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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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als er mit ihr aus dem Teich herauskam und sie am grasbewachsenen Ufer niederlegte. Sein Oberkörper war mit Tattoos bedeckt: Der Mann, der eine Karte ist – genau wie auf dem Bild im Grabmal. Er trug die Meisterkarte auf seiner Brust; er war die Meisterkarte.«
    »Und so bist du zu der Vermutung gekommen, dass der Teich die Seelenquelle ist?«
    »Das ist mir als Erstes in den Sinn gekommen. Ich habe mich daran erinnert, diese Symbole schon gesehen zu haben, und gedacht: Das ist Arthur Flinders-Petrie am Quell der Seelen.« Er hielt inne. »Es ist wirklich die Seelenquelle, ich weiß es einfach.«
    Wilhelmina dachte darüber nach. »Ich frage mich …«
    »Du zweifelst an meinen Worten?«, rief Kit. »Du glaubst, ich denke mir das bloß aus?«
    »Nein, nein«, entgegnete Mina rasch. »Es ist einfach nur … Da wir nicht genau wissen, was der Quell der Seelen überhaupt sein soll, können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass er der Teich ist, den du gesehen hast.«
    Kit stand auf. »Komm schon, lass uns gehen. Ich bringe dich dorthin und zeige ihn dir.«
    »Jetzt direkt – in diesem Moment?«
    »Warum nicht? Ich kann mühelos den Weg zurück finden.« Er blickte auf sie mit einer Intensität herab, die Mina niemals zuvor bei ihm gesehen hatte. »Worauf wartest du? Wenn ich recht habe, sind wir so nahe daran, das Geheimnis der Meisterkarte zu lösen.«
    »Okay, okay«, sagte sie. »Jetzt mach einfach mal ’ne Minute Pause, und lass uns darüber nachdenken. Wenn wir in die Steinzeit zurückreisen müssen, sollten wir etwas Ausrüstung mitnehmen. Sich in totaler Finsternis in einer Höhle herumzutreiben, entspricht nicht meiner Vorstellung von Spaß. Wir sollten zumindest Lampen haben … vielleicht auch Seile und … Ich weiß nicht – irgendeine Art von Waffe, falls wir in eine Klemme geraten?«
    »Sicher, was auch immer …«, stimmte Kit ihr zu. »Und dann wirst du mit mir gehen?«
    »Ja, und wir werden Bruder Lazarus mitnehmen.«
    »Schön.«
    »Gut. Sobald er also zurück sein wird, fangen wir an, die Dinge zusammenzustellen, die wir benötigen. Es wird ein wenig dauern, bis wir alles haben. Aber sei’s drum: Wenn es so wichtig ist, wie wir glauben, dann muss es uns auch wert sein, es richtig zu machen.«
    Kit musste zugeben, dass sie nicht ganz unrecht hatte, und in jedem Fall gab es nichts dabei zu gewinnen, indem man darüber stritt, und so ließ er die Dinge laufen. »Es gibt etwas, das ich dir noch nicht erzählt habe«, sagte er, während er sich wieder hinsetzte. »Ich habe Baby gesehen – die Höhlenlöwin. Ich habe sie in der Höhle entdeckt. Tatsächlich hat sie mich irgendwie dort herausgeführt.«
    »Du bist ihr gefolgt?« Mina betrachtete ihn misstrauisch. »Tapferer Mann.«
    »Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass ich ihr folgte«, gestand Kit ein. »Ich verlor mein Licht und hörte dann das Klimpern der Kette. Daraufhin habe ich mich auf das Geräusch zubewegt.«
    »Du bist sicher, dass es Baby war?«
    »Absolut. Diese Kette …«
    »Dann haben wir erst recht allen Grund, eine Waffe mitzunehmen«, folgerte Mina. Sie dachte einen Augenblick nach, dann fragte sie: »Diese Höhlenmalereien – bist du sicher, dass du sie wiederfinden kannst?«
    »Ziemlich sicher. Warum?«
    »Weil wir die Symbole in der Höhle kopieren und sie dann mit denen auf unserem Teil der Karte vergleichen können.«
    »Aber vielleicht benötigen wir die Karte nicht mehr länger«, betonte Kit. »Ich kann die Seelenquelle ohne die Meisterkarte wiederfinden.«
    »Versteh mich nicht falsch«, entgegnete Mina. »Ich bin ganz dafür. Aber wir wissen nicht, ob die Seelenquelle tatsächlich der große Schatz ist, nach dem Cosimo und Sir Henry gesucht haben. Er könnte etwas anderes sein – sogar noch etwas Größeres. In jedem Fall kann es nicht schaden, ein paar Minuten damit zu verbringen, die Symbole zu kopieren.«
    »Also werden wir auf dem Weg dort einen Halt machen und eine Kopie erstellen. Kein Problem.«
    Wilhelmina nickte. »Glaubst du, dass Arthur Flinders-Petrie wirklich dort war?«
    »Er muss dort gewesen sein«, erwiderte Kit. »Wie sonst sollen diese Zeichen an die Höhlenwand gekommen sein? Entweder unser alter Kumpel Arthur ist da gewesen und hat sie selbst gezeichnet, oder jemand hat sie von seiner Karte kopiert.«
    »Wir wissen immer noch nicht, wie man sie deutet«, hob Wilhelmina hervor.
    »Das ist wahr«, stimmte Kit ihr zu. »Aber möglicherweise benötigen wir sie nicht mehr länger.«
    Sie unterhielten

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