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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Herd vor und sah Mark mit
    düsterer Miene eindringlich an. »Inzwischen sind auch die noch verbliebenen Männer verschwunden, Effendi.«
    »Oh, verdammt noch mal …«
    »Das Skelett hat ihnen Angst eingejagt. Sie sagten, sie hätten letzte Nacht Alpträume gehabt. Darin seien sie von Ungeheuern verfolgt worden, die ihnen befohlen hätten, in ihre Dörfer zurückzugehen.«
    »Sind überhaupt noch welche übrig?«
    »Nur die drei Regierungs- Ghaffir und vier Männer aus El Hawata. Ich habe ihnen eine sehr hohe Bezahlung angeboten, Effendi.« »Sorge dafür, daß sie ihr Lager in den Cañon verlegen, und laß die Ghaffir vor dem Grabeingang Wache halten. Wenn Mr. al-Scheichly morgen früh mit Kairo telefoniert, wird er ein anderes Team anfordern, das uns beim Ausräumen des Grabes hilft.« Mark wandte sich an den jungen ägyptischen Beamten. »Oder würden Sie den Anruf lieber schon heute nachmittag tätigen?«
    »Nein, nein«, entgegnete Hasim kaum hörbar. »Ich bin immer noch ein wenig schwach. Morgen genügt es. Jetzt muß ich mich ausruhen …«
    Alle schickten sich an, aufzustehen, da hörten sie Ron plötzlich vom Eingang her rufen: »Ach du lieber Gott, ich glaube, ich sehe nicht recht!«
    Mark fuhr hoch. »Was ist?«
    »Da rückt ein ganzer Schwarm an!«
    Mark rannte zum Eingang. »Ein Schwarm?«
    »Touristen!«
    Mark schnappte sich sein Fernglas und stürzte aus dem Zelt. Etwa hundert Meter vom Camp entfernt trotteten in einer Reihe mehrere Esel, von denen jeder einen Reiter trug. Sie bewegten sich auf die Arbeitersiedlung zu.
    »Es sind ungefähr dreißig«, stellte Ron fest, der sich zu ihm gesellte.
    Jetzt traten auch die anderen blinzelnd ins helle Sonnenlicht hinaus und hielten sich schützend die Hände vor die Augen.
    »Sie sind mit einem der Fährboote gekommen, der Isis oder der Osiris« , sagte Mark, während er die Gruppe durch das Fernglas beobachtete.
    »Was haben die hier zu suchen? Touristen machen hier doch nie halt.«
    »Ich glaube, ich sehe, warum …« Er reichte Ron das Fernglas.
    Rasch überflog Ron die Parade der Esel, auf denen rittlings Touristen in leuchtendbunter Kleidung und mit Sonnenhüten auf dem Kopf saßen. Dann ließ er überrascht das Fernglas sinken. »Ist das nicht Sir John Selfridge aus Oxford?«
    »Genau. Er leitet mal wieder eine Studienreise. Das könnte mehr bedeuten als nur einen kurzen Aufenthalt. Tage, vielleicht.«
    Mark und Ron standen verdrossen schweigend da und beobachteten, wie die Kette der Reiter ihren Weg über die antiken Erdwälle in den Irrgarten der Schlammziegelmauern nahm. Als die Leute abzusitzen begannen, trottete eines der Tiere weiter. Es steuerte direkt auf das Camp zu. Auf seinem Rücken saß ein Mann in weißen Jeans, weißem Hemd und weißem Panamahut.
    Als er näher kam, winkte er und rief: »Hallo!«
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Halstead.
    »Überlasssen Sie das mir. Sagen Sie nichts.«
    Der Besucher zügelte sein kleines Lasttier und ließ sich herabgleiten. Der kleine, O-beinige Mann lüftete seinen Hut, fuhr sich mit einem Taschentuch über seine Glatze und ging dann langsam auf die schweigende Gruppe zu. »Hallo! Ich bin’s, John Selfridge! Guten Tag!«
    Mark drückte die verschwitzte Hand des Engländers. »Hallo, ich bin Mark Davison.«
    »Ich weiß, ich weiß! Als wir auf der Fähre erfahren haben, daß hier Grabungsarbeiten im Gange sind und als ich hörte, wer sie leitet, blieb mir die Spucke weg! Ich habe Ihre Bücher gelesen, Dr. Davison. Sehr beeindruckend.«
    »Danke. Darf ich vorstellen, Dr. Selfridge, mein Assistent Ron Farmer.«
    »Sehr erfreut, sehr erfreut!« Sie schüttelten sich die Hände. »Ich habe Ihre Aufsätze über Mumien gelesen. Hochinteressant! Wie merkwürdig, man hat uns in Kairo gar nichts davon gesagt, daß hier Ausgrabungen stattfinden. Entschuldigen Sie, wenn wir Sie gestört haben.«
    »Ganz und gar nicht, Dr. Selfridge.«
    Der kleine, rotgesichtige Mann fächelte sich mit seinem Taschentuch
    Luft zu und schielte sehnsüchtig zum Speisezelt hinüber. »Sind Sie schon lange hier?«
    »Zweieinhalb Wochen.«
    »Aha …« Der beleibte Gelehrte aus Oxford musterte die ausdruckslosen Gesichter von Marks Gefährten und warf abermals einen unverhohlenen Blick zum Gemeinschaftszelt hinüber. »Äh … an was für einer Sache arbeiten Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Wir sind dabei, einen der Grabtempel wiederaufzubauen.«
    »Ach ja! Das haben doch meines Wissens bereits Peet und Woolley versucht, und es

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