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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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waren oder einen bestimmten Sinn ergeben sollten.
    »Diese Inschriften weisen eindeutig auf die Entstehung der Särge in
    einer späten Epoche hin, was noch dadurch bestätigt wird, daß keine
    Anzeichen für eine Mumifizierung vorhanden sind.« Ein teilweise
    noch lesbarer hieroglyphischer Name auf einem Sarg hatte die griechi-
    sche Endung os. »Die auf diesen Särgen niedergeschriebenen Hiero-
    glyphen sind so unsorgfältig gemalt, daß es schwer fällt, die Gräber
    endgültig zu datieren, obschon der Stil ganz allgemein auf die griechi-
    sche oder römische Epoche hindeutet.« Naville fährt dann in seinem
    Bericht fort: »Ich könnte ohne weiteres geneigt sein, sie zeitgleich mit
    einigen jüdischen Gräbern einzustufen, die nach ihrem Schriftstil auf
    den Täfelchen entweder in die späte Ptolemäerzeit oder in die frühe
    Römerzeit datiert werden müssen.« Diese Bemerkung bezieht sich auf
    einen anderen, etwas näher bei Teil el-Jehudijeh gelegenen Friedhof,
    wo Gräber mit Beisetzungsnischen in den Fels gehauen worden waren;
    man fand einige Täfelchen, in griechisch beschrieben, mit den Namen
    der Verstorbenen wie Glaukias, Agathokles, Aristoboulos, Onesimos,
    Tryphaina und Eiras – rein griechische Namen also, »denen man in
    jedem Land begegnen kann, in dem Griechisch gesprochen wurde«;
    daneben kamen aber auch Namen in »gräzisiertem Hebräisch und in
    reinem Hebräisch« vor. Naville hielt es für durchaus möglich, daß bei-
    de Friedhöfe zeitgleich angelegt worden waren; zumindest stammten
    beide frühestens aus der Zeit der Griechenherrschaft in Ägypten; der
    jüdische Friedhof entstand frühestens in der späten Ptolemäerzeit.
    In dem kurzen Vorwort zu dem Band, in dem er gemeinsam mit
    Griffith den Grabungsbericht veröffentlichte, schrieb Naville:
    »Dem Leser wird auffallen, daß unsere Auffassungen hinsichtlich
    des Alters einiger der in der Nekropolis von Teil el-Jehudijeh ausge-

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    grabenen Stücke voneinander abweichen. Jeder von uns beiden zeich-
    net allein für die von ihm vertretene Auffassung verantwortlich, und
    wir überlassen das Urteil darüber dem Leser.« Damit schließt das
    Vorwort.
    Die Auffassungen der beiden Autoren wichen in der Tat erheblich
    voneinander ab! Nur 20 Seiten nach den oben zitierten Passagen von
    Naville schildert Griffith die gleiche Nekropolis in der Wüste folgen-
    dermaßen:
    »Hier wurden die in Särgen aus bemaltem Ton befindlichen Leichen
    auf einen natürlichen oder auf einen künstlichen Hügel von Basalt-
    blöcken gelegt oder auch einfach nur auf den Sandboden der Wüste.
    Rings um jeden Sarg, der durch einen einfachen Bogen [aus Ziegeln]
    geschützt wurde, legte man eine Anzahl von Geräten aus Ton oder
    Bronze etc., und dann bedeckte man die Begräbnisstätte etwa einen
    halben Meter hoch mit Steinen und Sand.« Diese lose aufgeschichteten
    Basaltblöcke bildeten die kleinen Tumuli.
    »Es gab zahlreiche Särge, die parallel zueinander in Reihen lagen.
    Wir stellten fest, daß antike Grabräuber hier eine rege Tätigkeit entfal-
    tet hatten; alle Erwachsenensärge waren aufgebrochen und ausgeraubt
    worden. Dagegen waren die Kindersärge noch intakt – die Diebe wuß-
    ten sehr wohl, daß sie keine Wertgegenstände enthielten. In einem von
    ihnen wurden zwei Keramik-Skarabäen gefunden, die den Namen Ram-
    ses' III. tragen, und so einen äußerst befriedigenden Beweis für die ge-
    naue zeitliche Einordnung der Grabhügel geben.«
    In einem der Gräber fand man zwei »in Silber und Gold gefaßte«
    Skarabäen. »Auf einem dieser Skarabäen ist in grober Form der Name
    von König Sethnacht [dem Vater Ramses' III.] eingeritzt.« Der andere
    Skarabäus war von Ramses VI., einem der bald nach Ramses III. regie-
    renden Nachfolger. Griffith beschreibt den Inhalt der einzelnen Gräber
    sowie die verschiedenen Gefäße, Krüge, Flaschen und Bronzeschalen,
    die man in ihnen fand; die Kindergräber enthielten außer den Skarabä-
    en auch Halsketten aus Glas und glasierte Keramik. In den zwei zu-
    letzt beschriebenen Gräbern wurden auf Tonwaren bzw. Keramik eini-
    ge »buchstabenähnliche« Zeichen wie M und C entdeckt; sie waren auf
    einem Gefäß angebracht worden, bevor es gebrannt wurde; für Griffith
    ergaben sich jedoch daraus keinerlei Implikationen, denn er schrieb:
    »Die Funde in den beiden Gräbern müssen zwangsläufig aus der glei-

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    chen Zeit stammen wie der Rest, d.h. aus der Zeit der 20. Dynastie.« Er
    schloß seinen

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