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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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stellte sich dicht vor Monica und schaute ihr tief in die Augen. » Ich glaube, damit könnte sie recht haben.«
    Ich starrte das Bild an. Sandra. Es war schon fast zehn Jahre her. Es tat noch immer weh, wenn ich daran dachte, wie sie mich verlassen hatte. Sie hatte mich verlassen, nachdem sie mir gezeigt hatte, wie ich die Fähigkeiten meines Geistes zügeln konnte. Ich fuhr mit den Fingern über das Foto.
    » Wir müssen es machen«, sagte J. C. » Wir müssen uns darum kümmern, Dürrer.«
    » Wenn es eine Möglichkeit gibt …«, sagte Tobias und nickte.
    » Vermutlich wurde die Kamera von einem Mitwisser entwendet«, meinte Ivy. » Das ist oft so.«
    » Einige von Ihren eigenen Leuten haben sie genommen, nicht wahr?«, fragte ich.
    » Ja«, sagte Monica. » Aber wir haben keine Ahnung, wo sie sich befinden. In den letzten vier Tagen haben wir Zehntausende Dollar ausgegeben, um auf ihre Spur zu kommen. Ich hatte schon immer Sie vorgeschlagen. Andere … Fraktionen innerhalb unserer Gesellschaft waren dagegen, jemanden zu beauftragen, den sie als unbeständig ansehen.«
    » Ich werde es machen«, sagte ich.
    » Ausgezeichnet. Soll ich Sie zu unseren Laboratorien bringen?«
    » Nein«, erwiderte ich. » Bringen Sie mich zum Haus des Diebs.«
    » Mister Balubal Razon«, las Tobias aus der Akte, während wir die Treppe hochstiegen. Ich hatte mir die Informationen schon während der Fahrt angesehen, war aber so tief in meinen Gedanken versunken gewesen, dass ich ihnen keine große Aufmerksamkeit geschenkt hatte. » Er ist philippinischer Abstammung, aber seine Familie lebt schon in zweiter Generation in Amerika. Er hat einen Doktor in Physik von der University of Maine. Keine Auszeichnungen. Lebt allein.«
    Wir hatten das siebte Stockwerk des Mietshauses erreicht. Monica keuchte. Sie ging zu nahe neben J. C., weswegen er ihr böse Blicke schenkte.
    » Ich sollte noch etwas hinzufügen«, sagte Tobias und senkte die Akte. » Stan teilt mir mit, dass der Regen aufgehört hat, bevor er uns erreichen konnte. Von jetzt an haben wir nur noch sonniges Wetter zu erwarten.«
    » Dem Himmel sei Dank«, meinte ich und wandte mich der Tür zu, vor der zwei Männer in schwarzen Anzügen Wache standen. » Gehören die zu Ihnen?«, fragte ich Monica, während ich mit dem Kopf auf die beiden deutete.
    » Ja«, sagte sie. Während der Fahrt hatte sie andauernd mit einigen ihrer Vorgesetzten telefoniert.
    Monica holte einen Schlüssel zu der Wohnung hervor und sperrte die Tür auf. Der Raum dahinter war ein vollkommenes Chaos. Schachteln von chinesischen Imbissen standen in einer Reihe auf dem Fenstersims, als ob jemand bereits die nächste Ernte von General Tso’s gepflanzt hätte. Überall lagen Bücherstapel herum, und an den Wänden hingen unzählige Fotografien – nicht von Zeitreisen, sondern ganz normale Aufnahmen, wie sie jeder begeisterte Hobby-Fotograf machte.
    Es war nicht leicht, durch die Tür und an den Bücherstapeln vorbeizukommen. Als wir alle drinnen waren, wurde es sehr eng.
    » Warten Sie bitte draußen, Monica«, sagte ich. » Es ist ziemlich überfüllt hier.«
    » Überfüllt?«, fragte sie und runzelte die Stirn.
    » Sie laufen andauernd mitten durch J. C.«, erklärte ich. » Das ist sehr unangenehm für ihn; er hasst es, daran erinnert zu werden, dass er nur eine Halluzination ist.«
    » Ich bin keine Halluzination«, fuhr J. C. mich an. » Ich besitze bloß die bestmögliche Tarnausrüstung.«
    Monica sah mich eine Weile an, dann ging sie zur Tür, stellte sich zwischen die beiden Wachen, stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete uns.
    » In Ordnung, Leute«, sagte ich. » An die Arbeit.«
    » Nette Schlösser«, sagte J. C. und schob eine der Ketten an der Tür hin und her. » Dickes Holz, drei Riegel. Wenn ich mich nicht irre …« Er stieß mit dem Finger gegen etwas, das ein Briefkasten zu sein schien, der an der Wand neben der Tür hing.
    Ich öffnete ihn. Darin befand sich ein makelloser Revolver.
    » Ruger Bisley, umgebaut zu großem Kaliber«, sagte J. C. und grunzte. Ich öffnete die Trommel, in der die Patronen steckten, und nahm eine heraus. » Gekammert für .500 Linebaugh«, fuhr J. C. fort. » Das ist eine Waffe für einen Mann, der weiß, was er tut.«
    » Aber er hat sie zurückgelassen«, sagte Ivy. » War er zu sehr in Eile?«
    » Nein«, meinte J. C. » Das hier war sein Türrevolver. Er hatte noch eine andere Waffe.«
    » Ein Türrevolver«, sagte Ivy. » Und so etwas findet

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