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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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Sobald sie erledigt hatte, weshalb sie hier war, würde sie nach Hause zurückkehren. Zurück nach Venedig.
    Und es gab keinen Grund, Corbin danach noch einmal wiederzusehen.
    Jetzt umschlang er ihre Hüfte und küsste sie innig. Er flüsterte ihr die perversen Dinge zu, die er gern mit ihr tun würde. Er hatte eine seltsame Art, eine Frau zu befriedigen, er quälte und erregte sie gleichzeitig. Im Stillen musste sie zugeben, dass sie nicht gerne Sex mit ihm hatte. Unter anderen Umständen hätte sie es vielleicht genießen können. Aber nicht so. Trotzdem erwiderte Luciana seinen Kuss und ließ ihre Hände über seinen muskulösen Körper wandern, damit seine Lust ihn sein Misstrauen vergessen ließ.
    Für Luciana war Corbin das geringere Übel. Größere Probleme bereitete ihr sein Freund und Geschäftspartner, Julian Ascher. Der Mann, der ihr Leben zerstört hatte. Der ihr die Unschuld geraubt, sie verführt und dann betrogen hatte. Der ihr keine andere Wahl gelassen hatte, als es um ihr Überleben ging: Sie musste sich auf das Einzige besinnen, was sie beherrschte – sich die Dunkelheit in ihr selbst zunutze zu machen.
    Und jetzt nahte die Zeit der Rache.
    Rache ist ein Gericht, das man am besten kalt serviert. Mehr als zweihundert Jahre hatte Luciana Zeit gehabt, ihr Herz zu stählen und einen eisigen, unbändigen Hass auf ihn zu entwickeln. Bald würde sie mit dem größten Vergnügen Julian ihr ganz spezielles Rache-Menü servieren.

1. KAPITEL
    West Hollywood, Los Angeles
    D evil’s Paradise war samstagabends die angesagteste Partylocation in der Stadt der Engel. Der perfekte Ort der Versuchung. Die ideale Kulisse zum Sündigen. Und sie gehörte ihm.
    Julian Ascher begutachtete das Treiben in seinem Nachtklub aus einem gläsernen Kontrollraum zwei Stockwerke über der Tanzfläche. Unter ihm erbebte die Masse attraktiver Körper zum lauten Rhythmus der Musik. Schweiß und Pheromone erfüllten die Luft. Eine ganze Legion von Barkeepern war hinter dem Tresen aus weißem Terrazzostein damit beschäftigt, Unmengen von Cocktails, Bier und Shots auszuschenken.
    An den meisten Abenden reichte es Julian, hier oben zu stehen und dem Treiben zuzusehen. Doch an diesem Abend war er unruhig. Er verspürte eine unangenehme Anspannung, die er irgendwie loswerden musste.
    Am besten mithilfe von etwas Weichem und Weiblichem.
    Er öffnete die Tür des Kontrollraums. Das Dröhnen der Musik und die Hitze der Menschen unter ihm schlugen ihm sofort entgegen und drangen in seine Poren, als er die Metalltreppe zur Tanzfläche hinunterstieg. Die Masse teilte sich, seiner Macht gewahr werdend, während er durch den Klub ging, von bewundernden Blicken verfolgt. Stammgäste versuchten, ihm die Hand zu schütteln – ein betrunkener Footballstar, ein minderjähriges Starlet.
    Mehrere Frauen wollten ihn in ein Gespräch verwickeln, aber er ließ sie charmant abblitzen und setzte unbeirrt seinen Weg fort. Es war eine Art Hobby von ihm, schöne Frauen zu zerstören. Es erfüllte ihn mit tiefer Befriedigung, dem Schönen alles zu nehmen. Doch er hatte einen ganz speziellen Geschmack, und keine der Frauen, die an diesem Abend im Klub waren, erfüllten seine Kriterien. Enttäuscht ging er weiter.
    „Julian, hier drüben!“, rief ihm der Geschäftsführer des Klubs zu und wollte ihn zu sich winken.
    „Nicht jetzt“, entgegnete Julian, ohne stehen zu bleiben. Er schob sich durch die Masse schöner Menschen, die auf der Tanzfläche versammelt waren wie Schmetterlinge um eine Nektarquelle. Als Erzdämon hatte Julian bereits Tausende von Seelen ins Verderben gestürzt. Im ganzen Land besaß er Nachtklubs. Nach zweihundert Jahren des Studiums der menschlichen Schwächen und Verzweiflung, ihrer Fantasien und Begierden trug sein Bemühen nun Früchte. Und als Herrscher über dieses Reich des Frevels war er zu einem wahren Kenner der Lust und des Vergnügens geworden.
    Am Anfang war es nicht so einfach gewesen. Als frischgebackener Dämon hatte er häufig Schlachten um Seelen verloren. Doch jetzt, nach eben diesen zweihundert Jahren, war alles schon fast zu einfach. Wenn Julian heutzutage um eine Seele kämpfte, gewann er sie immer.
    Sein neuer Klub, Devil’s Ecstasy , würde Ende des Monats in Las Vegas eröffnen. Er befand sich im spektakulären Hotel Lussuria, dessen Inhaber sein Gefährte, der Erzdämon Corbin Ranulfson, war. Dieser neue Nachtklub würde Julians Glanzstück werden. Der Erfolg war garantiert.
    Und trotzdem war er unzufrieden.

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