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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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kehrten sie zurück an die Ehrentafel. Der Minister, seine Gemahlin und Dalton erhoben sich.
    »Wir stellen Bedingungen«, verkündete Richard.
    »Die wären?«, fragte der Minister.
    »Unsere Soldaten werden den gesamten Vorgang beaufsichtigen, um sicherzustellen, dass niemand betrügt. Alle werden zur selben Zeit abstimmen, damit niemand seine Stimme mehrmals an verschiedenen Orten abgeben kann. Die Menschen werden sich in den Städten und Ortschaften einfinden und dort ein Stück Papier mit einem Kreis für den Zusammenschluss mit uns markieren oder mit einem Kreuz dafür, dass sie ihr Los den grausamen Fängen des Schicksals überlassen. Unsere Männer werden Auszählung und Berichterstattung überwachen, damit wir sicher sein können, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    Der Minister lächelte. »Ausgezeichnete Vorschläge. Ich bin mit jedem einzelnen einverstanden.«
    Richard beugte sich zu dem Mann. »Und noch etwas.«
    »Das wäre?«
    »Abstimmen wird das gesamte Volk. Nicht nur Anderier, sondern auch Hakenier. Auch ihr Schicksal ist davon betroffen. Wenn es zu einer Abstimmung kommen soll, dann nur, wenn alle Einwohner Anderiths abstimmen.«
    Lady Chanboor und Dalton Campbell sahen sich an. Der Minister breitete die Hände aus, während sein Lächeln immer breiter wurde.
    »Aber selbstverständlich. Alle werden abstimmen. Dann sind wir uns also einig.«

53. Kapitel
    Hildemaras Gesicht war aschfahl. »Jagangs Männer werden dir bei lebendigem Leib die Haut abziehen, Bertrand, und ich werde mit Entzücken dabei zusehen. Meine einzige Sorge ist nur, dass du für mich ein ähnliches Schicksal ausersehen hast!«
    Bertrand hob abwiegelnd die Hand. »Unsinn, meine Liebe. Vielmehr ist es mir gelungen, die Mutter Konfessor und Lord Rahl hinzuhalten, während Jagangs Truppen immer näher rücken.«
    Diesmal neigte Dalton dazu, Hildemara Recht zu geben. Was immer man gegen sie vorbringen mochte, sie war eine brillante Strategin. Auf den ersten Blick sah es so aus, als würde das Volk, zumindest die Hakenier, sich eher für die Freiheiten des Reiches von Lord Rahl entscheiden, als sich freiwillig der Tyrannei der Imperialen Ordnung zu unterwerfen.
    Dalton wusste aber auch, dass hinter Bertrands selbstzufriedenem Grinsen noch etwas anderes stecken musste. Der Mann verfügte über das unheimliche Geschick, Dinge kalt und taktisch zu berechnen, ohne sich gefühlsmäßig von dem gewünschten Ergebnis abhängig zu machen, was das Aufgehen der Gleichung gefährden würde. Bertrand sprang nur, wenn er wusste, dass er den Abgrund überbrücken konnte. Er sprang nicht einfach nur, weil er den Wunsch danach verspürte.
    Dank seiner umfassenden Kenntnisse des Rechts wusste Dalton, dass nur wenige Waffen einen Widersacher so wirkungsvoll zur Bedeutungslosigkeit verdammen konnten, wie es die schlichte Taktik der Verzögerung vermochte. Er hoffte nur, dass Bertrand keine Waffe schwang, die statt dem Feind ihnen selbst zum Verhängnis wurde.
    »Ich fürchte, Minister, das könnte schwierig werden. Es ist vollkommen richtig, Lord Rahl hinzuhalten, aber nur, wenn er dadurch keine Gelegenheit erhält, die Bevölkerung gegen die Imperiale Ordnung aufzuhetzen und stattdessen für sich zu gewinnen. Wenn es dazu kommt, können wir unsere Vereinbarungen nicht erfüllen. Wir befänden uns dann im Mittelpunkt der kriegerischen Auseinandersetzungen.«
    »Und Jagang würde ein Exempel statuieren, um den anderen zu zeigen, was mit all denen geschieht, die nicht wie versprochen liefern«, setzte Hildemara hinzu.
    Bertrand nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Becher, den er in das private Arbeitszimmer mitgebracht hatte. Er stellte den silbernen Becher auf einer kleinen marmornen Tischplatte ab und genoss den Geschmack des Rums, bevor er ihn hinunterschluckte.
    »Meine liebe Gemahlin, mein vertrauter Adjutant, erkennt ihr beide nicht die schlichte Brillanz, die darin liegt? Wir werden sie hinhalten, damit die Imperiale Ordnung genügend Zeit hat, hierher zu kommen. Sie hinhalten, bis es zu spät für sie ist, etwas Wirkungsvolles zu unternehmen. Könnt Ihr Euch zu allem Überfluss vorstellen, wie dankbar Jagang sein wird, wenn wir ihm seinen ärgsten Feind ausliefern?«
    »Und wie willst du das schaffen?«, wollte seine Gemahlin wissen. »Ein Monat dieser Wählerei, und die Imperiale Ordnung wird in der Lage sein, ihre Vorhut zu positionieren; anschließend können sie die Dominie Dirtch ganz nach eigenem Gutdünken in ihre Gewalt

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