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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gabrielle erstaunt. »Weder du noch Jubal saht so aus, als wärt ihr beinahe ausgeflippt vor Angst wie ich.«
    »Natürlich hatten wir Angst. Nur dürfen Bodyguards sich das eben niemals anmerken lassen, und du weißt, wie viel Jubal sich darauf einbildet, dass er nie ausflippt, weil wir ihn bis zum Tage seines Todes damit aufziehen würden – und vielleicht sogar danach noch.« Die beiden Schwestern grinsten sich an. »Hängt Jubal draußen im Schlafzimmer herum? Ich brauche nämlich was zum Anziehen.«
    »Ich hol dir etwas Hübsches«, erbot sich Gabrielle und ging.
    Dann hörte Joie sie kichern. Wie ungewöhnlich für Gabrielle! Schamlos lauschte Joie der gemurmelten Unterhaltung im Nebenzimmer. Gary hatte sich ihren Geschwistern angeschlossen, sodass nun alle drei in Joies Zimmer saßen. Gabrielle hatte offenbar vergessen, dass sie ihrer Schwester ein paar Kleidungsstücke bringen wollte.
    Joie klopfte an die Badezimmertür. »Hallo! Ich störe wirklich nur sehr ungern, doch ich sitze hier splitterfasernackt im Badezimmer fest. Also räumt entweder mein Zimmer oder werft mir was zum Anziehen rein.«
    Jubal stöhnte und hielt sich die Augen zu. »Du bist so was von krank, Joie! Erspar mir das Bild! Gary, du solltest mal die Erfahrung machen, mit zwei Schwestern zu leben, die nur darauf aus sind, dich zu quälen. Sie verbünden sich ohne Ende gegen mich, um mir das Leben schwer zu machen.«
    Gabrielle warf ihm eine Kusshand zu. »Wir versuchen nur zu verhindern, dass dein Leben außerordentlich stumpfsinnig und abwechslungslos ist.«
    »Glaub ihr kein Wort«, warnte Jubal Gary.
    Joie fing das Bündel Kleider auf, das ihre Schwester ins Badezimmer warf. »Danke, dass du daran gedacht hast«, zischte sie.
    »Hab ich doch«, erwiderte Gabrielle grinsend. »Deine Kleider zu holen erschien mir plötzlich nur nicht mehr so wichtig.«
    Du bist wirklich ein Luder! , schimpfte Joie über ihre geistige Verbindung und schloss die Badezimmertür vor dem spitzbübischen Lachen ihrer Schwester. Ich weiß genau, was du vorhast. Der arme Kerl hat keine Ahnung, dass du deine Angel schon nach ihm ausgeworfen hast.
    Ich werde ihm einen Liebestrank in seinem Drink verabreichen , versetzte Gabrielle.
    Ihre Schwester war nur selten lange deprimiert oder verärgert. Von Natur aus war sie eher optimistisch und hatte ein sonniges Gemüt. Joie merkte, dass sie trotz des unguten Gefühls in der Magengegend lächeln musste. Bei ihrer Familie zu sein war jetzt genau das, was sie brauchte.
    Weil sie auf alles vorbereitet sein wollte, zog Joie sich so sorgfältig an, als rüstete sie sich für einen Krieg. Sowohl im Schlafzimmer als auch im Bad hatte sie Waffen versteckt, von denen sie jetzt so viele anlegte, wie sie tragen konnte, ohne damit aufzufallen. Ihre Kleidung war weit genug, um die Waffen zu verbergen, und trotzdem würde sie sich schnell und unbehindert darin bewegen können, falls sie klettern musste oder es zu einem Handgemenge kam.
    Gary erhob sich, als Joie ins Zimmer trat. »Guten Abend«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung, einer Angewohnheit, die er von den Karpatianern übernommen hatte. »Ich nehme an, dass Traian schon gegangen ist? Ich dachte mir, dass er so früh wie möglich aufstehen würde. Es waren Wolken am Himmel, die das Sonnenlicht verdeckten. Um ihre empfindlichen Augen zu schützen, ändern die Karpatianer manchmal sogar das Wetter.« Mit einem Lächeln für Joie fügte er hinzu: »Er möchte, dass ich Sie dazu bringe, heute Abend etwas Saft zu trinken.«
    Joie presste eine Hand auf ihren Magen. »Ich glaube nicht, dass ich das möchte, doch Gabrielle und Jubal werden sicher hungrig sein.«
    »Und wie!«, stimmte Jubal sofort zu. »Ich dachte schon, Joie würde ewig schlafen.«
    »Sie werden sich an die anderen Zeiten gewöhnen, nach denen sie leben«, versicherte Gary. »Ich arbeite im Labor und vergesse selbst sehr oft die Zeit. Wenn ich bei etwas Vielversprechendem bin, scheine ich keinen Schlaf zu brauchen.«
    »Mir geht es genauso. Manchmal blicke ich von der Arbeit auf, und zwei Tage sind verstrichen«, sagte Gabrielle und tauschte ein langes, verstehendes Lächeln mit Gary aus.
    »Mann, ich verhungere! «, rief Jubal und warf die Hände in die Luft. »Ich brauche etwas zu essen, und ob du hungrig bist oder nicht, Joie, wir müssen auf jeden Fall zusammenbleiben. Also lasst uns zum Speisesaal hinuntergehen.«
    Joie verdrehte die Augen. »Dass du verhungerst, ist für mich keine große

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