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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Hintern. »Sag diesen Leuten die Wahrheit. Du und deine Freunde, ihr seid doch ständig den Hühnern hinterhergerannt.«
    Er blinzelte Kahlan und Richard, die sich beide auf seiner Höhe und in seiner Welt befanden, aus seinen großen, dunklen Augen an. »Ich werde einmal ein großer Jäger werden, genau wie mein Vater. Er ist ein tapferer Jäger, er hat Narben von den wilden Tieren, die er jagt.«
    Richard mußte lächeln, als er die Übersetzung hörte. Behutsam berührte er eine der von den Krallen hinterlassenen Spuren. »Hier wirst du die Narbe eines Jägers bekommen, genau wie dein tapferer Vater. Also, hast du die Hühner gejagt, wie deine Mutter sagt? Ist das wirklich die Wahrheit?«
    »Ich war hungrig. Ich war auf dem Weg nach Hause. Das Huhn hat mich gejagt«, beharrte er. Seine Mutter sprach warnend seinen Namen.
    »Na ja … sie hockten auf dem Dach dort drüben.« Er zeigte abermals nach oben auf das Dach über der Tür. »Vielleicht habe ich ihm einen Schrecken eingejagt, als ich nach Hause gerannt kam, und es ist auf dem nassen Dach ausgerutscht und auf mich gefallen.«
    Die Mutter öffnete die Tür und schob den Jungen ins Haus. »Vergebt meinem Sohn. Er ist noch klein und denkt sich ständig irgendwelche Geschichten aus. Immerzu scheucht er die Hühner herum. Es ist nicht das erste Mal, daß er von einem zerkratzt worden ist. Einmal hat ihm ein Hahn mit seinen Sporen eine klaffende Wunde an der Schulter zugefügt. Er stellt sich dann vor, es seien Adler.
    Ungi ist ein guter Junge, aber er ist eben ein Junge und steckt voller Geschichten. Wenn er unter einem Felsen einen Salamander findet, kommt er nach Hause gerannt, um ihn mir zu zeigen und mir zu erzählen, er habe ein Drachennest gefunden. Dann will er, daß sein Vater kommt und die Drachen tötet, bevor sie uns fressen können.«
    Alle außer Richard schmunzelten amüsiert. Als sie zum Abschied den Kopf neigte und sich umwandte, um ins Haus zu gehen, faßte Richard sie sachte am Ellenbogen und hielt sie fest, während er mit Kahlan sprach.
    »Sag ihr, es tut mir leid, daß der Junge verletzt wurde. Es war nicht Ungis Fehler. Sag ihr das. Sag ihr, es tut mir leid.«
    Kahlan runzelte angesichts dieser Worte die Stirn. Sie veränderte sie beim Übersetzen ein wenig, damit sie nicht falsch aufgefaßt wurden.
    »Es tut uns leid, daß Ungi verletzt wurde. Hoffentlich geht es ihm bald wieder gut. Wenn nicht oder falls einige der Wunden tief sein sollten, komm und sag uns Bescheid, dann wird Zedd deinen Jungen mit Magie heilen.«
    Die Mutter nickte und setzte ein dankbares Lächeln auf, bevor sie ihnen einen guten Tag wünschte und gebückt in der Tür verschwand. Soweit Kahlan dies beurteilen konnte, war sie nicht sonderlich versessen darauf, daß man ihren Sohn mit Magie behandelte.
    Kahlan sah zu, wie die Tür sich schloß, dann drückte sie Richards Hand. »Alles in Ordnung? Glaubst du jetzt auch, daß es nicht das war, was du dachtest? Daß nichts dahintersteckt?«
    Er starrte einen Augenblick lang in den menschenleeren Durchgang. »Ich dachte nur…« Schließlich gab er zerknirscht lächelnd nach. »Ich bin nur um deine Sicherheit besorgt, das ist alles.«
    »Wo wir schon alle naß sind«, murrte Zedd, »können wir ebensogut hinübergehen und uns Junis Leichnam ansehen. Ich werde ganz bestimmt nicht hier im Regen herumstehen, während ihr zwei anfangt euch zu küssen.«
    Zedd bedeutete Richard mit einer Handbewegung vorauszugehen und gab ihm damit zu verstehen, sich zu beeilen. Als Richard aufbrach, hakte Zedd sich bei Kahlan unter und ließ die anderen vor. Während die anderen durch den Schlamm davonstapften, hielt er sie zurück. Zedd legte ihr einen Arm um die Schultern und beugte sich zu ihr hinüber. »Und nun, meine Liebe, würde ich gerne hören, was ich deiner Meinung nach nicht glauben werde.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Kahlan seinen angespannten Gesichtsausdruck. Es war ihm ernst, deshalb entschied sie, es sei besser, ihm seine Besorgnis zu nehmen.
    »Es ist nichts. Er war vorübergehend von einem verrückten Einfall besessen, aber ich habe ihn wieder zur Vernunft gebracht. Er ist darüber hinweg.«
    Zedd senkte den Blick und musterte sie, ein beunruhigender Anblick bei einem Zauberer. »Ich weiß, du bist nicht so dumm, das zu glauben, was läßt dich also vermuten, daß ich es bin? Hmmm? Diesen Knochen hat er längst noch nicht verscharrt, er hat ihn noch immer zwischen seinen Zähnen.«
    Kahlan sah den anderen nach. Sie hatten

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