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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wir uns ganz im Hintergrund.«
    »Genau mein Gedanke.«
    »Ja…«, machte Hildemara gedehnt, als sie es sich, ganz angetan, vorzustellen begann. »Wir müssen so tun, als wendeten wir uns Rat suchend an das Volk statt umgekehrt.«
    »Andere werden die Worte verkünden, die wir ihnen vorgeben«, sagte Bertrand mit einem Nicken in ihre Richtung. »Wir müssen um jeden Preis darüber erhaben bleiben – und so tun, als seien uns durch unser nobles Festhalten an der Anständigkeit die Hände gebunden, während unser Schicksal in der Hand der Weisheit des Volkes liegt – als würden wir dieses Prinzip und seine Wünsche über alles stellen.«
    »Ich verfüge über Leute, die genau den richtigen Ton treffen dürften.« Dalton fuhr sich mit dem Finger unter der Unterlippe entlang. »Wo immer Lord Rahl hingeht, müssen unsere Sprecher ihm folgen und die Botschaft überbringen, die wir ausgearbeitet haben.«
    »Sehr richtig«, meinte Bertrand. »Eine Botschaft, die eindringlicher, durchdringender und beängstigender ist.«
    Tief in Gedanken, während er versuchte, sich die Strategie in allen Einzelheiten vorzustellen, schwenkte Dalton einen Finger hin und her.
    »Lord Rahl und die Mutter Konfessor werden rasch und verärgert Klage erheben, wenn sie etwas Derartiges vermuten. Im Grunde wäre es besser, sie erführen gar nicht erst, was man den Leuten erzählt – zumindest anfangs nicht. Unsere Botschaften dürfen erst unter die Leute gebracht werden, wenn sie zum nächsten Ort weitergereist sind.
    Sollen sie doch den Leuten Hoffnungen machen. Anschließend kommen wir und entlarven die Hoffnung, die sie erwecken, als Lüge und treiben ihnen diese Hirngespinste durch Einschüchterung aus.«
    Dalton wusste, wie leicht sich die Gedanken der Menschen mit den richtigen Worten beeinflussen ließen, vor allem, wenn sie durch andere Dinge abgelenkt waren und Widersprüche sie verwirrten.
    »Wenn das geschickt gemacht wird, werden wir bei den Menschen weitgehend auf Zustimmung stoßen, während wir sie zur gleichen Zeit betrügen.« Endlich lächelte Dalton. »Wenn ich mit ihnen fertig bin, werden sie uns noch jubelnd dazu ermutigen.«
    Bertrand nahm noch einen kräftigen Schluck Rum. »Jetzt denkt Ihr endlich wie der Mann, den ich angeheuert habe.«
    »Aber wenn die Menschen sein Angebot ablehnen«, sagte Hildemara, »wird Lord Rahl zweifellos verärgert auf seine Niederlage reagieren: Er wird zu Gewalt greifen.«
    »Möglich.« Bertrand stellte den Becher fort. »Doch bis dahin hat die Imperiale Ordnung die Dominie Dirtch bereits eingenommen, und für Lord Rahl ist es zu spät, etwas dagegen zu unternehmen. Er und die Mutter Konfessor werden auf sich gestellt sein, ohne auf Verstärkung hoffen zu können.«
    »Er und die Mutter Konfessor werden in Anderith in der Falle sitzen…« Endlich lächelte auch sie und ballte ihre krallenbewehrten Finger zu einer Faust. »Und Jagang wird sie in seine Gewalt bekommen.«
    Bertrand feixte. »Und uns dafür belohnen.« Er wandte sich zu Dalton. »Wo wurden die d’Haranischen Truppen einquartiert?«
    »Zwischen hier und Fairfield.«
    »Gut. Sorgt dafür, dass Lord Rahl und die Mutter Konfessor alles bekommen, was immer sie auch begehren. Sie sollen tun und lassen können, was immer ihnen beliebt. Wir müssen uns überaus entgegenkommend zeigen.«
    Dalton nickte. »Sie haben den Wunsch geäußert, die Bibliothek aufzusuchen.«
    Bertrand griff abermals nach seinem Becher. »Wunderbar. Stellt sie ihnen zur freien Verfügung – findet heraus, was sie wollen. Es gibt in der Bibliothek nichts, das ihnen irgendwie von Nutzen sein könnte.«
    Richard drehte sich nach dem Lärm um.
    »Verschwinde!«, schrie Vedetta Firkin. Die alte Frau fuchtelte mit den Armen und fügte der bereits geäußerten verbalen Drohung eine handgreifliche hinzu. »Verschwinde, du Dieb!«
    Der Rabe draußen auf dem vor dem Fenstersims angebrachten Brett sprang hin und her, flatterte mit den Flügeln und bekundete lauthals sein Missfallen über sie. Sie sah sich um und schnappte sich einen Stock, der griffbereit an der Wand lehnte, um das Fenster daneben abzustützen, wenn es geöffnet war. Den Stock wie ein Schwert schwingend, lehnte sie sich aus dem offenen Fenster und schlug nach dem Raben. Mit ausgebreiteten Flügeln, das Halsgefieder zerzaust, die Federn auf dem Kopf wie Hörner aufgestellt, wich er hüpfend zurück und kreischte sie an.
    Sie schlug erneut nach dem großen schwarzen Vogel. Diesmal unternahm der Rabe einen

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