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Die siebte Gemeinde (German Edition)

Die siebte Gemeinde (German Edition)

Titel: Die siebte Gemeinde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Link
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korrigieren. Auf ihrem Bildschirm blinkte wiederholt der Briefumschlag für eingehende E-Mails.

KAPITEL 3
     
    »Schnell!«, rief Arusch hektisch. »Hilf mir, die Männer beiseite zu räumen.«
    Er packte eines seiner Opfer an den Füßen und zerrte ihn zu den Sträuchern am Rande der Lichtung.
    »Ihr …«, stotterte der Gefangene und zeigte verdutzt auf die herumliegenden Leichen. »Ihr habt mir das Leben gerettet. Wie kann ich Euch danken?«
    »Dafür haben wir keine Zeit!«, schrie Arusch. »Du kannst dich noch früh genug bedanken. Und jetzt pack mit an! Wir müssen hier weg.«
    Die fünf Männer zu erledigen, verlief schneller als Arusch gedacht hatte. Bevor die Ritter realisierten, was geschah, hatte er dem nächsten den Schädel vom Hals geschlagen. Die beiden Männer mit den entblößten Genitalien hatten nicht einmal eine Chance, nach ihren Waffen zu greifen. Zu seinem Bedauern war Arusch beim letzten Soldaten zu langsam, denn ehe er ihm sein Schwert in die Brust rammen konnte, hatte dieser im Gewirr den blinden Gefangenen getötet. Die nackte Frau lag noch immer unter einem ihrer Peiniger und zuckte mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ihr gesamter Körper vibrierte. Arusch rollte den Toten von ihr herab, da erstarrte ihr Antlitz, erlöst von den Qualen der letzten Stunden.
    »Komm«, sagte er dem einzig Überlebenden dann und packte ihn am Arm. »Wir müssen dort oben auf die Anhöhe. Dort kann ich deine Wunden behandeln.«
     
    »Wie lautet dein Name?«, fragte Arusch den Fremden, als sie sich in seinem Lager niedergelassen hatten. Er griff nach seinem Wasserbeutel und wusch ihm die Wunden notdürftig aus.
    »Pa… Pardus«, antworte dieser zögerlich. Sein massiger Leib bebte vor Angst.
    »Nun gut, Pardus«, sagte Arusch mit ruhiger Stimme. »Du brauchst dich nicht zu fürchten, ich werde dir nichts tun.« Arusch holte eine Salbe aus seinem Beutel und rieb Pardus’ Wunden damit ein. »Das wird verhindern, dass die Wunden eitern«, erklärte er ihm. Pardus hatte seinen Arm schreckhaft zurückgezogen. »Ich habe die Tinktur aus einer Handvoll Kräutern, Rosenwasser und Eiern gemischt. Ein Rezept, das mir mein Vater vor Jahren beigebracht hat. Das wird dir gut tun. Sag, was hast du verbrochen, dass man dich so zugerichtet hat?«
    Pardus schaute Arusch verwundert an. »Hast du denn nicht gesehen, was hier los ist?« Er deutete zu den Rauchschwaden über der Stadt. »Dieses Pack plündert und brandschatzt schon seit Tagen die gesamte Stadt. Sie zerren unsere Weiber wahllos aus den Häusern, vergnügen sich mit ihnen und werfen sie anschließend achtlos ins Meer. Währenddessen tragen sie das Kreuz vor sich her. Alles im Namen des Herrn. Pah!« Er spuckte vor sich auf den Boden. »Mein Bruder Godilas und ich«, fuhr er aufgeregt fort, »wollten lediglich verhindern, dass sie Agnella fortschleppen. Doch ehe wir uns versahen, nahmen sie uns alle drei gefangen.«
    »Ist Konstantinopel denn nicht eine Stadt von Christen?«, fragte Arusch.
    »Selbstverständlich«, antwortete Pardus schulterzuckend. »Ich selbst bin Christ, doch sie tun es trotzdem. Als unsere Verteidigung vor ein paar Tagen fiel, kamen sie voller Wut in die Stadt gestürzt. Sie schlugen jeden nieder, der sich ihnen in den Weg stellte und schienen extrem gereizt. Ich kann dir nicht sagen, wie lange die Soldaten die Stadt zuvor belagert haben. Ein halbes Jahr, vielleicht auch länger. Mal ruhten die Kämpfe für Wochen, dann brandeten sie wieder auf. Drei Kaiser hat die Stadt in der kurzen Zeit gesehen. Wer jetzt an der Macht ist, kann ich dir nicht sagen. Seine Vorgänger sind auf jeden Fall feige geflüchtet oder wurden getötet, was weiß ich.« Pardus deutete erneut Richtung Stadt. »In diese Stadt bringt mich niemand mehr. Ein glücklicher Zufall, dass ich überhaupt noch lebe.«
    Arusch schaute Pardus entschlossen an. »Ich denke schon, dass du noch einmal nach Konstantinopel gehen wirst, Pardus. Du musst mich nämlich morgen früh dort hineinführen!«
    »Niemals«, schrie dieser und rutschte ängstlich zurück, bis er mit dem Rücken gegen einen Felsen stieß. »Bist du verrückt? Niemand geht zurzeit freiwillig nach Konstantinopel. Die Stadt ist ein Moloch. Dort gibt es nichts, was sich zu suchen lohnt. Da willst du nicht hin, glaube mir.«
    »Wenn ich es nicht wollte, würde ich es nicht von dir verlangen«, sagte Arusch zielsicher. »Wo willst du denn sonst hin? Die Kreuzritter werden schon nicht jedem ein Schwert in die Brust rammen, nur

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