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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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diesen Soldaten um Griechen
    der archaischen Zeit handelte, sind bereits mehrere Gelehrte gekom-
    men, die in den von Ramses III. geschilderten und illustrierten Ereig-
    nissen eine griechische Invasion in Ägypten sehen wollen, die kurz
    nach dem Fall Trojas stattgefunden habe: präziser müßte man diese
    Krieger eigentlich als mykenische Griechen und ihre Verbündeten be-
    zeichnen, oder, falls man dieser Klassifizierung den Vorzug gibt, auch
    als Homerische Griechen, denn der Trojanische Krieg ist von der letz-
    ten Generation jener Hellenen geführt worden, deren Anführer Aga-
    memnon, der Sohn des Atreus, König von Mykene gewesen ist.
    Um die These von der Identifizierung der Denien mit den mykeni-
    schen Griechen zu stützen, hat man argumentiert, der Begriff »Denien«
    (Dnn) stünde für Danaer (ein homerischer Begriff für die Griechen aus
    archaischer Zeit). Einige Texte bringen sie jedoch mit der syrischen
    Küste in Verbindung, andere mit Zypern. Ich neige allerdings dazu,
    die »Inselvölker«, die Denien, mit den Athenern zu identifizieren, denn
    d und t ist in der ägyptischen Sprache ein und derselbe Buchstabe.
    Der Ausdruck »Inselvölker« weist ebenfalls auf den ägäischen
    Raum hin, zu dem in einem umfassenderen Sinne auch Zypern, Kreta,
    Sizilien und auch der Peloponnes gehören, denn seit der Antike hat
    man den südlichen Teil Griechenlands – unterhalb des Isthmos von
    Korinth –, also den Peloponnes, als eine Insel bezeichnet; die Ebene
    von Argos (die Argolis), sowie Sparta, Arkadien und Achaia (die Kü-
    stenlandschaft im nördlichen Peloponnes) wurden als Teile einer Insel
    angesehen; und in der Tat handelt es sich bei dem schmalen Isthmos
    von Korinth nur um eine Art Brücke zwischen dem kontinentalen
    Griechenland und dem Peloponnes (der Insel des Pelops).

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    Die hebräischen Propheten Jesaja, Jeremia und Hesekiel haben in
    der Regel das ägäische Archipel und die hellenische Welt ganz allge-
    mein als die »Inseln« bezeichnet. »Höret mir zu, ihr Inseln, und ihr
    Völker in der Ferne, merket auf!« (Jesaja, 49: l)1. »Allen Königen zu
    Tyrus, allen Königen zu Sidon, den Königen auf den Inseln jenseits des
    Meeres.« (Jeremia, 25:22).2
    Der Begriff »Die Seevölker« ist eine allgemeine Bezeichnung für ein
    Konglomerat von Stämmen oder für ein Bündnis mehrerer Völker;
    Ramses III. führt die Namen der verschiedenen Völker an, die unter
    der oben genannten allgemeinen Bezeichnung zusammengefaßt wer-
    den: Tjkr, Skis, Trs, Wss und Srdn. Es ist verschiedentlich versucht
    worden, diese Volksstämme zu identifizieren. Bei den Tjekern kann es
    sich um die Teukrier bzw. Griechen handeln, die sich im fünften Jahr-
    hundert in Dor, einer Stadt der Tjeker, niedergelassen haben. Die Sche-
    kelesch kommen möglicherweise aus Sagalassos in Kleinasien. Die
    Teresch kommen vermutlich aus Tarsos oder Tyros. Die We-schesch
    stammen möglicherweise aus Assos, Iasos oder Issos in Kleinasien. Die
    Sardan kennen wir bereits als Söldner der Pharaonen aus der 19. Dy-
    nastie, Sethos und Ramses II. Aufgrund der phonetischen Gegebenhei-
    ten des Namens (Sardan) schlossen einige Gelehrte auf eine Herkunft
    aus Sardinien, andere auf eine Herkunft aus Sardis, der Hauptstadt
    von Lydien im Westen Kleinasiens. Das lydische Königreich datiert
    allerdings aus dem 8. und späteren Jahrhunderten.3
    Bei der Erörterung der Sardan, die unter den Pharaonen der 19. Dy-
    nastie als Söldner dienten, kann ich aufgrund von unabhängigen Quel-
    len zeigen, daß dieses Volk mit dem Volk von Sardis zu identifizieren
    ist.
    Wichtig ist die Feststellung, daß die Provinz, die Pharnabazos un-
    terstellt war, »Tjaij Drajahja« genannt wurde oder »Diejenigen [oder
    die Leute] von der See« = »Die Seevölker«. Diese Satrapie befand sich
    in Kleinasien, und sie umfaßte offensichtlich genau das gleiche Gebiet

    1 Siehe auch Jesaja 59:18; 60: 9; 66 :19.
    2 Siehe auch Jeremia 31 :10, Hesekiel 27:35 und Zephania 2:11.
    3 Hanfmann, der Ausgrabungen in Sardis vornahm, entdeckte dort eine Mauer, die
    den Mauern von Troja VI ähnelte, und er argumentierte, daß der Ursprung von Sardis
    bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Sollte das Argument nicht umgekehrt und Troja
    VI ins 8. Jahrhundert plaziert werden?

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    wie das Land der »Seevölker« bei Ramses III.
    Eine Inschrift gleich nach einem der Reliefs von Medinet Habu, auf
    dem eine Gruppe von Gefangenen in der Kleidung der Pereset darge-
    stellt ist,

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