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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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Ptolemäer stammen. Aber
    die Kacheln mußten von Arbeitern Ramses' III. hergestellt worden
    sein, und der Königsname des Pharaos schmückte die Vorderseite der
    Kacheln. Wäre es möglich, die Kacheln in zwei Gruppen aufzuteilen
    und einen Teil Ramses III. zuzuschreiben und den anderen einer späte-
    ren Epoche?
    »Die Frage wirft eine große Schwierigkeit auf. Zu den von den
    Handwerkern eingeritzten Zeichen gehören – außer einigen weniger
    deutlich erkennbaren – mehrere Hieroglyphen und folgende Zeichen,
    die man als griechische [Groß-] Buchstaben interpretieren kann:
    A E I Λ M O C T X … Ich habe ein T auf dem Kopf eines Gefangenen
    entdeckt, und auf einem aus einer ähnlichen Reihe ist auf dem Gürtel
    eine Marke mit dem Namen Ramses' III. angebracht … Ich sehe nicht,
    wie die Arten nach Datum zu unterscheiden wären. Die mit Hierogly-
    phen und die mit bildlichen Darstellungen geschmückten Kacheln beziehen
    sich auf Ramses III., aber diejenigen mit bildlichen Darstellungen tragen auf

    4 E. Naville: The Mound of the Jew and the City of Onias, Egyptian Exploration Fund, 1887
    (1890), S. 6-7.

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    ihrer Rückseite griechische Buchstaben.«5 So schrieb F. L. Griffith, Mitar-
    beiter Navilles bei den Ausgrabungen.
    Ähnliche Zeichen wie diejenigen in Teil el-Jehudijeh fand man auch
    in Brennformen bei Qantir, einer der königlichen Residenzen der Ra-
    messiden im Deltagebiet. Diese Brennformen könnten nach Schät-
    zung von Archäologen 50 bis 100 Jahre älter sein als die Kacheln aus
    dem Palast Ramses' III. in Teil el-Jehudijeh. Die Möglichkeit einer Re-
    stauration in ptolemäischer Zeit muß hier ausgeschlossen werden.
    »Die Frage der Herkunft der Fayence-Scheiben von Teil el-Jehudijeh ist
    nun gelöst … Sie gehören zweifellos in die Epoche Ramses' III., und es
    fehlen alle Anzeichen für eine Restauration in ptolemäischer Zeit.«6 So
    schrieb Mahmud Hamza, ein arabischer Ägyptologe. Aber diese ein-
    deutige Aussage verändert nicht die Form der griechischen Buchsta-
    ben, die charakteristisch sind für das 4. Jahrhundert vor unserer Zeit.
    Man hat zwei Erklärungen vorgeschlagen, warum spätgriechische
    Buchstaben auf der Rückseite von Keramikplatten aus dem 12. Jahr-
    hundert im Verlauf des Herstellungsprozesses angebracht worden sein
    sollen.
    »Ein besonders schwieriges Thema in den früheren Berichten über
    diese Stücke«, so schrieb Sir Flinders Petrie, »war das Anbringen ›grie-
    chischer Buchstaben‹ auf der Rückseite vieler Kacheln.«7 Nach einer
    von ihm selbst vorgebrachten Erklärung existierten in Ägypten bereits
    früher griechische Buchstaben.8 Das setzt voraus, daß die Ägypter, die
    ja selbst die Hieroglyphenschrift verwendeten, zugleich auch ein al-
    phabetisches System besessen hätten, das sie jedoch nur bei seltenen
    Gelegenheiten benutzten, um einzelne Buchstaben auf Tonkrügen,
    Kacheln oder Ziegeln einzuritzen. Diese Schrift war in Ägypten angeb-
    lich seit tausend Jahren, wenn nicht gar seit mehreren tausend Jahren
    bekannt; sie wurde niemals zur Niederschrift eines ägyptischen Textes

    5 F. L. Griffith: »The Antiquities of Tell-el-Yahudiyeh«, in Naville: The Mound of the Jew, S. 41.
    Kursive von mir.
    6 Mahmud Hamza: »Excavations ofthe Department of Antiquities at Qantir, 1928«, in: Annales du Service des Antiquiles de l'Egypte, XXX (Kairo 1930), S. 58.
    7 W. M. Flinders Petrie: A History of Egypt from the XIXth to the XXXth Dynasties (1905), S. 160. Vgl.
    G. A. Wainwright in F. Petrie, Hrsg., Andern Egvpt (1917), S. iii.
    8 Petrie: The Formation of the Alphabet (London 1912).

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    benutzt. Später empfingen dann die Phönizier und die Griechen diese
    Schrift von den Ägyptern.
    Diese Theorie ist längst in Vergessenheit geraten. Es fand sich we-
    der im archäologischen noch im epigraphischen Forschungsbereich
    irgend etwas, das sie hätte stützen können – alles sprach gegen sie. Die
    Entwicklung der hebräisch-phönizischen Schrift, ihre Verpflanzung
    nach Griechenland, die weitere Entwicklung bis hin zur Bildung der
    lateinischen Buchstaben, die sich nicht mehr sehr von den heute be-
    nutzten Schrifttypen unterscheiden, all das ist in einem solchen Aus-
    maß erforscht worden, daß Petries Idee auch nicht mal mehr den An-
    schein von Wahrheit für sich in Anspruch nehmen kann.
    Einen Ausweg aus der schwierigen Situation konnte man offenbar
    nur dann finden, wenn es gelang, die Echtheit der Buchstaben als grie-
    chische Buchstaben in

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