsch. Soeben hat sich dein Traum erfüllt. Du bist aufgenommen in die anderische Armee. Hakenier können nie vollständig von ihrem Wesen geläutert werden, hier jedoch wird man dich achten, und du wirst Gutes tun können.«
    Plötzlich empfand Beata ein Aufwallen von Stolz; sie war machtlos dagegen.
    »Vielen Dank, Lieutenant.«
    Lieutenant Yarrow deutete mit ihrer Feder fuchtelnd über ihre Schulter. »Nach hinten raus, ganz am Ende des schmalen Ganges, wirst du unmittelbar unterhalb des Festungswalls einen Misthaufen finden. Bring deinen Beutel dorthin und wirf ihn zu dem übrigen Abfall.«
    Beata war schockiert und sprachlos. Die Schuhe ihrer Mutter befanden sich darin, sie waren teuer gewesen, ihre Eltern hatten jahrelang auf diese Schuhe gespart. In ihrem Beutel befanden sich Erinnerungsstücke, die Freundinnen ihr geschenkt hatten. Beata kämpfte mit den Tränen.
    »Muss ich die Lebensmittel, die mir Inger mitgegeben hat, auch wegwerfen, Lieutenant?«
    »Die Lebensmittel auch.«
    Beata wusste, wenn eine Anderierin den Befehl zu etwas gab, dann war es richtig, und sie musste es tun.
    »Ja, Lieutenant. Würdet Ihr mich dann entschuldigen, damit ich mich darum kümmern kann?«
    Die Frau taxierte sie einen Augenblick lang. Ihr Ton wurde ein wenig milder. »Es ist nur zu deinem Besten, Beata. Diese Dinge stammen aus deinem alten Leben. Es wäre nicht gut für dich, an dein altes Leben erinnert zu werden. Je eher du es aus deiner Erinnerung löschst, mitsamt der Lebensmittel, desto besser.«
    »Ja, Lieutenant.« Beata nahm all ihren Mut zusammen. »Der Brief, Ma’am. Kann ich den Brief behalten, den Inger mir mitgegeben hat?«
    »Da es sich um ein Empfehlungsschreiben und nicht um eine Erinnerung an dein altes Leben handelt, kannst du ihn von mir aus behalten. Du hast ihn dir durch deine vielen Dienstjahre bei diesem Mann verdient.«
    Beata berührte die Anstecknadel, die ihren Ausschnitt am Hals zusammenhielt – jene mit dem spiralförmigen Ende, die Snip ihr zurückgegeben hatte. Es war ein Geschenk ihres Vaters, bevor dieser einem Fieber erlegen war.
    »Und die Anstecknadel, Lieutenant Yarrow? Soll ich die auch fortwerfen?«
    Als sie ihrem Vater bei der Fertigung der schlichten Nadel zugesehen hatte, hatte er ihr erklärt, sie symbolisiere, wie alles miteinander verbunden sei, selbst wenn man das von der Stelle, an der man gerade steht, nicht erkennen könne, und wie alles – folgte man der steten Kreisbewegung – eines Tages auf einen bestimmten Punkt hinauslaufe. Er hatte sie beschworen, sich stets ihre Träume zu bewahren. Und wenn sie Gutes tue, würden diese Träume eines Tages in Erfüllung gehen, selbst wenn dies erst im Leben nach dem Tode geschehe und es die Gütigen Seelen persönlich wären, die ihre Wünsche erfüllten. Es war eine alberne Geschichte für kleine Kinder, sie gefiel ihr trotzdem.
    Der weibliche Lieutenant betrachtete die Nadel mit zusammengekniffenen Augen. »Ja. Von jetzt an wird dir das Volk der Anderier alles bereitstellen, was du benötigst.«
    »Ja, Lieutenant. Ich freue mich darauf, ihm gute Dienste zu leisten und es für die einmalige Chance zu entschädigen, die mir niemand sonst hätte bieten können.«
    Ein Lächeln milderte die Züge der Frau. »Du bist klüger als die meisten Frauen, die hierher kommen, Beata. Klüger als die meisten Männer und Frauen. Du begreifst schnell und du akzeptierst, was man von dir verlangt. Das ist eine wertvolle Eigenschaft.«
    Der weibliche Lieutenant erhob sich hinter dem Schreibtisch. »Ich glaube, bei entsprechender Ausbildung könntest du eine gute Anführerin werden – vielleicht als Sergeant. Die Ausbildung ist härter als die eines einfachen Soldaten, aber wenn du die Anforderungen erfüllst, wirst du in ein, zwei Wochen deine eigene Unterabteilung befehligen.«
    »Meine eigene Unterabteilung befehligen? In ein, zwei Wochen?«
    Der weibliche Lieutenant zuckte die Achseln. »In der Armee zu sein ist nicht schwer. Ganz sicher einfacher als Metzger zu lernen.«
    »Müssen wir nicht auch kämpfen lernen?«
    »Gewiss, das

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