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Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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je im Leben begegnet bin, und ich
weiß genau, er könnte niemals unehrenhaft handeln.«
    »Würde es Ihnen etwas
ausmachen, wenn ich Sie über Ihren Klinikaufenthalt etwas fragen dürfte?«
erkundigte ich mich höflich.
    »Keineswegs, Danny.« Doch ihre
Augen wurden plötzlich reserviert.
    »Danny?« monierte Morgan.
    »Das war doch nur eine Frage
der Höflichkeit«, sagte sie schnell. »Schließlich hat sich Danny uns beiden
gegenüber als sehr guter Freund erwiesen.«
    »Kann schon sein«, erwiderte er
nicht überzeugt.
    »Sind Sie sicher, daß der Ihnen
zugewiesene Substitut in der Klinik Baker war?« stellte ich meine Frage.
    Sie riß die Augen auf.
»Natürlich war er das! Dabei könnte ich mich doch kaum irren, oder doch?«
    »Nicht irren«, sagte ich
sorgsam, »sondern vielleicht einen guten Freund decken?«
    »Himmelherrgott noch mal, was
soll das nun wieder heißen?« brüllte Morgan auf.
    »Ellen Drury ist ganz sicher,
daß sie während ihres Klinikaufenthaltes niemals einen Mann namens Baker
kennenlernte«, sagte ich. »Ihr Substitut war Dr. Landel persönlich.«
    »Landel!« explodierte Morgan.
    »Aber das ist doch unmöglich«,
stammelte Beverly Hamilton. »Das könnte er doch nicht. Es wäre unethisch, nicht
wahr?«
    »Sie war der erste Patient, den
die neue Klinik aufnahm«, sagte ich. »Landel mußte auf einen Erfolg bei ihr
besonders bedacht sein, weil er von ihrer — äh — besonderen Beziehung zu seinem
Finanzier wußte.«
    »Oh!« sagte Beverly schwach.
    »Lassen wir das mal beiseite«,
bat Morgan mit halberstickter Stimme. »Verdammt noch mal, Boyd, kommen Sie zur
Sache.«
    »Nehmen wir mal an, daß Dr.
Landel in beiden Fällen als Substitut agierte«, sagte ich neutralen Tones.
»Aber zu seinem eigenen Schutz schlug er beiden Frauen vor, daß sie ihn Baker
nannten, wenn sie außerhalb der Klinik über ihn sprachen.«
    »Es klingt zwar verrückt«,
grunzte Morgan, »aber nehmen wir es mal an. Was dann?«
    »Was bedeutet das im Hinblick
auf Baker?« sagte ich.
    »Wieso, es...« Er starrte mich
lange an. »Wollen Sie damit sagen, daß es vielleicht niemals einen Baker
gegeben hat? Daß es die ganze Zeit nur Landel selbst war?«
    »Das ist doch lächerlich!« fuhr
Beverly dazwischen. »Ich habe selbst mit Baker ein halbes Dutzend mal
telefoniert.«
    »Das habe ich auch«, stimmte
ich zu. »Aber es war ja nur eine Stimme. Eine Stimme kann man verstellen oder
sogar mieten. Es beweist noch lange nicht, daß Baker jemals wirklich existiert
hat.«
    »Landel!« schnaubte Morgan, und
einen Augenblick erwartete ich, Flammen aus seinen Nüstern sprühen zu sehen.
»Dieser schmutzige, betrügerische Schweinehund. Das habe ich Ihnen ja gleich
gesagt, Boyd, stimmt’s? Sehen Sie sich gründlich in dieser Klinik um und finden
Sie heraus, was dort vorgeht — das habe ich Ihnen gesagt, und ich hatte von
Anfang an recht.«
    »Ziehe doch bitte nicht immer
gleich die falschen Schlüsse, Nigel«, sagte Beverly scharf. »Wenn ihr euch für
einen Augenblick beruhigen wolltet, habe ich vielleicht Gelegenheit, Dannys
ursprüngliche Frage zu beantworten. Es war Paul Baker und nicht Dr. Landel, der
mir als männlicher Substitut während der ganzen Zeit meines Klinikaufenthaltes
zugeteilt war. Ich habe Danny bereits eine Personenbeschreibung von ihm
gegeben, aber ich werde sie jederzeit mit Vergnügen wiederholen, wenn Sie
möchten.«
    »Es tut nichts zur Sache«,
beruhigte ich sie.
    »Damit wäre diese Frage
geklärt.« Ihr stahlharter Blick nagelte Morgan sekundenlang fest. »Es sei denn,
du hältst mich vielleicht für eine Lügnerin, Nigel?«
    »Natürlich nicht«, sagte er
ohne jede Überzeugung im Ton.
    »Na ja«, sagte ich, indem ich
mich erhob, »jetzt wissen wir genau, daß er irgendwo einen wirklichen Paul
Baker gibt und daß er ein Erpresser ist.«
    »Wie nett von Ihnen, daß Sie
mir so aufs Wort glauben, Danny«, sagte die Brünette eisig. »Sie müssen schon
eine ganze Weile geglaubt haben, ich hätte Sie angelogen.«
    »Aber nur, um den guten alten
Doktor zu schützen«, sagte ich schnell. »Doch jetzt muß ich wirklich
aufbrechen. Sobald ich eine Spur zu Baker finde, melde ich mich wieder.«
    »Ich begleite Sie hinaus«,
sagte Morgan.
    »Leben Sie wohl, Beverly«,
sagte ich höflich.
    »Adieu, Danny.« Sie schnüffelte
abrupt. »Ich hoffe wirklich, daß Sie sich besser auf den Erpresserfang
verstehen, als darauf, zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte
ich.

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