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Die Seelenkriegerin - 3

Die Seelenkriegerin - 3

Titel: Die Seelenkriegerin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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und wir müssten abermals die ganze Welt nach ihr absuchen. Wahrscheinlich können wir sie nicht überraschen, dennoch sollten wir alles dazu tun, was in unserer Macht steht. Selbst wenn das ein größeres Opfer erfordert, als man es Hexen und Hexern unter normalen Umständen abverlangen würde.«
    Farah lehnte sich noch weiter zurück und sah Salvator eine Weile schweigend an. Sein Blick war berechnend. »Ich kann mich bei alledem nicht einfach auf Euer Wort verlassen. Ich brauche eine Bestätigung durch meine eigenen Leute.«
    »Natürlich.«
    »Angenommen, Ihr sagt die Wahrheit. Was genau wollt Ihr von mir? Männer? Vorräte? Es muss etwas ganz Besonderes sein, sonst hättet Ihr mich nicht hierher gebeten.«
    »Zunächst brauche ich das Gleiche wie Ihr: Auskünfte. Magister und Hexen können sie uns nicht beschaffen, weil Siderea ihre Zauber womöglich aufspüren würde. Sie darf nicht erfahren, dass wir wissen, wo sie sich aufhält. Also brauchen wir Morati, die sich in diesem Teil der Welt auskennen, die Sprache sprechen und sich als Einheimische ausgeben können. Männer, die kein Aufsehen erregen, wenn sie Jezalya besuchen und sich dort umsehen. Solche Kundschafter könnt Ihr stellen, König Farah.« Er breitete die Arme weit aus. »Ich kann es nicht.«
    Farah überlegte kurz, dann nickte er ernst. »Jawohl, das wäre möglich. Die nötigen Vorbereitungen würden selbst mit Zauberei ein paar Tage in Anspruch nehmen. Und man müsste auch Reisezeiten mit einrechnen, denn der Kundschafter müsste auf normalen Wegen nach Jezalya gelangen. Wir bekämen die Ergebnisse vielleicht nicht so schnell, wie es Euch lieb wäre.«
    Salvators Lippen wurden schmal. »Zeit ist in diesem Fall ein kostbares Gut.«
    »Dessen bin ich mir bewusst«, versicherte ihm Farah.
    »Wir brauchen außerdem einen metaphysischen Anker für Jezalya, damit unsere Hexen einen festen Fokus haben, wenn es darum geht, uns dorthin zu befördern.«
    Farahs Augen wurden schmal. »Ich gebe Euch keine Anker für irgendwelche Orte in der Nähe meines Gebiets, bevor ich mich vergewissert habe, dass die Lage so ist, wie Ihr sagt. Und falls ich mich danach bereit erkläre, erwarte ich gewisse Sicherheiten; ich will nicht, dass Eure Heerscharen nach Abschluss dieses Unternehmens hinterrücks über mich herfallen.«
    Es zuckte um Salvators Mundwinkel. »Einverstanden.«
    »Ich werde die Spione beschaffen, die wir brauchen. Währenddessen bereitet Ihr einen Entwurf Eures angekündigten Friedensvertrages vor, damit ich ihn mir ansehen kann. Keine vagen Versprechungen und keine ergebnisoffenen Klauseln, sonst werfe ich das Ding ins Feuer, und Ihr könnt mit Euren Leuten zu Fuß nach Jezalya gehen.« Er schnaubte. »Ich kann mich noch gut an Dantons Verträge erinnern.«
    »Ich bin nicht mein Vater«, erwiderte Salvator ruhig.
    »Nein, das seid Ihr nicht.« Farah nickte. »Und ich versichere Euch, wenn Ihr es wärt, würde ich mich zu nichts von alledem bereit erklären, Seelenfresser hin oder her.«
    Farah erhob sich. Salvator folgte seinem Beispiel. Die anderen standen respektvoll auf, einige schneller, die anderen langsamer.
    »Ich nehme an, wir lassen das Lager bestehen?«, fragte Farah. »Für unser nächstes Treffen?« Ein spöttisches Lächeln kräuselte seine Lippen. »Unsere Leute können sich ja in guter Nachbarschaft üben, bis wir zurückkehren.«
    Salvator nickte. »Das war auch meine Vorstellung.«
    »Nun denn.« Farah atmete geräuschvoll aus. »Das war auf jeden Fall eine interessante Begegnung, um es vorsichtig auszudrücken. Künftige Geschichtsschreiber werden sicherlich ganze Bände damit füllen, sie zu analysieren. Immer vorausgesetzt, von der menschlichen Zivilisation bleibt so viel übrig, dass es künftige Geschichtsschreiber gibt.«
    »Das ist unser Ziel«, sagt Salvator ernst.
    »Und auch das meine«, beteuerte Farah. »Doch wie man es am besten erreicht … warten wir ab, was meine Kundschafter berichten, bevor wir uns damit befassen, einverstanden?«
    Salvator ging ans andere Tischende und reichte dem König des Südens die Hand. Farah starrte sie lange mit merkwürdigem Gesichtsausdruck an. Als wäre die Hand eine fremde Kreatur, deren Gewohnheiten er nicht kannte und die ihn anpissen könnte, wenn er sie falsch behandelte. Doch als er sie endlich nahm, war sein Griff so fest und sicher wie der von Salvator.
    »Nein«, wiederholte er. »Ihr seid nicht wie Euer Vater. Und das finde ich sehr … erfrischend.«

Kapitel 29
    »Die

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