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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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du?«
    Panik trat in den Blick des Teuflers.
    » Meister … Ich … diene natürlich Euch …«
    » Du bist ein gerissener Kerl, Strix«, sagte Siris. » Du weißt, dass es gefährlich ist, hier zu sein. Die anderen Ewiglichen würden dich bereits wegen deinem Wissen um die Todesumstände des Gottkönigs beseitigen. Ich kann verstehen, warum Kuuth hiergeblieben ist. Aber du? Du hast einen anderen Grund dafür.«
    Der Teufler wand sich, und seine Augen wurden immer größer.
    Siris packte ihn fester. » Wem dienst du?«, wollte er wissen.
    Etwas knirschte hinter ihm.
    Siris wirbelte herum, ohne nachzudenken, und stieß mit der Klinge der Unendlichkeit zu. Er hatte vorgehabt, die Person, die sich angeschlichen hatte zu enthaupten. Doch er schnitt nur durch den Bauch seines fünfzehn Fuß großen Gegners.
    Kuuth, der blinde Troll, taumelte zurück; Blut tropfte von seiner Hüfte herunter. Sein großer, baumartiger Stab klapperte zu Boden. Er hatte Siris damit den Kopf einschlagen wollen.
    » Die Hölle soll mich holen!«, rief Siris. Verräter! Töte sie beide! Verursache ihnen große Schmerzen! Verängstige sie!
    Er wirbelte zu Strix herum und trieb die Klinge der Unsterblichkeit unmittelbar neben dem Kopf der Kreatur in den Stein des Throns. » Was geht hier vor?«, schrie Siris.
    » Mache Strix nicht dafür verantwortlich, Krieger«, sagte Kuuth mit rumpelnder Stimme. Der alte Troll keuchte vor Schmerzen auf, dann ging er in die Knie. » Er hat das getan, was ich ihm befohlen habe.«
    » Kuuth«, sagte Siris und drehte sich um. Der sterbende Troll fiel auf die Seite. » Warum …«
    » Wir dienen unserem Herrn, Krieger«, sagte Kuuth, dessen Stimme immer leiser wurde. » Es ist so … dass wir geschaffen wurden … um …«
    » Euer Herr ist tot!«
    Kuuth verstummte.
    Siris wandte sich rasch wieder dem zitternden Teufler neben dem Thron zu. Strix sank immer mehr in sich zusammen.
    Kuuth hatte ihn dazu bringen wollen, in der Burg zu bleiben. Das musste der Sinn und Zweck ihres ganzen Gesprächs gewesen sein. Er sollte dem Troll vertrauen und hierbleiben. Hier, wo man ihn leicht finden konnte.
    Siris beugte sich vor. » Was hat er gemeint? «
    » Die Klinge der Unsterblichkeit funktioniert noch nicht«, sagte Strix und kauerte sich zusammen. » Der Gottkönig hat sie mit den Seelen Eurer Blutlinie angereichert. Er glaubte, das letzte Erfordernis bestehe darin, Euch zu töten. Aber er hat Euch nicht getötet. Er …«
    Er ist durch mich gefallen , dachte Siris.
    Das bedeutete … wenn das Schwert noch nicht richtig funktionierte …
    Dann lebt der Gottkönig noch. Und er weiß, wo ich bin .
    Zur Hölle!
    Siris taumelte zurück, riss die Klinge der Unsterblichkeit aus dem Stein und hielt sie in festem Griff. Strix rieb sich den Hals, stand auf und hustete. » Er wird bald zu dir kommen«, sagte Strix mit Hass in den Augen. » Ich weiß nicht, warum er es zugelassen hat, dass du ihn besiegst, oder warum er Kuuth erlaubt hat, deine Fragen zu beantworten. Aber das ist alles ein Teil seines Plans. Alles ist immer ein Teil seines Plans.«
    Am liebsten hätte Siris den Teufler niedergestreckt, aber er hielt sich zurück. Es hatte eine Zeit gegeben, wo er nur dann gekämpft hatte, wenn er herausgefordert wurde. Woher kam dieser plötzliche Blutdurst?
    Das Schwert , dachte er. Es verdirbt mich. Ich kann es nicht einmal richtig einsetzen, doch es verdirbt mich bereits .
    Er stolperte noch weiter zurück, und Strix lachte. » Flieh nur. Er wird dich finden, Mensch. Er wird sich das zurückholen, was ihm gehört, und du wirst den Preis für deinen Widerstand zahlen – wie deine Vorfahren vor dir!«
    Siris packte die Klinge der Unendlichkeit fest und floh.

4
    I sa hatte Wort gehalten und wartete draußen, als Siris durch das äußere Burgtor hastete. Sie steckte gerade ein Buch in die Tasche ihres langen Mantels und schlang sich die Armbrust über die Schulter. » Wohin gehen wir jetzt?«
    » Der Gottkönig lebt«, keuchte Siris. Er hatte seine Rüstung zusammengesucht und den Schild wieder gerichtet, aber er hatte sich nicht die Zeit genommen, die Rüstung anzulegen. Er hatte sie in seinen Mantel gewickelt und sich diesen über die Schulter geworfen, und die Klinge der Unendlichkeit trug er an der Seite in einer behelfsmäßigen Scheide, in die das Schwert nicht besonders gut passte.
    » Er ist halt unsterblich«, sagte Isa. » Solche Leute haben die Angewohnheit, nicht zu sterben.«
    Das änderte alles. Er hatte nicht gewonnen.

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