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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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Verzweiflung zu trösten.
    »Weißt du, wie oft ich diesen Spruch schon gehört habe? Von dir, meiner Mutter, meinen Cousinen, meinen Tanten und Großeltern …«
    »Du hast deinen Vater vergessen«, erinnerte ich sie kichernd.
    Evie und ich hatten genau das entgegengesetzte Problem. Sie musste einen Freund finden, und ich musste mich selbst finden.
    »Ich weiß gar nicht mehr, wer ich bin«, meinte ich. »Wir haben letztes Jahr so viel Zeit miteinander verbracht, dass ich mich ohne ihn nur noch wie ein halber Mensch fühle. Es ist, als ob mir ein Körperteil fehlte oder so ähnlich. Als ob ich mir selbst abhandengekommen wäre.«
    »Du hast deine Persönlichkeit aufgegeben, Girlie«, erklärte Evie mit größter Bestimmtheit. »Wie so
viele andere vor dir hast du dich in den Wir-Strudel ziehen lassen.«
    »In den was?«
    »In den Ort, wo zwei Menschen miteinander verschmelzen und aufhören, unabhängige Wesen zu sein. Vielleicht ist dieser Sommer genau das, was ihr beide braucht: eine Gelegenheit, mal an verschiedenen Orten zu sein.«
    »Eine Gelegenheit, uns zu trennen «, schluchzte ich.
    Evie umarmte mich tröstend. Allmählich ging es mir besser. Eine Schachtel Kleenex und ein Dutzend Champagnertrüffel-Pralinen hatten mich so weit wiederhergestellt, dass ich zumindest mein halbes Selbst war. Doch dann ließ Evie die Bombe platzen.
    »Ich glaube, ich muss dir mal etwas zeigen«, sagte sie vorsichtig. »Ich wollte es bisher nicht erwähnen, weil ich dir nicht wehtun wollte, aber jetzt muss ich’s dir doch sagen.«
    »Was meinst du?«, hakte ich nach, während mein Herz stehen blieb.
    »Ach, Girlie«, fuhr Evie fort. »Ich glaube, du setzt dich jetzt lieber, ehe ich anfange.« Sie ergriff meine Hand und führte mich zu den Kissen zurück, die ich auf den Boden gelegt hatte. »Um es ganz offen zu sagen: Dein Paolo ist nicht so ein Unschuldsengel, wie du immer denkst.«
    Eine bleierne Lähmung ergriff meine Beine.
    »Paolo hat dir etwas verheimlicht, was mit einer gemeinsamen Freundin zu tun hat.«

    »Und wer ist das?«, fragte ich tonlos.
    Evie zog die Schublade auf, der sie im Verlauf des Nachmittags ihre Unterwäsche anvertraut hatte, und zog ein arg strapaziertes Blatt Druckerpapier daraus hervor. Es sah aus, als wäre es schon tausendmal gelesen und wieder zusammengefaltet worden. Ihr Gesicht verzog sich schmerzlich und voller Mitleid. Sie seufzte aus tiefster Seele und reichte mir das Dokument. »Diese Mail hat mir Saffron vor einer Woche geschickt.«
    Ich war völlig perplex. Saffron war eine Klassenkameradin vom GCA. Automatisch griff ich nach dem Papier, entfaltete es und fing an zu lesen.
    DRINGEND
    An: Evie
    Von: Saffron
    Thema: IMOGENE & PAOLO

    Ich habe ganz schlechte Nachrichten für Imogene und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich will ihr nicht wehtun, deshalb darfst du ihr bitte nichts sagen, aber als ich heute über die Greenwich Avenue ging, habe ich Paolo gesehen – direkt vor Tiffany’s. Er hatte eine kleine Geschenkschachtel in seiner Hand, und die hat er Priscilla gegeben! Natürlich habe ich mich gleich hinter einer Mauer versteckt, damit sie mich nicht sehen. Doch als ich wieder hingeschaut habe, hatte Paolo seinen Arm um Priscillas Schultern gelegt. Sie haben gelacht, und ich hatte den Eindruck, sie machen Pläne. Er hat etwas auf einen Zettel für sie geschrieben, aber ehe ich noch mehr mitgekriegt habe, sind sie ins Terra verschwunden …
    Es stand noch einiges mehr auf der Seite, allerdings wusste ich bereits genug. Meine Knie waren weicher als ein Wackelpudding, und ich hatte das Gefühl, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich wollte mich nur noch im Bett verkriechen und nie wieder aufwachen!
    Plötzlich passte alles zusammen. Dass er in letzter Zeit so abgehoben gewesen war und keinerlei Gefühle gezeigt hatte, als ich ihm das mit Paris sagte. Er hatte jemand anderes gefunden! Das wurde mir jetzt mit einem Schlag klar. Und er hatte weder den Mut noch den Anstand gehabt, mir das zu sagen. Wahrscheinlich hatte er nur darauf gewartet, dass ich endlich ins Flugzeug stieg, damit er seine Affäre mit Priscilla so richtig ausleben konnte. Vermutlich hatte er die Tage bis zu meinem Abflug gezählt. Wahrscheinlich wollte er gar nicht nach Italien, diese elende Ratte!

    Ich gab Evie den Zettel zurück und wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte. »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Ich wollte dir doch nicht wehtun. Aber jetzt, wo ich gesehen habe,

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