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Die Seelenkriegerin - 3

Die Seelenkriegerin - 3

Titel: Die Seelenkriegerin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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Magister«, erinnerte ihn Kamala. »Wenn man Salvator zur Vernunft bringen kann …«
    Colivar schüttelte den Kopf. »Auf die Magister kann man nicht bauen. Was ist, wenn der Ikati-Teil in der Seele eines Zauberers in Gegenwart der Seelenfresser stärker wird? Was ist, wenn dieser Teil die Kontrolle übernimmt? Es ist bereits ein Risiko, wenn nur Ramirus und ich dabei sind. Mit jedem weiteren Magister wird es umso wahrscheinlicher, dass etwas Schlimmes passiert. Angenommen, wir würden am Ende wie die Seelenfresser aufeinander losgehen? Nach einem solchen Kampf wäre von der Wüste nichts mehr übrig.«
    Ja , dachte Kamala, und du bist am anfälligsten von allen. Das macht dich besonders gefährlich. »Erzähle mir etwas mehr über diese Kreaturen, Colivar.«
    Er sah sie an. »Du hast zugehört, als ich mit den anderen Magistern gesprochen habe. Was willst du noch wissen?«
    »Erzähle mir vom Paarungsflug.«
    »Wozu? Sidereas Königin ist noch zu jung dafür. Auch wenn sie sehr schnell heranreift – für ihren ersten Flug wird sie noch nicht so bald groß und stark genug sein. Solange wir rasch handeln, sollte alles gut werden.«
    »Tu mir den Gefallen«, bat sie leise.
    Er schloss die Augen und seufzte. Zunächst stand er einfach nur reglos da, als hätte sein Geist den Körper verlassen. Dann begann er sehr leise zu sprechen: »Es beginnt mit einem Ruf. Die Königin steigt zum Himmel auf und tut ihre Bereitschaft kund; der Schrei ist meilenweit zu hören. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Laut, den die Heiligen Hüter nachahmen, aber es ist kein Aufruf zum Kampf. Außerdem entlässt sie einen Geruch in die Luft, er hat Ähnlichkeit mit ihrem Körpergeruch, nur ist er zehn Mal stärker; von Seelenfressern kann er noch aus hundert Meilen Entfernung wahrgenommen werden. Der Duft löst eine instinktive Reaktion aus. Er ist unwiderstehlich. Wo immer die männlichen Seelenfresser gerade sind, was immer sie tun, sie werden alles fallen lassen und zu ihr eilen. Sie sind mit allen Fasern ihres Seins auf diesen Paarungsruf geprägt, und nicht einmal die menschliche Intelligenz kann seine Wirkung aufheben.
    So werden alle gleichzeitig an ein und denselben Ort gelockt. Als die Art noch wild war, kamen schon dabei viele ums Leben. Viel Blut wurde vergossen, bevor der Flug überhaupt begann. Inzwischen ertragen die Seelenfresser ihre Artgenossen etwas besser – und diese Toleranz könnte sich seit meiner letzten Begegnung mit ihnen noch gesteigert haben. Dennoch ist es eine gefährliche Phase. Blutdurst und Geschlechtstrieb liegen bei dieser Art so nahe beieinander, dass es mehr als den menschlichen Willen bräuchte, um sie zu trennen.«
    »Sind ihre menschlichen Partner die ganze Zeit bei ihnen?«
    »Bei allen Göttern, nein! Dieses Chaos ist für Wesen mit Stacheln und Klauen bedrohlich genug; ein Mensch könnte darin keine fünf Minuten überleben. Nein, die Menschen suchen sich im Allgemeinen einen sicheren Ort, vorzugsweise weit voneinander entfernt, und warten ab, bis alles vorüber ist. Für ihre Beziehungen untereinander sind diese Energien eher schädlich. Sie fallen oft in eine Art von Trance und öffnen sich mit allen Sinnen dem Flug ihres Seelenfressers. Dabei sollte man keine Rivalen in der Nähe haben.« Er legte eine Pause ein. »Man könnte es vielleicht mit der Furcht eines Magisters vor seinen Konkurrenten vergleichen, wenn er in die Translatio fällt.
    Wenn sich schließlich genügend Männchen versammelt haben, schwingt sich die Königin in die Lüfte, und die Männchen verfolgen sie. Sie ist leichter und schneller, solange sie also frei über den Himmel fliegt, ist sie nicht einzuholen. An sich sollte der Stärkste und Potenteste unter den Bewerbern die Horde anführen und schließlich mit dem Paarungsrecht belohnt werden. Aber es kommt vor, dass die Männchen im Flug versuchen, nacheinander zu schlagen, um sich nach vorne zu drängen, und manchmal bricht ein regelrechter Kampf aus. Eine Königin kann solche Rangeleien sogar fördern, indem sie so im Zickzack fliegt, dass sich die Pfade ihrer Bewerber kreuzen.« Er zuckte steif die Achseln. »Wie gesagt … Blutgier und Geschlechtstrieb.
    Dank ihrer Fähigkeit, die Aufmerksamkeit der Männchen von sich abzulenken, kann sie sich allen unerwünschten Bewerbern entziehen, die ihr zu nahe kommen. Sie kann sich in diesem Stadium zwar nicht so leicht unsichtbar machen – die Aufmerksamkeit der Männchen ruht so fest auf ihr, dass das nicht möglich

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