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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kopfüber abwärts sausen.
    Der Wind pfiff mir um die Ohren. Es war verdammt kalt hier. Meine Kleidung flatterte und knatterte wie das Segel, trotzdem stand mir der Schweiß auf der Stirn.
    Ich geriet in eine windruhige Zone und konnte mich zum erstenmal umschauen.
    Schräg vor mir sah ich meinen Gegner. Das rote Segel wirkte wie ein letzter Farbklecks im Grau der Dämmerung. Wenn ich Schreiber packen wollte, mußte ich nach rechts.
    Das versuchte ich auch.
    Ein kleiner Druck, und der Drachen gehorchte mir tatsächlich. Das machte mir Mut, der Angstklumpen im Magen wurde ein wenig kleiner.
    Aber der Wind spielte mir einen Streich. Er wechselte die Richtung, packte das Segel und trieb mich ab.
    Ein geübter Flieger hätte gegensteuern können, ich schaffte das nicht und wurde zu einem Spielball, der von seinem eigentlichen Ziel weggetrieben wurde.
    Ich hatte Glück im Unglück. Wäre ich von diesem Windstoß nicht erfaßt worden, hätte ich vielleicht nicht die beiden Kreaturen gesehen, die sich praktisch aus der Dämmerung hervorschälten. Zuerst waren sie nur große Punkte, dann aber sah ich sie genauer.
    Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde stehenbleiben. Denn die Wesen, die da auf ihren Flugtieren hockten, waren Echsenwesen…
    Nun wußte ich, warum Gordon Schreiber gezögert hatte und nicht weggeflogen war. Er brauchte mich nicht anzugreifen, sondern nur zuzuschauen. Dann bekam er mit, wie mich die Diener des Spuks fertigmachten.
    Für einen Moment glaubte ich, sein Lachen zu hören. Es konnte aber Einbildung sein, weil mir meine überreizten Nerven schon einen Streich spielten.
    Die Flugtiere waren verdammt schnell. Plötzlich sah ich es auch aufleuchten. Es waren die Lanzen, die in einem Höllenfeuer brannten.
    Wenn die Echsenwesen die Dinger schleuderten und das Segel trafen, war es vorbei.
    Ich schluckte hart.
    Sie nahmen mich in die Zange. Einer kam von links, der andere wollte es von rechts versuchen.
    Mit beiden Händen drückte ich die Steuerstange ein wenig nach vorn.
    Sofort kippte der Drachen ab. Zu schnell. Gleichzeitig schob auch der Wind, und ich sah einen Hang im schrägen Winkel auf mich zurasen.
    Angst erfaßte mich. Verzweifelt riß ich den Drachen höher, betete, daß der Wind mitspielte und brachte das Gerät wieder unter Kontrolle. Ich stieg in die Höhe.
    Das war auch gut so, denn die verdammten Echsen waren schon ziemlich nahe.
    Übergroß kamen mir die Flugtiere vor, die ihre gewaltigen Schnäbel weit aufgerissen hatten. Auf den Rücken der Monsterflieger hockten die Echsenwesen und hielten ihre Feuerlanzen wurfbereit in den Klauen. Ich mußte meine Beretta hervorholen. Dazu brauchte ich eine freie Hand und konnte deshalb nur mit der linken steuern.
    Mir blieb keine Alternative, und so riskierte ich es. Selten in meinem Leben habe ich so schnell die Pistole gezogen. In dem Moment, als der Drachen nach links abschmierte, hielt ich sie in den Fingern.
    Ich schoß.
    Jetzt erwies es sich als großer Vorteil für mich, daß meine Gegner auf so großen Flugtieren hockten. Ich sah zwar nicht, wo die Kugel einschlug, aber ich bekam die Reaktion mit.
    Der Echsenköpfige wurde von seinem Flugtier geschleudert und verschwand.
    Das Tier selbst zog hoch. Ich wollte ihm noch eine Kugel nachschicken, mußte mich aber um den zweiten Gegner kümmern. Und das Wesen schleuderte die Lanze.
    Am Boden wäre ich ausgewichen, nicht hier in der Luft. Ich zog zwar den Kopf ein, aber ausweichen konnte ich nicht mehr.
    Die Feuerlanze traf.
    Das häßliche Geräusch, mit der der Segelstoff riß, ging mir durch Mark und Bein.
    Zuerst geschah nichts, die Lanze war auch weitergeflogen, aber dann tanzten kleine Flammen auf.
    Wie hoch befand ich mich über dem Boden?
    Hundert Fuß, hundertzwanzig?
    Ich blickte mich um. Da befand sich noch der mit Gras bewachsene Hang, gegen den ich vorhin fast geprallt wäre. Konnte er jetzt meine Rettung werden?
    Die Zeit, lange nachzudenken, die hatte ich nicht mehr. Kurz entschlossen kippte ich den Drachen nach vorn und geriet in einen Sturzflug.
    Nein, das überlebte ich nicht.
    Ich hörte das Rauschen des Windes, die Angst peitschte in heißen Wellen in mir hoch, der Drachen wackelte und zitterte, aber das Segel brannte nicht mehr. Die Flammen waren vom Flugwind gelöscht worden.
    Um mich herum drehte sich alles. Der Hang schwankte von einer Seite zur anderen. Ich versuchte verzweifelt, den Drachen hochzureißen oder ihn in eine andere Lage zu bringen, damit ich nicht direkt gegen

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