Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
und schaute wieder aus dem Fenster.
    » Darf ich jetzt auf ihn schießen?«, fragte J. C.
    » Ich bin versucht, es dir zu erlauben«, meinte ich und drehte das Foto um. Audrey hatte sich die Handschrift auf der Rückseite angesehen, war aber nicht in der Lage gewesen, sie einem der Professoren, Psychologen oder anderen Personen zuzuordnen, die mich studieren wollten.
    Ich zuckte die Achseln und holte mein Telefon hervor. Es war eine örtliche Nummer. Es klingelte nur einmal, bevor abgenommen wurde.
    » Hallo?«, sagte ich.
    » Darf ich Sie besuchen kommen, Mister Leeds?« Es war eine Frauenstimme mit einem schwachen Südstaaten-Akzent.
    » Wer sind Sie?«
    » Die Person, die Ihnen Rätsel schickt.«
    » Nun, das ist mir klar.«
    » Darf ich Sie besuchen kommen?«
    » Ich … ich glaube schon. Wo sind Sie?«
    » Draußen vor Ihrem Tor.« Es wurde aufgelegt. Einen Augenblick später ertönte das Glockenspiel, als jemand am Tor klingelte.
    Ich sah die anderen an. J. C. schob sich mit gezogener Pistole zum Fenster und beobachtete die Auffahrt. Armando warf ihm einen finsteren Blick zu.
    Ivy und ich verließen Armados Zimmer und gingen zur Treppe.
    » Bist du bewaffnet?«, fragte J. C. und eilte hinter uns her.
    » Gewöhnliche Leute gehen in ihrem eigenen Haus nicht mit einer Pistole spazieren, J. C.«
    » Doch, das tun sie, wenn sie überleben wollen. Geh und hol deine Waffe.«
    Ich zögerte, dann seufzte ich. » Lass sie hinein, Wilson!«, rief ich, begab mich aber erst einmal zu meinen eigenen Zimmern – den größten im ganzen Haus – und holte meine Pistole aus dem Nachtschränkchen. Ich steckte sie in einen Halfter unter der Achsel und zog mein Jackett wieder an. Es fühlte sich gut an, bewaffnet zu sein, aber ich bin ein schrecklicher Schütze.
    Als ich die Treppe hinunter zur Haustür schritt, hatte Wilson sie bereits geöffnet. Eine dunkelhäutige, etwa dreißig Jahre alte Frau stand dort. Sie trug einen Anzug mit schwarzem Jackett und kurze Rastalocken. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und nickte mir zu.
    » Ins Wohnzimmer, Wilson«, sagte ich, als ich den Fuß der Treppe erreicht hatte. Er geleitete sie dorthin; ich trat hinter ihr ein und wartete darauf, dass auch J. C. und Ivy hereinkamen. Tobias saß bereits dort und las in einem Geschichtsbuch.
    » Limonade?«, fragte Wilson.
    » Nein, danke«, sagte ich und zog die Tür zu, während Wilson draußen blieb.
    Die Frau schlenderte im Zimmer herum und betrachtete die Einrichtung. » Nettes Haus«, meinte sie. » Haben Sie das alles mit dem Geld bezahlt, das die Leute Ihnen für Ihre Hilfe anbieten?«
    » Das meiste kam von der Regierung«, sagte ich.
    » Man erzählt sich, dass Sie nicht für sie arbeiten.«
    » Das stimmt, aber ich habe es einmal getan. Außerdem stammt das meiste aus Fördergeldern von Professoren, die über mich forschen wollten. Ich habe gewaltige Summen dafür gefordert, weil ich dachte, das hält sie ab.«
    » Aber das hat es nicht.«
    » Nichts hält sie ab«, sagte ich und zog eine Grimasse. » Setzen Sie sich.«
    » Ich bleibe lieber stehen«, sagte sie und betrachtete meinen van Gogh. » Ich heiße übrigens Monica.«
    » Monica«, sagte ich und zog die beiden Fotografien hervor. » Ich finde es beachtlich, dass Sie erwarten, ich würde Ihre lächerliche Geschichte glauben.«
    » Und dabei habe ich Ihnen noch gar keine Geschichte erzählt.«
    » Aber das werden Sie«, sagte ich und warf die Fotografien auf den Tisch. » Eine Geschichte über Zeitreisen und über einen Fotografen, der offenbar nicht weiß, wie er mit dem Blitzlicht umgehen muss.«
    » Sie sind ein Genie, Mister Leeds«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. » Nach einigen Bekundungen, die ich gelesen habe, sind Sie der klügste Mensch auf diesem Planeten. Wenn es einen offensichtlichen Fehler in diesen Fotografien gegeben hätte – oder auch einen nicht so offensichtlichen –, hätten Sie sie weggeworfen. Und Sie hätten mich auf keinen Fall angerufen.«
    » Sie irren sich.«
    » Sie …?«
    » Diejenigen, die mich ein Genie nennen«, sagte ich und setzte mich in den Sessel neben Tobias. » Ich bin kein Genie. Eigentlich bin ich sogar ziemlich durchschnittlich.«
    » Das fällt mir schwer zu glauben.«
    » Glauben Sie, was Sie wollen«, sagte ich, » aber ich bin kein Genie. Diese Ehre gebührt nur meinen Halluzinationen.«
    » Danke«, sagte J. C.
    » Einigen meiner Halluzinationen«, berichtigte ich mich.
    » Sie akzeptieren es, dass die Personen, die Sie sehen, nicht

Weitere Kostenlose Bücher