Die Seele des Königs (German Edition)
schrie auf.
» Sie ist getroffen!«, rief Ivy.
Ich taumelte hinter den Kisten hervor und rannte auf den am Boden liegenden Soldaten in der Mitte des Zimmers. Er hatte seine Pistole fallen gelassen. Salic bemerkte mich, als ich die Waffe ergriff und hob. Meine Hände zitterten.
Das wird niemals funktionieren. Ich kann das nicht. Das ist unmöglich .
Ich werde sterben .
» Keine Sorge, Junge«, sagte J. C. und packte mein Handgelenk. » Ich habe alles unter Kontrolle.«
Er zog meinen Arm zur Seite. Ich schoss. Sah kaum hin. Er bewegte die Waffe mehrmals und ließ mir nur kurz Zeit, um immer wieder den Abzug zu betätigen. Nach wenigen Augenblicken war es vorbei.
Jeder der Bewaffneten war zu Boden gegangen. Es wurde vollkommen still im Raum. J. C. ließ mein Handgelenk los, und mein Arm fiel wie Blei herunter.
» Haben wir das gemacht?«, fragte ich und blickte auf die Erschossenen.
» Verdammt«, sagte Ivy und nahm die Finger aus ihren Ohren. » Ich wusste doch, dass wir dich aus gutem Grund bei uns behalten haben, J. C.«
» Nicht fluchen, Ivy«, sagte er und grinste.
Ich ließ die Pistole fallen. Das war wohl nicht das Eleganteste, was ich je getan hatte, aber ich war wie von Sinnen gewesen. Ich eilte an Razons Seite. Er hatte keinen Puls mehr. Ich schloss ihm die Augen, beließ aber das Lächeln auf seinen Lippen.
Das war es, was er gewollt hatte. Er hatte gewollt, dass sie ihn töten, damit er nicht gezwungen werden konnte, seine Geheimnisse preiszugeben. Ich seufzte. Dann steckte ich in Überprüfung einer Theorie die Hand in seine Hosentasche.
Etwas stach mir in die Finger, und ich zog sie blutig wieder heraus. » Was …?«
Das hatte ich nicht erwartet.
» Leeds?«, hörte ich Monicas Stimme fragen.
Ich schaute auf. Sie stand in der Tür und hielt sich die blutende Schulter. » Haben Sie das gemacht?«
» Das war J. C.«, sagte ich.
» Ihre Halluzination hat diese Männer erschossen?«
» Ja. Nein. Ich …« Ich war mir nicht sicher. Ich stand auf und ging hinüber zu Salic, der mitten in die Stirn getroffen worden war. Ich bückte mich, nahm ihm die Kamera ab und drehte an einem Teil von ihr, während ich Monica den Rücken zuwandte.
»Äh … Mister Steve?«, fragte Kalyani und zeigte auf einen der Männer. »Ich glaube nicht, dass der da tot ist. Oje.«
Ich sah hin. Einer der Wächter, auf die ich geschossen hatte, drehte sich um. Er hielt etwas in seiner blutigen Hand.
Eine Granate.
» Hinaus!«, rief ich Monica zu und packte sie am Arm, als ich aus dem Raum schoss.
Die Explosion traf mich von hinten wie ein Wellenbrecher.
Genau einen Monat später saß ich in meinem Haus und trank ein Glas Limonade. Mein Rücken schmerzte, aber die Schrapnellwunden verheilten allmählich. Sie waren nicht sehr schlimm.
Monica schenkte dem Gips um ihren Arm keine große Aufmerksamkeit. Sie hielt ihr eigenes Glas und saß in dem Zimmer, in dem ich ihr zuerst begegnet war.
Ihr heutiges Angebot war nicht unerwartet gekommen.
» Ich fürchte, Sie wenden sich an die falsche Person«, sagte ich. » Ich muss ablehnen.«
» Ich verstehe«, sagte Monica.
» Sie hat an ihrem finsteren Blick gearbeitet«, sagte J. C. anerkennend, der sich gegen die Wand lehnte. » Er wird immer besser.«
» Wenn Sie sich die Kamera bloß einmal ansehen würden …«, sagte Monica.
» Als ich sie zum letzten Mal gesehen habe, bestand sie aus mindestens sechzehn Teilen«, sagte ich. » Nichts an ihr funktioniert.«
Sie kniff die Augen zusammen und sah mich an. Noch immer vermutete sie, dass ich sie bei der Explosion absichtlich fallen gelassen hatte. Es war auch nicht gerade hilfreich, dass Razons Leichnam durch die nachfolgenden Detonationen und das Feuer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war. Alles, was er bei sich getragen hatte – die Geheimnisse, die erklärten, wie die Kamera wirklich funktionierte –, waren vernichtet worden.
» Ich muss zugeben«, sagte ich und beugte mich vor, » dass es mir nicht sehr leid tut, dass Sie das Gerät nicht reparieren können. Ich bin mir nicht sicher, ob die Welt bereit für die Informationen wäre, die es bereitstellen könnte.« Zumindest bin ich mir nicht sicher, ob die Welt für Menschen wie dich bereit wäre, die diese Informationen benutzen .
» Aber …«
» Monica, ich weiß nicht, wieso ich mehr Erfolg haben sollte als Ihre Ingenieure. Wir müssen einfach die Tatsache hinnehmen, dass diese Technologie zusammen mit Razon untergegangen ist – falls das, was er getan
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