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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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verzweifelt ist, weil man sich am selben Tag schon zum zweiten Mal von seinem Boyfriend getrennt hat, der Computer löst das Problem. Auch wenn man sich nicht zwischen Chanels Lilac Sky (an glücklichen Tagen) oder Vamp (an prämenstruellen Tagen) entscheiden konnte, half mein Programm. Und auch dann, wenn man einfach nicht wusste, was man bei einem zwanglosen Frühstück auf der Avenue mit seinen Freunden anziehen sollte. Imogenius SoftWear war gänzlich unfehlbar.
    »Es ist auch sehr nützlich für andere Mädchen«, fügte ich in der üblichen philanthropischen Denkart hinzu, die so typisch für Greenwich ist. »Und wenn
wir eine kleine Lizenzgebühr dafür kriegen, brauchen wir nie wieder Angst vor der Armut zu haben.«
    »Was ist denn das, Armut?«, fragte Cissy voller Interesse.
    Jedenfalls war Imogenius, wie wir es nannten, ein Riesenerfolg und verbreitete sich fast so schnell wie die Wanzen im Helmsley. Noch ehe man »klingeling« sagen konnte, hatte ich jede Menge Geld auf dem Konto, und alle Mädchen am GCA wählten ihr Outfit nach meinem Programm. Es war ein echt tolles Gefühl. Ich wurde ein richtiger Mini-Mogul und hatte beaucoup, beaucoup d’argent . Ich habe sogar meine eigene Wohltätigkeitsstiftung gegründet – die GVMA (Gesellschaft zur Vermeidung von Mode-Angst).
    Aber zurück zu unserem begehbaren Schrank. Ich füllte die eine Seite mit meinen neuesten Sachen, die auf der A-Liste standen: Teile von Alber Elbaze, Balenciaga, Chanel usw. Meine B-Liste, die vor allem Sachen vom Vorjahr umfasste, kam auf die andere Seite. Urban Bikinis (d. h. meine Jeans) lagen in den Fächern eins, zwei und drei. Tops kamen ins Fach Nummer drei, Reihe F. Die Schuhe mussten wie Soldaten an den Wänden antreten. Die Kleider wurden nach Farben gehängt.
    Als der Abend kam, war ich so erschöpft, dass ich kaum noch die Kraft hatte, mein Essen richtig zu kauen. Und das, obwohl Leslies »Flower Dinner« – Mohn-Zucchini-Carpaccio, Ente mit Lavendelkruste und köstliche Himbeer-Veilchen-Törtchen zum Nachtisch – absolut wunderbar war.

    Wie sich herausstellte, hatte er es am Nachmittag deshalb so eilig gehabt, weil er pünktlich zu seinem Kochkurs gemusst hatte! Er wollte Sternekoch werden und später sein eigenes Restaurant aufmachen. Vorläufig lernte er noch im Le Cordon Bleu.
    Nach dem Dinner hatten wir – glücklicherweise – nichts mehr zu tun. Evie und ich zogen uns in unsere Gemächer zurück, ich warf die Kissen auf den Boden, und wir entspannten so richtig. Ehe sie sich zu mir gesellte, holte Evie noch eine Kosmetiktüte der Firma Bourjois, grinste verlegen und zog eine Schachtel Pralinen daraus hervor. Schokolädchen von Debauve & Gallais! Wir erröteten beide, taten aber so, als hätten wir nichts gemerkt, und begannen zu futtern, während wir munter drauflosquatschten. Sie erzählte mir von ihrem Praktikum im Hause Lamour, wo man sie in die Abteilung Knöpfe, Stickereien und sonstige Applikationen gesteckt hatte.
    »Ich muss mich jeden Tag zwicken, um sicher zu sein, dass es kein Traum ist«, erklärte sie mir. »Gestern hat sich sogar Crispin höchstpersönlich nach meiner Arbeit erkundigt. Ich schätze, mein Kurs bei der École Lesage zahlt sich aus, denn er hat gesagt – du glaubst es nicht! -, meine Stickereien seien ganz in-croy-a-ble!«

    »Das hat er wirklich gesagt? Incroyable?!« Wir kreischten gleichzeitig los. (Es braucht nicht viel, um Evie und mich hysterisch zu machen!)
    Bedauerlicherweise lösten unsere Freudenschreie ein heftiges Trampeln auf dem Korridor aus, und die Zimmertür flog krachend auf. Leslie stand auf der Schwelle, mit weit aufgerissenen Augen und einem Kochlöffel schlagbereit in der Faust.
    »Was ist los?!«, keuchte er aufgeregt, während er den Raum nach Einbrechern absuchte. »Ist bei euch alles in Ordnung?«
    »Natürlich ist alles in Ordnung. Was sollte denn sein?«, fragte ich.
    »Ich dachte, ich hätte Hilferufe gehört.«
    »Nein, das waren nur Freudenschreie.«
    »Das ist was ganz anderes, als wenn wir um Hilfe schreien. Capito?«
    »So, so Freudenschreie? Tut mir leid«, knurrte er und verschwand, nicht ohne die Tür etwas heftiger hinter sich zuzuschlagen.
    Evie und ich starrten uns eine Sekunde lang sprachlos an, ehe wir losprusteten.
    Aber mein Gelächter mit Evie erinnerte mich nur daran, wie traurig ich eigentlich war. (Wir Greenwich Girls sind nun mal paradox.) Und während ich noch
munter von meinen Eltern erzählte und Evies neue Diät diskutierte, fiel

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