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Die Seelenkriegerin - 3

Die Seelenkriegerin - 3

Titel: Die Seelenkriegerin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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würde ich sagen. Sie haben unsere Zivilisation schon einmal zerstört. Nun hat es den Anschein, als kehrten sie zurück. Niemand weiß, wie sie zu bekämpfen sind, man weiß ja nicht einmal, wo sie sich aufhalten.« Er hielt inne. »Ich habe gehört, Ihr verfolgt sie. Ist das wahr?«
    Salvator nickte.
    »Nun, wenn Ihr in militärischen Dingen bloß halb so fähig seid wie Euer Vater, kann ich die armen Kreaturen nur bedauern. Steckt das etwa hinter all dem Gerede über Frieden? Geht es Euch darum, an Eurer Südgrenze Ruhe zu haben, während Ihr diesen Kreaturen nachjagt? Immerhin wird neben allen anderen Reichen der Menschen auch Anchasa letztlich von Euren Bemühungen profitieren.« Leiser Spott funkelte in seinen Augen. »Ich könnte mir vorstellen, ein solches Unternehmen zu unterstützen.«
    Salvator nickte ernst. »Euer freundliches Hilfsangebot wird dankend angenommen. Was den Friedensvertrag angeht … so leid es mir tut, er ist nicht mein einziges Anliegen.«
    Farah zog eine Augenbraue hoch.
    »Was wisst Ihr von Jezalya?«, fragte Salvator.
    Farah kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Ich kenne den Namen. Eine Handelsstadt in der südlichen Region. Älter als der Sand, nach allem, was ich höre. Was habt Ihr damit zu tun?«
    »Ist sie Euch untertan?«
    »Nein. Sie liegt weiter südlich, im Herzen der großen Wüste. Anchasa hat einmal Ansprüche auf einen Teil dieser Region erhoben, aber die dortigen Nomadenstämme machten mehr Ärger, als die Sache wert war.« Er beugte sich ebenfalls über den Tisch; sein Blick war eine einzige Herausforderung. »Was habt Ihr mit Jezalya zu schaffen, Aurelius?«
    Salvator holte tief Luft. »Ich glaube, dass Siderea Aminestas sich dort versteckt.«
    Sula schien angesichts dieser Aussage sichtlich erschrocken, und das war auf jeden Fall bemerkenswert. Farah murmelte währenddessen etwas in seiner Muttersprache und warf einem seiner Morati-Begleiter einen Blick zu. Ebenfalls bemerkenswert. Man hatte Salvator zuvor berichtet, dass Farah über die Seelenfresser Bescheid wisse und dass ihm auch Sidereas Verbindung zu ihnen durchaus bekannt sei, aber da dieses Wissen durch viele Hände, darunter die von mehreren Magistern gegangen war, bis es zu ihm gelangte, hatte sich der Großkönig nur zögernd darauf verlassen. Nun bestätigte sich immerhin, dass Farah über die Lage sehr viel besser im Bilde war, als er bisher hatte erkennen lassen.
    Von Jezalya wusste Farah jedoch nichts. Niemand wusste von Jezalya außer den vier Personen, die an Salvators Seite des Tisches saßen, und Gwynofar. Bis zu diesem Moment.
    »Wie habt Ihr das erfahren?«, fragte Farah.
    Salvator nickte überlegen. »Sie wurde dort von Personen gesichtet, die die Fähigkeit besitzen, Dinge über große Entfernungen zu erkennen.«
    Farah runzelte die Stirn. »Das ist verdammt vage, Aurelius.«
    »Offenbar kann sie sich für alle mit Ausnahme der fähigsten Beobachter unsichtbar machen. Und selbst wer sie entdeckt, kann sie nicht gut erkennen. Daher ist das alles, was wir haben.«
    Farah ließ sich schwer nach hinten fallen. Man sah ihm deutlich an, wie wenig ihm diese Auskunft behagte. »Ist Euch eigentlich klar, was das bedeutet? Eine der gefährlichsten Kreaturen in allen Reichen der Menschen hat sich unmittelbar südlich meiner Grenze eingenistet. Und Ihr wollt Jagd auf sie machen. Soll das so aussehen, dass Ihr Männer hinunterschickt? Damit säße ich zwischen Euren Soldaten im Süden und Euren Soldaten im Norden, nicht wahr? Ganz zu schweigen davon, dass alle Eure Leute mitten durch mein Reich marschieren müssten, um ans Ziel zu gelangen.« Er schnaubte. »Der Plan wäre eines Danton Aurelius würdig. Habt Ihr ernsthaft erwartet, dass ich ihm zustimmen würde?«
    »Es ist nicht nötig, durch Anchasa zu marschieren«, erwiderte Salvator ruhig. »Wir können direkt nach Jezalya reisen.«
    Farah zog eine Augenbraue hoch. »Spricht so ein Mann, dem sein Gott jegliche Geschäfte mit Magistern verbietet? Beförderungszauber sind kostspielig. Viele Hexen und Hexer müssten sterben, um Euch diesen Dienst zu erweisen.«
    »Vielleicht müssen viele sterben«, sagte Salvator und nickte bedächtig. »Aber im Dienste Gottes, nicht um meinetwillen.« Er faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. »Unser Feind kann fliegen, König Farah, von seinen Hexenkräften ganz zu schweigen. Er würde alle Truppen, die auf herkömmliche Weise anrückten, lange vor ihrer Ankunft entdecken … Siderea würde die Flucht ergreifen,

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